Bahi (Distrikt)

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Distrikt Bahi

Lage von Bahi in der Region Dodoma
Basisdaten
Staat Tansania
Region Dodoma
Fläche 5948 km²
Einwohner 221.645 (2012)
Dichte 37 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-03
Koordinaten: 5° 58′ S, 35° 19′ O

Bahi ist einer der sieben Distrikte der Region Dodoma im Zentrum von Tansania. Der Verwaltungssitz befindet sich in der gleichnamigen Stadt Bahi. Der Distrikt grenzt im Norden an den Distrikt Chemba, im Nordosten und im Süden an den Distrikt Chamwino, im Osten an den Distrikt Dodoma und im Westen an die Region Singida.

Geographie

Bahi hat eine Fläche von 5948 Quadratkilometer und rund 220.000 Einwohner (Stand 2012).[1][2] Der Distrikt liegt auf dem tansanischen Zentralplateau in einer Höhe zwischen 900 und 1200 Meter über dem Meer.[3] Der Großteil des Landes ist flach mit sanften Hügeln, nur der Norden ist mit den bewaldeten Chenene-Bergen etwas höher. Im Westen des Distriktes liegt der abflusslose, salzhaltige Sulunga-See, der auch als Bahi-Sumpf bezeichnet wird. Der größte Fluss ist der Bubu, der nur in der Regenzeit Wasser führt und von Norden in den Bahi-Sumpf mündet. Das Klima ist halbtrocken mit geringen, unregelmäßigen Niederschlägen von 500 bis 650 Millimeter im Jahr. Sie fallen hauptsächlich in der Zeit von November bis April, oft in heftigen, kurzen Schauern, die zu Überschwemmungen führen[4]. Die Temperaturen schwanken stark, sie reichen von 18 bis 31 Grad Celsius. Am kühlsten ist es in der Trockenzeit von Juni bis September.[5][6]

Geschichte

Der Distrikt wurde im Jahr 2007 gegründet.[1]

Verwaltungsgliederung

Bahi ist in die vier Divisionen Mundemu, Chipanga, Bahi und Mwitikira gegliedert.[3] Diese bestehen aus 20 Gemeinden (Wards, Stand 2012):[7]

  • Makanda
  • Lamaiti
  • Babayu
  • Zanka
  • Msisi
  • Mundemu
  • Bahi
  • Mpamantwa
  • Ibihwa
  • Ilindi
  • Kigwe
  • Chikola
  • Chipanga
  • Chali
  • Nondwa
  • Mpalanga
  • Ibugule
  • Chibelela
  • Mwitikira
  • Mtitaa

Bevölkerung

Die größte ethnische Gruppe im Distrikt sind die Wagogo, die rund 90 Prozent der Bevölkerung ausmachen.[8] Die Anzahl der Einwohner stieg von 178.981 bei der Volkszählung im Jahr 2002 auf 221.645 im Jahr 2012.[2] In diesem Jahr sprachen rund vierzig Prozent der Über-Fünfjährigen Swahili, drei Prozent Englisch und Swahili. Mehr als die Hälfte waren Analphabeten.[9]

Einrichtungen und Dienstleistungen

  • Bildung: Im Distrikt gibt es 71 Vorschulen und 72 Grundschulen. In diesen wurden 33.605 Schüler von 615 Lehrern unterrichtet. Somit kamen 55 Schüler auf einen Lehrer. Für die 3594 Schüler in den 20 weiterführenden Schulen standen 366 Lehrer zur Verfügung. Alle Schulen waren öffentliche Schulen (Stand 2016).[10]
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  • Gesundheit: Für die medizinische Versorgung der Bevölkerung stehen drei Gesundheitszentren und 35 Apotheken bereit. Von letzteren werden zwei privat betrieben, 33 sind staatlich. Die nahen Krankenhäuser befinden sich in Dodoma und Mirembe, etwa 70 Kilometer von den meisten Dörfern in Bahi entfernt (Stand 2008).[11]
  • Wasser: Im Jahr 2016 hatten 43 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sicherem und sauberem Wasser.[12]

Wirtschaft und Infrastruktur

Die wirtschaftlichen Tätigkeiten in Bahi umfassen Landwirtschaft und etwas Bergbau, Gewerbe und Forstwirtschaft.[3]

  • Landwirtschaft: Die Landwirtschaft trägt wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung des Distriktes bei. Sie versorgt die Bauern nicht nur mit Grundnahrungsmitteln, sondern liefert ihnen auch ein Einkommen und ist außerdem eine wichtige Einnahmequelle der Distriktverwaltung.[13] Die wichtigsten Anbauprodukte sind die Nahrungsmittel Sorghum, Hirse, Süßkartoffeln, Maniok, Mais, Reis, Hülsenfrüchte und Erbsen. Wegen des sumpfigen Geländes ist Bahi ein bekannter Reislieferant der Region. Für den Verkauf werden auch Sonnenblumen und Nüsse angebaut.[1][6] Von den 50.000 Haushalten hielt fast die Hälfte Nutztiere. Am häufigsten gehalten wurden Rinder und Geflügel.[14]
  • Bergbau: In kleinem Umfang werden Salz, Phosphate und Gold abgebaut.[15] Auch Uran wurde in Bahi gefunden. Die Bevölkerung ist gegen den Abbau, da sie den Verlust ihrer Agrarflächen befürchtet.[16]
  • Forstwirtschaft: Im Distrikt gibt es fast 3000 Hektar Wald. Die Nutzung erfolgt überwiegend zu Heizzwecken mit Holzkohle und Brennholz, aber auch Bauholz wird erzeugt.[17] Das Bevölkerungswachstum erhöh die Holzkohleproduktion und die Nachfrage nach Brennholz, sodass die Entwaldung des Gebietes beschleunigt wird.[18]
  • Eisenbahn: Die Tanganjikabahn von Daressalam im Osten bis Kigoma am Tanganjikasee im Westen verläuft durch Bahi.[19]
  • Straßen: Die wichtigste Straßenverbindung im Distrikt ist die Nationalstraße T3, die von Dodoma im Osten durch die Stadt Bahi nach Westen bis Burundi und Ruanda führt.[20] Daneben gibt es rund 700 Kilometer Regionalstraßen, die vom Distrikt erhalten werden (Stand 2016).[21]
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Politik

Im Distrikt wird ein Distriktrat (District council) alle 5 Jahre gewählt.[22] In diesem sind sieben politische Parteien vertreten, die größten sind CCM und CHADEMA.[1] Vorsitzender ist seit 2015 Danford Yared Chisomi (Stand 2020).[23]

Der Sulungasee (Bahi-Sumpf) aus dem All.

Sonstiges

  • Bahi-Sumpf: Dieses 125.000 Hektar große Feuchtgebiet mit dem alkalischen See ist ein wichtiger Brutplatz für Vögel und Fische.[24][25]
  • Frauen in Bahi: Der Transport von Holz und Wasser für den täglichen Bedarf wird zu rund drei Vierteln von Frauen zu Fuß, auf dem Kopf tragend, durchgeführt. Nur fünf Prozent aller ländlichen Transporte erfolgen motorisiert.[26]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Historia | Bahi District Council. Abgerufen am 29. Mai 2020 (Suaheli).
  2. a b Tanzania Regional Profiles, 01 Dodoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 15, abgerufen am 29. Mai 2020.
  3. a b c Strategic Plan 2017/18–2021/22. (PDF) Bahi District Council, August 2017, S. 12–13, abgerufen am 28. Mai 2020.
  4. Hundreds made homeless in central Tanzania after rains demolish over 100 houses - Xinhua | English.news.cn. Abgerufen am 31. Mai 2020.
  5. Maps of the World. Russian Army Maps, S. Map 500k--xb36-2, Map 500k--xb36-4, abgerufen am 28. Mai 2020 (russisch).
  6. a b Bahi District, Socio-Economic Profile 2008. (PDF) Juli 2010, S. 4–7, abgerufen am 30. Mai 2020.
  7. 2012 Population and Housing Census. (PDF) The United Republic of Tanzania, März 2013, S. 23, abgerufen am 30. Mai 2020.
  8. Bahi District, Socio-Economic Profile 2008. (PDF) Juli 2010, S. 25, abgerufen am 30. Mai 2020.
  9. Tanzania Regional Profiles, 01 Dodoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 71, abgerufen am 29. Mai 2020.
  10. Bahi District, Socio-Economic Profile 2008. (PDF) Juli 2010, S. 49–51, 56–57, abgerufen am 30. Mai 2020.
  11. Bahi District, Socio-Economic Profile 2008. (PDF) Juli 2010, S. 89–90, abgerufen am 31. Mai 2020.
  12. Strategic Plan 2017/18–2021/22. (PDF) Bahi District Council, August 2017, S. 31, abgerufen am 28. Mai 2020.
  13. Strategic Plan 2017/18–2021/22. (PDF) Bahi District Council, August 2017, S. 19, abgerufen am 28. Mai 2020.
  14. Tanzania Regional Profiles, 01 Dodoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 127, 130, abgerufen am 31. Mai 2020.
  15. Bahi District, Socio-Economic Profile 2008. (PDF) Juli 2010, S. 69, abgerufen am 31. Mai 2020.
  16. Ebenezer Kimaro: Uranium Mining in the United Republic of Tanzania: Current Status, Challenges and Opportunities. (PDF) 27. Juni 2018, abgerufen am 31. Mai 2020.
  17. Bahi District, Socio-Economic Profile 2008. (PDF) Juli 2010, S. 62–63, abgerufen am 31. Mai 2020.
  18. Robert Boss Roggie: Assessment of the Impact of Economic Factors on Deforestation: A Case of Bahi District, Tanzania. 2017 (out.ac.tz [abgerufen am 31. Mai 2020] The Open University of Tanzania).
  19. TRL Routes. (PDF) Abgerufen am 30. Mai 2020.
  20. Tanzania Trunk Road Network. Abgerufen am 30. Mai 2020.
  21. Bahi District, Socio-Economic Profile 2008. (PDF) Juli 2010, S. 59, abgerufen am 30. Mai 2020.
  22. Siegfried Schröder und Elke Kuhne: Wahlen in Tansania 2015. (PDF) Rosa-Luxemburg-Stiftung, 9. November 2015, S. 3, abgerufen am 29. Mai 2020.
  23. Mwanzo | Home. Abgerufen am 29. Mai 2020 (englisch).
  24. Community pathways to protect the Bahi region in Tanzania - NABU International. Abgerufen am 31. Mai 2020.
  25. B.L.M. Bakobi: Conservation of wetlands of Tanzania. S. 18, 20, abgerufen am 31. Mai 2020.
  26. Tanzania – Climate change, an additional burden to rural women. Abgerufen am 31. Mai 2020.