Chemba (Distrikt in Tansania)

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Distrikt Chemba

Lages von Chemba in der Region Dodoma
Basisdaten
Staat Tansania
Region Dodoma
Fläche 7653 km²
Einwohner 235.711 (2012)
Dichte 31 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-03
Koordinaten: 5° 15′ S, 35° 51′ O

Chemba ist ein Distrikt der Region Dodoma in Tansania mit dem Verwaltungszentrum in der Stadt Chemba. Er grenzt im Norden an den Distrikt Kondoa, im Osten an die Region Manyara, im Süden an die Distrikte Chamwino und Bahi und im Westen an die Region Singida.

Straßenszene auf dem Land.

Geographie

Der Distrikt hat eine Fläche von 7653 Quadratkilometer und rund 240.000 Einwohner (Stand 2012).[1][2] Das Land liegt auf dem nördlichen Teil des tansanischen Zentralplateaus in einer Höhe von 1200 bis 1500 Meter über dem Meer. Das Klima im Distrikt ist halbtrocken, die geringen Niederschläge von 500 bis 800 Millimeter im Jahr fallen großteils in der Regenzeit von November bis Mai. Es regnet meist schauerartig, sodass viel Wasser abfließt. Die Temperaturen schwanken abhängig von der Höhenlage zwischen 15 und 30 Grad Celsius. Auch tageszeitlich gibt es große Temperaturunterschiede. Es kann in Nächten auf 10 Grad abkühlen und am Tag bis zu 35 Grad heiß werden.[3][4]

Geschichte

Im Jahr 2010 wurde der Distrikt Kondoa geteilt und der Süden zum eigenständigen Distrikt Chemba erklärt.[5] Chemba wurde im Jahr 2013 zum Distrikt-Council ernannt.[1]

Verwaltungsgliederung

Der Distrikt gliedert sich in die vier Divisionen Farkwa, Goima, Kwamtoro und Mondo und besteht aus 26 Gemeinden (Wards, Stand 2017):[6]

  • Babayu
  • Chandama
  • Chemba
  • Churuku
  • Dalai
  • Farkwa
  • Goima
  • Gwandi
  • Jangalo
  • Kidoka
  • Kimaha
  • Kinyamshindo
  • Kwamtoro
  • Lahoda
  • Lalta
  • Makorongo
  • Mondo
  • Mpendo
  • Mrijo
  • Msaada
  • Ovada
  • Paranga
  • Sanzawa
  • Songoro
  • Soya
  • Tumbakose

Bevölkerung

Die größten ethnischen Gruppen im Distrikt sind die Burunge, Rangi und die Sandawi.[4] Die Einwohnerzahl stieg von 192.275 im Jahr 2002 auf 235.711 bei der Volkszählung 2012. Die amtliche Schätzung für das Jahr 2017 liegt bei 263.000 Bewohnern.[1] Mehr als 98 Prozent der Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten.[7] Im Jahr 2012 sprachen 55 Prozent der Über-Fünfjährigen Swahili, vier Prozent Swahili und Englisch. Rund vierzig Prozent waren Analphabeten.[8]

Einrichtungen und Dienstleistungen

  • Bildung: Im Distrikt befinden sich 103 Grundschulen, die alle auch Vorschulklassen führen. Im Jahr 2016 unterrichteten 899 Lehrkräfte 45.511 Schüler der Grundschulklassen. Im gleichen Jahr standen in den 23 weiterführenden Schulen 354 Lehrkräfte für 4272 Schüler zur Verfügung. Eine der weiterführenden Schulen ist eine Privatschule.[1]
  • Gesundheit: Im Distrikt gibt es kein Krankenhaus, aber vier Gesundheitszentren und 34 Apotheken. Auf einen Arzt kommen 236.000 Einwohner, der nationale Durchschnitt in Tansania ist 1:79.000 (Stand 2016).[1]
  • Wasser: Mit sicherem und sauberem Wasser innerhalb von 400 Metern vom Wohnort konnten 31 Prozent der Bevölkerung versorgt werden. Von den 80 vorhandenen Wasserversorgungssystemen basierten zwei auf Schwerkraft, 78 waren hydroelekrische Pumpen (Stand 2016).[1][9]

Wirtschaft und Infrastruktur

Etwa 95 Prozent der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft, ein geringer Anteil ist mit Handel oder im Gewerbe als Tischler oder Maurer beschäftigt.[10][1]

  • Landwirtschaft: Die Hauptanbauprodukte sind Mais, Hirse, Sorghum und Sonnenblumen.[1] Von den 50.000 Haushalten besitzt die Hälfte Haustiere. Am häufigsten gehalten werden Rinder, Hühner und Ziegen (Stand 2012).[11]
  • Forstwirtschaft: Zur Erhaltung der Wälder wurden in den Jahren 2015 und 2016 rund 900.000 beziehungsweise 400.000 Bäume gepflanzt. Geplant waren jeweils 1,5 Millionen.[1]
  • Straßen: Die wichtigste Straßenverbindung ist die asphaltierte Nationalstraße T5 von Dodoma nach Arusha und weiter nach Kenia. Daneben gibt es noch 170 Kilometer Regionalstraßen, die ebenfalls vom Staat erhalten werden. Von den Distriktstraßen sind nur etwa 28 Prozent geschottert und ganzjährig befahrbar. Die restlichen Straßen sind Erdstraßen, die in der Regenzeit teilweise schlecht befahrbar sind.[12][1]
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Politik

Im Distrikt wird ein Distriktrat (District council) alle fünf Jahre gewählt.[13] Der Rat besteht aus 26 gewählten und neun ernannten Mitgliedern, sowie aus zwei Parlamentsmitgliedern.[1] Vorsitzender des Rates ist Mweshimiwa Rajabu (Stand 2020).[14]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k History | Chemba District Council. Abgerufen am 17. Juni 2020.
  2. Tanzania Regional Profiles, 01 Dodoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 15, abgerufen am 17. Juni 2020.
  3. Maps of the World. Russian Army Maps, S. Map 500k--xb36-2, abgerufen am 18. Juni 2020 (russisch).
  4. a b Chemba District Council, Strategic Plan 2017/2017–2020/2021. (PDF) Juni 2017, S. 16–17, abgerufen am 18. Juni 2020.
  5. Chemba District Council, Strategic Plan 2017/2017–2020/2021. (PDF) Juni 2017, S. 5, abgerufen am 18. Juni 2020.
  6. Chemba District Council, Strategic Plan 2017/2017–2020/2021. (PDF) Juni 2017, S. 15, abgerufen am 18. Juni 2020.
  7. DEVELOPING EDUCATORS, IMPROVING EARLY LEARNING IN RURAL TANZANIA: Mpwapwa and Chemba districts. (PDF) S. 6, abgerufen am 18. Juni 2020.
  8. Tanzania Regional Profiles, 01 Dodoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 71, abgerufen am 17. Juni 2020.
  9. Chemba District Council, Strategic Plan 2017/2017–2020/2021. (PDF) Juni 2017, S. 22, abgerufen am 18. Juni 2020.
  10. Tanzania Regional Profiles, 01 Dodoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 95, abgerufen am 17. Juni 2020.
  11. Tanzania Regional Profiles, 01 Dodoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 127, 130, abgerufen am 17. Juni 2020.
  12. Trunk and Regional Roads Network. (PDF) März 2018, abgerufen am 18. Juni 2020.
  13. Siegfried Schröder und Elke Kuhne: Wahlen in Tansania 2015. (PDF) Rosa-Luxemburg-Stiftung, 9. November 2015, S. 3, abgerufen am 17. Juni 2002.
  14. Mwanzo | Home. Abgerufen am 18. Juni 2020 (englisch).