WEMAG

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WEMAG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1990
Sitz Schwerin
Leitung Vorstand:
  • Caspar Baumgart
  • Thomas Murche

Vorsitzender des Aufsichtsrates:

  • Christof Schulte
Mitarbeiterzahl 552 (Konzern), 341 (AG)[1]
Umsatz 646 Mio. Euro (Konzern),
306 Mio. Euro (AG)
Branche Strom- und Gasversorger
Website www.wemag.com
Stand: 31. Dezember 2017
Verwaltungsgebäude in Schwerin

Die WEMAG AG ist ein regionaler Energieversorger mit dem Fokus auf die Region Mecklenburg sowie die Westprignitz.

Die Gesellschaft hat ihren Sitz in der Landeshauptstadt Schwerin, Obotritenring 40. Im Vordergrund der Vertriebstätigkeit steht die Strom- und Gaslieferung an Privat-, Gewerbe- und Filialkunden. Zudem werden Netzdienstleistungen und weitere Services rund um das Thema Energieversorgung angeboten. Auch außerhalb des WEMAG-Netzes werden Privat- und Gewerbekunden im gesamten Bundesgebiet beliefert.

Geschichte

Um 1900 begann die Elektrifizierung der Region Schwerin/Westmecklenburg. 1920 gründeten sich dazu die Landes-Elektrizitäts-Werke (LEW), die 1931 von der Märkisches Elektrizitätswerk AG (MEW) übernommen wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg und mehreren Umfirmierungen wurden Strom- und Gasversorgung zusammengelegt und in das Kombinat VEB Energieversorgung Schwerin übertragen.[2]

Nach der Wende wurde 1990 die WEMAG als Westmecklenburgische Energieversorgung AG gegründet. 1994 verkaufte die Treuhandanstalt 51 Prozent an die Hamburgische Elektrizitätswerke (HEW) und übertrug 49 Prozent der Anteile den Kommunen im Versorgungsgebiet.[3] Nach dem Verkauf der HEW an Vattenfall Europe gehörte die WEMAG AG zur Vattenfall-Gruppe. Die Energieversorger Stadtwerke Rostock AG und WEMAG erwogen 2008 eine Fusion. Die Gespräche wurden jedoch im Juli ohne eine Einigung abgebrochen.[4]

Nachdem Vattenfall Mitte 2009 den Verkauf seines mittlerweile 80-prozentigen Anteils plante, übernahmen die bisherigen kommunalen Anteilseigner (268 Kommunen) Ende November 2009 diesen Anteil für 170 Millionen Euro. Davon sollte ein Anteil von 25,1 % an die Thüga AG abgegeben werden.[5][6][7] Diese Transaktion wurde am 5. Januar 2010 mit der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden abgeschlossen.[8]

Die WEMAG betreibt seit September 2014 einen Lithium-Ionen-Batteriepark in Schwerin zur Pufferung von Schwankungen im Stromnetz z. B. durch erneuerbaren Energiequellen.[9] Im Juli 2017 wurde die Erweiterung des Batteriespeichers in Betrieb genommen. Die Leistung wurde auf 10 MW verdoppelt und die Speicherkapazität auf 15 MWh verdreifacht.[10]

Die Batteriespeicherstation wird noch 2020 ein Wasserstoffspeicherprojekt unterstützen und wurde zudem mit dem „German Renewables Award“ ausgezeichnet

Unternehmensstruktur

Vorstand

Anteilseigner

Anteil Anteilseigner Sitz
74,76 % Kommunaler Anteilseignerverband der WEMAG Schwerin
25,1 % Thüga AG München
0,14 % Stadt Grabow Grabow

Stand: 31. Dezember 2018[1]

WEMAG-Konzern

In der WEMAG-Unternehmensgruppe sind neben der WEMAG AG unter anderem folgende Tochterunternehmen zusammengefasst (in Klammern: Anteil der WEMAG AG, Stand 31. Dezember 2017):[1]

  • WEMAG Netz GmbH, Netzgesellschaft der WEMAG AG (100 %)
  • e.dat GmbH, Dienstleistungsunternehmen für Versorger, Entsorger und Kommunen (100 %)
  • mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Planungs- und Beratungsleistungen (100 %), Betreiber mehrerer Wärmeerzeugungsanlagen
  • mea Solar GmbH (100 %)
  • WEMACOM Telekommunikation GmbH (66,7 %)
  • WEMAG Wind Energie GmbH (100 %)
  • WEMAG Energiedienste GmbH (100 %)
  • Diverse Windparks (100 %)
  • WEMACOM B
  • Energiehaus Deutschland B2B GmbH

Weitere Beteiligungen

Netze

  • Stadtwerke Lübz GmbH (20 %)
  • Stadtwerke Parchim GmbH (15 %)
  • Stadtwerke Rostock AG (12,55 %)
  • Stadtwerke Wittenberge GmbH (22,7 %)
  • Thüga AG (0,43 %, indirekt über KOM9)

Erzeugung

  • Bützower Wärme GmbH (20 %)
  • Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH (45 %), betreibt Deutschlands erstes Geothermiekraftwerk
  • Kirchliches Energiewerk GmbH, Schwerin (49 %)
  • Kommunaler Windpark Westmecklenburg GmbH & Co. KG, Bandenitz (50 %)
  • KOM9 GmbH & Co. KG (1,14 %), Zusammenschluss lokaler und regionaler Energieversorgungsunternehmen unter kommunaler Führung
  • SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellechaft mbH, Schwerin (50 %)
  • Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG (3,12 %)
  • Vietlübbe Biogas GmbH (50 %)

Dienstleistung

  • BAE Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH (49 %)
  • Bützower Wärme GmbH (20 %)
  • Energie Sparzentrale GmbH, Raben Steinfeld (74,9 %)
  • Elektroschnelldienst Wunderow GmbH (seit 2019)

Versorgungsgebiet

Das Stromverteilnetz der WEMAG Netz GmbH umfasst ein etwa 8.000 Quadratkilometer großes Gebiet in Westmecklenburg, der West-Prignitz sowie der bis 1993 zu Mecklenburg und jetzt zu Niedersachsen gehörende Gemeinde Amt Neuhaus an der Elbe. Es hat eine Länge von rund 15.699 Kilometern.[11] Die Netzführung erfolgte zwischen 2003 und 2016 durch die Stromnetz Hamburg (vormals: Vattenfall Distribution Hamburg GmbH). Da ein ländlich strukturiertes Gebiet mit zahlreichen dezentralen regenerativen Energieerzeugungsanlagen ein anderes Netzmanagement erfordert als ein städtisches Versorgungsgebiet, hat die WEMAG am 31. Oktober 2016 eine eigene Netzleitstelle in Betrieb genommen.[12]

2019 wurden 0,609 TWh Strom und 0,814 TWh Erdgas an die Kunden geliefert. Die Einspeisung aus regenerativen Erzeugungsanlagen betrug dagegen 3.035 Millionen kWh, so dass diese den Stromabsatz inzwischen um das Vierfache übersteigt. Dadurch fanden an 353 Tagen Rückspeisungen in das Übertragungsnetz statt.

Weblinks

Commons: WEMAG AG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Geschäftsbericht 2017. WEMAG AG, 26. April 2018, abgerufen am 4. Januar 2019.
  2. Unternehmensgeschichte der WEMAG AG
  3. Verkauf der WEMAG-Aktien an HEW
  4. Stadtwerke-Fusion geplatzt. In: Schweriner Volkszeitung vom 10. Juli 2008
  5. Vattenfall trennt sich von WEMAG (Memento des Originals vom 4. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www1.ndr.de
  6. Kommunen kaufen Wemag
  7. Kaufvertrag mit Vattenfall wirksam (Memento des Originals vom 12. April 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wemagblog.com
  8. Vattenfall schließt WEMAG-Verkauf an Kommunen und Thüga ab
  9. WEMAGBlog. 14. September 2014, abgerufen am 3. März 2020.
  10. Zweites WEMAG-Batteriespeicherkraftwerk geht in Schwerin ans Netz. In: www.wemag.com. 14. September 2016 (wemag.com [abgerufen am 26. Juli 2017]).
  11. WEMAG Netz GmbH. WEMAG AG, 2018, abgerufen am 4. Januar 2019.
  12. Netzleitstelle am Obotritenring hat ihre Arbeit aufgenommen. In: WEMAGBLOG - Aktuelles der WEMAG AG. Abgerufen am 11. Dezember 2016.