Prosselsheim

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Wappen Deutschlandkarte
Prosselsheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Prosselsheim hervorgehoben

Koordinaten: 49° 52′ N, 10° 8′ O

Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Estenfeld
Höhe: 269 m ü. NHN
Fläche: 20,03 km2
Einwohner: 1179 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97279
Vorwahl: 09386
Kfz-Kennzeichen: , OCH
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 174
Gemeindegliederung: 4 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Amtskellerei 6
97279 Prosselsheim
Website: www.prosselsheim.de
Bürgermeisterin: Birgit Börger (CSU)
Lage der Gemeinde Prosselsheim im Landkreis Würzburg
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Über dieses Bild

Prosselsheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Estenfeld.

Geographie

Geographische Lage

Prosselsheim liegt in der Region Würzburg östlich des Mains auf der fruchtbaren Gäuhochfläche des Maindreiecks und rund 16 Kilometer nordöstlich von Würzburg. Die beiden Gemeindeteile Prosselsheim und Püssensheim liegen im Tal des Dettelbachs, der dem Main zustrebt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde hat vier Gemeindeteile (in Klammern der Siedlungstyp):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Prosselsheim, Püssensheim und Seligenstadt.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Siedlungsspuren gibt es schon von den Linearbandkeramikern (4500 v. Chr.) aus der Jungsteinzeit. Prosselsheim wurde im Jahr 742 erstmals urkundlich erwähnt. Das ehemalige Oberamt des Hochstiftes Würzburg, zu dem es seit 903 gehörte, war ab 1500 Teil des Fränkischen Reichskreises. Als am 13. Oktober 1631 Soldaten des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf die um Unterpleichfeld gelegenen Dörfer plünderten, flohen die Einwohner von Prosselsheim nach Dettelbach.[4] Das Oberamt Prosselsheim wurde nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand III. von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.

Eingemeindungen

Prosselsheim gehörte zum Landkreis Kitzingen.[5] Am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Püssensheim eingegliedert.[6] Im Zuge der Kreisgebietsreform kam die Gemeinde am 1. Juli 1972 zum Landkreis Würzburg.

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 1193 Einwohner
  • 1970: 1130 Einwohner
  • 1987: 0989 Einwohner
  • 1991: 1068 Einwohner
  • 1995: 1122 Einwohner
  • 2000: 1189 Einwohner
  • 2005: 1193 Einwohner
  • 2010: 1188 Einwohner
  • 2015: 1182 Einwohner

Im Jahre 2006 gab es bei 1218 Einwohnern 21 Geburten. Damit war die Geburtenrate mit über 17,2 Geburten pro 1000 Einwohner (nach Lohkirchen) die zweithöchste in Bayern.

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1006 auf 1180 um 174 Einwohner bzw. um 17,3 %. 2006 hatte die Gemeinde 1218 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Politik

Bürgermeisterin

Ehrenamtliche Bürgermeisterin ist seit 1. Mai 2014 Birgit Börger (CSU). Sie wurde am 15. März 2020 bei einer Wahlbeteiligung von 69,5 % mit 91,0 % der Stimmen wieder gewählt.[7] Die weiteren Bürgermeister sind seit Mai 2020 Rainer Landauer und Bernhard Friedrich.[8]

Gemeinderat

Bei der Gemeinderatswahl am 15. März 2020 ergab sich folgende Sitzverteilung:[9]

Von 928 Wahlberechtigten haben 645 ihre Stimme abgegeben (Wahlbeteiligung 69,5 %).

Wappen

Die Beschreibung des 1969 eingeführten Gemeindewappens lautet: „In Silber ein schräg liegendes rotes Messer, darunter rechts ein blaues Schildchen mit silbernem Schrägbalken, der mit drei blauen Ringen belegt ist.“

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Im Jahr 2017 erzielte die Gemeinde insgesamt 948.000 Euro Steuereinnahmen. Davon war 151.000 Euro Netto-Gewerbesteuereinnahmen und 659.000 Euro Gemeindeanteil an der Einkommensteuer.

2017 gab es in der Gemeinde 29 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 522 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 493 Personen größer als die der Einpendler. 8 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 21 landwirtschaftliche Betriebe.

In Seligenstadt existiert das vom Juliusspital Würzburg betriebene größte Gut Bayerns mit ca. 600 Hektar Fläche. Eine Zweigstelle der Raiffeisenbank Volkacher Mainschleife - Wiesentheid besteht im Ort, wo Friedrich Wilhelm Raiffeisen bereits 1880[10] die unterfränkischen Bauern über die Vorteile von Genossenschaften und die Gründungsmöglichkeit von Darlehenskassenvereinen informiert hatte.

Verkehr

Prosselsheim liegt am Schnittpunkt der Staatsstraßen 2260 und 2270. Der Haltepunkt Seligenstadt (b Würzburg) liegt an der Bahnstrecke Bamberg–Rottendorf, der Bahnhof Prosselsheim an einer Nebenbahn, der Mainschleifenbahn.

Freizeit und Sport

Wichtigster Verein ist der Turn- und Sportverein Prosselsheim e. V mit über 500 Mitgliedern und vielfältigen sportlichen (Fußball, Tischtennis, Gymnastik, Breitensport) und gesellschaftlichen Angeboten.

Bildung

2018 gab es folgende Einrichtungen:

  • 1 Kindertageseinrichtung mit 47 Plätzen und 42 Kindern

Persönlichkeiten

In Prosselsheim geboren

Persönlichkeiten, die im Ort gewirkt haben

  • Leonhard Blass, Landwirt und Abgeordneter im bayerischen Landtag
  • Eulogius Böhler (1861–1943), Kirchenmaler und Restaurator, fertigte 1912 das Deckengemälde „Martyrium des hl. Bartholomäus“ in der örtlichen Pfarrkirche an

Literatur

Weblinks

Commons: Prosselsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Prosselsheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 12. Juli 2020.
  3. Gemeinde Prosselsheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  4. Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 161.
  5. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München, 1952
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 498 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Bürgermeisterwahl 2020, abgerufen am 12. Juli 2020
  8. Mitglieder des Gemeinderates, abgerufen am 12. Juli 2020
  9. Bekanntmachung des Ergebnisses der Gemeinderatswahl 2020, abgerufen am 12. Juli 2020
  10. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 565.
  11. Heiner Dikreiter: Kunst und Künstler in Mainfranken. Ein Beitrag zum mainfränkischen Kunstschaffen im 19. und 20. Jahrhundert (= Mainfränkische Hefte 18). Volkach 1954. S. 21 f.