Dippoldsberg

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Dippoldsberg
Koordinaten: 49° 28′ 4″ N, 10° 42′ 36″ O
Höhe: 363–373 m ü. NHN
Einwohner: 131 (Jan. 2018)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1971
Postleitzahl: 91452
Vorwahl: 09102

Dippoldsberg ist ein Gemeindeteil des Marktes Wilhermsdorf im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf ist von Feldern umgeben: Im Süden Rensenloh, im Südwesten Mauserbuck und im Norden Windholzfeld. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Adelsdorf (1,9 km westlich), zwei Gemeindeverbindungsstraßen führen jeweils zur Kreisstraße FÜ 10 (0,4 km südlich bzw. 0,5 km südöstlich) und eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Wilhermsdorf zur FÜ 18 (1,3 km nördlich).[2]

Geschichte

Der Ort hat in den Regesten der Bischöfe und des Domkapitels Bamberg einen Eintrag, der zwischen 1078 und 1102 zu datieren ist: Ein gewisser Tuto schenkte „Dipoldesberge“ dem Domstift Bamberg. 1363 erscheint Gerlach von Hohenlohe als Lehnsherr, der den Zehnten und ein kleines Lehen in „Dyepoltsperge“ verleiht. Ab 1402 gehört „Dypoltzberg“ zur Propstei Neuhof des Klosters Heilsbronn.[3] Bereits 1253 erhielt das Kloster als Schadensersatz unter anderem in Dippoldsberg einen Zehnten. Insgesamt erwarb das Kloster neun Anwesen und eine Schäferei. Von den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs blieb der Ort verschont.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Dippoldsberg 15 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Neuhof. Grundherren waren das Kastenamt Neuhof (2 Höfe, 2 Halbhöfe, 6 Güter, 3 Häuser, 1 Hirtenhaus) und das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (1 Gut).[5]

1810 kam Dippoldsberg an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hirschneuses und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Meiersberg zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Dippoldsberg.[6] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim. Am 9. November 1824 wurde schließlich Meiersberg in die Ruralgemeinde Dippoldsberg integriert.[7] Ab 1862 gehörte Dippoldsberg zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Markt Erlbach (1919–1929: Finanzamt Markt Erlbach, seit 1929: Finanzamt Fürth). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Markt Erlbach (1879 in Amtsgericht Markt Erlbach umbenannt), seit 1959 ist das Amtsgericht Fürth zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,680 km².[8]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Dippoldsberg am 1. Januar 1971 nach Wilhermsdorf eingegliedert.[9]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 6: Scheune des frühen 19. Jh. in konstruktivem Fachwerk. Drei Dachgeschosse mit rundbogigen Aufzugsluken an der Ostseite. Rückwärts stark umgebaut.[10]
  • Haus Nr. 17: Ehemaliges Dorfhirten- oder Dorfschäferhaus

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Dippoldsberg

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 122 249 273 276 262 254 269 275 281 278 256 251 262 271 274 288 279 265 277 420 385 346 256 267
Häuser[11] 19 42 50 60 60 52 53 55
Quelle [12] [13] [14] [14] [15] [14] [16] [14] [14] [17] [14] [14] [18] [14] [14] [14] [19] [14] [14] [14] [20] [14] [8] [21]

Ort Dippoldsberg

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002018
Einwohner 122 134 149 144 139 129 129 179 126 120 121 131
Häuser[11] 19 24 30 29 25 25 27 28
Quelle [12] [13] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [8] [21] [22] [1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation überwiegend evangelisch-lutherisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Peter und Paul (Kirchfarrnbach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Michael (Wilhermsdorf).

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b www.markt-wilhermsdorf.de
  2. Dippoldsberg im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 89 f.
  4. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 326.
  5. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 89.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 33 (Digitalisat).
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 198.
  8. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 57. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  11. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 18 (Digitalisat).
  13. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 95 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 248 Einwohner.
  14. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1059, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1225, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1159 (Digitalisat).
  18. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1232 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1270 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1096 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).