Frank Kramer (Fußballspieler, 1972)

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Frank Kramer
Frank Kramer (2015)
Personalia
Geburtstag 3. Mai 1972
Geburtsort MemmingenDeutschland
Größe 180 cm
Position Mittelfeld
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1992–1993 FC Memmingen 75 0(8)
1993–1994 FC Bayern München Amateure 27 0(2)
1995–1996 TSV Vestenbergsgreuth 39 0(1)
1996–1999 SC Weismain 82 0(3)
1999–2001 1. FC Nürnberg II 40 0(3)
2001–2002 SpVgg Greuther Fürth II 27 0(1)
2002–2003 1. SC Feucht 26 0(1)
2003–2005 SpVgg Greuther Fürth II 52 (14)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2004–2005 SpVgg Greuther Fürth II (Spielertrainer)
2005–2009 SpVgg Greuther Fürth U19
2009–2011 SpVgg Greuther Fürth II
2011–2013 TSG 1899 Hoffenheim II
2012 TSG 1899 Hoffenheim (interim)
2013–2015 SpVgg Greuther Fürth
2015 Fortuna Düsseldorf
2016–2017 Deutschland U19
2017–2018 Deutschland U20
2018–2019 Deutschland U18
2019–2020 FC Red Bull Salzburg U19
2021–2022 Arminia Bielefeld
2022– FC Schalke 04
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Frank Kramer (* 3. Mai 1972 in Memmingen) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler. Er ist seit der Saison 2022/23 Cheftrainer des FC Schalke 04.

Leben

Frank Kramer wurde geboren als Sohn von Kurt Kramer, Hauptschullehrer, Ehrenspielführer und vormaliger Spieler und Trainer des FC Memmingen. Er machte 1991 sein Abitur in Memmingen und studierte von 1995 bis 2000 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Sport und Englisch auf Lehramt. Im Anschluss absolvierte er den zweijährigen Erweiterungsstudiengang „Didaktik des Deutschen“. Danach war er als Gymnasiallehrer und als Sportdozent an der Friedrich-Alexander-Universität tätig. Die Ausbildung zum Fußballlehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef absolvierte er als Jahrgangsbester.

Er ist verheiratet und hat mit seiner Ehefrau zwei Kinder.

Karriere

Als Spieler

Nachdem Kramer für den FC Memmingen, dem Fußballclub seiner Geburtsstadt, ein Jahr aktiv gewesen ist, wechselte er 21-jährig zum FC Bayern München, für deren Amateurmannschaft er am 24. August 1993 beim 2:1-Sieg nach Verlängerung über den SV Darmstadt 98 in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokal-Wettbewerbs zum Einsatz kam.

Im Januar 1995 schloss er sich dem TSV Vestenbergsgreuth an. 1996 wechselte er zum SC Weismain. Drei Jahre später war er für die Amateurmannschaft des 1. FC Nürnberg aktiv. 2001 wechselte er zur zweiten Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth, 2002 zum 1. SC Feucht. 2003 kehrte er nach Fürth zurück und bestritt zwei weitere Spielzeiten für die zweite Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth.

Als Trainer

Beginn in Fürth und Fortsetzung in Hoffenheim

Von Februar bis Juni 2004 und Mai bis Juni 2005 war er Spielertrainer der zweiten Mannschaft von Greuther Fürth. Anschließend übernahm Kramer das Amt des U-19-Trainers der Fürther. 2009 wurde er wieder Trainer der zweiten Mannschaft von Fürth. Zwei Jahre später übernahm er das Traineramt bei der zweiten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim. Im April 2012 wurde Kramer nach dem Bestehen der Eignungsprüfung für den DFB-Fußball-Lehrer-Lehrgang 2012/13 zugelassen.[1] Kramer hat diesen Lehrgang als Jahrgangsbester abgeschlossen.[2]

Am 3. Dezember 2012 übernahm Kramer interimsweise die Nachfolge von Markus Babbel als Cheftrainer des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim.[3] In den beiden verbleibenden Spielen bis zum Hinrundenende der Saison 2012/13 wuchs der Rückstand der TSG auf einen Nichtabstiegsplatz unter Kramer durch die 0:2-Auswärtsniederlage beim Hamburger SV und eine 1:3-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund auf sieben Punkte. Danach kehrte Kramer auf seine Position als Trainer der zweiten Hoffenheimer Mannschaft zurück.

Am 12. März 2013 übernahm Kramer die auf dem letzten Platz stehende Erstligaelf der SpVgg Greuther Fürth. Er unterschrieb einen Vertrag mit Laufzeit bis zum 30. Juni 2015.[4] In der darauf folgenden Zweitligasaison brachte er den Verein am Ende auf den dritten Tabellenplatz, womit man sich für die Relegation gegen den Hamburger SV qualifizierte. Nach dem 0:0 in Hamburg und einem 1:1 zu Hause verfehlte man jedoch den Aufstieg nach der Auswärtstorregel. In der Saison 2014/15 wurde Kramer am 23. Februar 2015 beurlaubt, nachdem die Mannschaft ab dem dritten Spieltag nur noch im Mittelfeld der Tabelle dümpelte und am 22. Spieltag nur noch Platz 13 belegt hatte. Er wurde durch seinen Vorgänger Mike Büskens ersetzt.[5]

Fortuna Düsseldorf

Mit Beginn der Saison 2015/16 übernahm er den Cheftrainer-Posten von Fortuna Düsseldorf.[6] Dort sollte er nach einer für den Verein enttäuschend verlaufenen Saison einen Neuaufbau der Mannschaft forcieren; entsprechend wurden hohe Erwartungen in ihn gesetzt. Letztere erfüllten sich jedoch nicht. In der Liga errang der Verein unter seiner Regie lediglich drei Siege, sodass er sich im Abstiegskampf wiederfand. Im DFB-Pokal setzte sich Düsseldorf zunächst erst im Elfmeterschießen gegen den Viertligisten Rot-Weiss Essen durch, um in der nächsten Runde dem 1. FC Nürnberg 1:5 zu unterliegen. Am 23. November 2015 wurde er wegen Erfolglosigkeit beurlaubt; zuvor hatte die Mannschaft daheim gegen den Tabellenletzten MSV Duisburg lediglich ein Unentschieden herausgeholt.[7]

Bernd Jolitz kommentierte in der Rheinischen Post Kramers Wirken in Düsseldorf: „Es ist ein bisschen so wie in einem Physik-Hörsaal. Der Dozent, ein anerkannter Fachmann, hat eine komplizierte und beeindruckende Versuchs-Apparatur aufgebaut, die seine Studenten, die Uni-Leitung und die Fachpresse staunend betrachten. Alles ist bereit und zuversichtlich, dass das Modell Aufsehen erregen und drängende Energieprobleme lösen kann – doch als der Dozent auf den Knopf drückt, fließt kein Strom. Kein Lämpchen brennt, kein Zeiger schlägt aus, am Ende der Apparatur kommt nichts an. Und niemand weiß warum. An diesem Punkt ist das ‚Physik-Modell‘ Fortuna angekommen. Der in der Theorie so viel versprechend aussehende Versuch mit Trainer Frank Kramer, seinem erfahrenen Assistenten Peter Hermann und einigen namhaften, wenn auch zuletzt nicht mehr in der ersten Reihe agierenden Spielerverpflichtungen hat in der Praxis schlichtweg nicht funktioniert.“[8]

Tätigkeit beim DFB

Am 23. August 2016 wurde vom DFB-Sportdirektor Hansi Flick bekanntgegeben, dass Kramer als Nachfolger von Guido Streichsbier Trainer der U19-Nationalmannschaft werde.[9]

Im Sommer 2017 wurde er Trainer der U20-Nationalmannschaft und übernahm so einige Spieler aus seiner U19.[10]

Von Juli 2018 bis Sommer 2019 verantwortete Kramer die deutschen U18-Junioren.[11]

FC Red Bull Salzburg

Zur Saison 2019/20 übernahm Kramer die Leitung des Nachwuchsleistungszentrums des österreichischen Bundesligisten FC Red Bull Salzburg.[12] Ebenso trainierte er das U19-Team des FC Red Bull Salzburg in der UEFA Youth League-Saison 2019/20.[13]

Arminia Bielefeld

Am 2. März 2021 übernahm Kramer die Bundesligamannschaft von Arminia Bielefeld als Nachfolger von Uwe Neuhaus. Er erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023.[14] Zu diesem Zeitpunkt stand der Aufsteiger nach dem 23. Spieltag der Saison 2020/21 bei einem Spiel weniger mit 18 Punkten punktgleich mit dem ersten Nicht-Abstiegsplatz auf dem Relegationsplatz. Unter Kramer holte man aus zwölf Partien 17 Zähler und hielt somit als Tabellenfünfzehnter die Klasse. In der Bundesliga-Saison 2021/22 entließ ihn die Arminia am 20. April 2022. Die Mannschaft stand vier Spieltage vor Saisonende auf dem vorletzten Tabellenplatz.[15]

FC Schalke 04

Zur Saison 2022/23 übernahm Kramer den Bundesliga-Aufsteiger FC Schalke 04 als Nachfolger des Interimstrainers Mike Büskens, der in seinem Trainerstab verblieb. Er unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024.[16]

Weblinks

Commons: Frank Kramer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 25 Kandidaten für Fußball-Lehrer-Lehrgang ausgewählt (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) DFB vom 11. April 2012
  2. Streich erhält Trainerpreis – Kramer Jahrgangsbester. In: kicker.de. Kicker online, 27. März 2013, abgerufen am 7. Juni 2013.
  3. Hoffenheim beurlaubt Babbel – Kramer übernimmt (Memento vom 5. Dezember 2012 im Internet Archive)
  4. Das Kleeblatt verpflichtet Frank Kramer (Memento vom 14. März 2013 im Internet Archive), SpVgg Greuther Fürth vom 11. März 2013
  5. SpVgg beurlaubt Frank Kramer – Mike Büskens übernimmt. In: greuther-fuerth.de. SpVgg Greuther Fürth, 23. Februar 2015, archiviert vom Original am 23. Februar 2015; abgerufen am 23. Februar 2015.
  6. Frank Kramer wird neuer Cheftrainer. In: f95.de. Fortuna Düsseldorf, 14. April 2015, abgerufen am 14. April 2015.
  7. Fortuna beurlaubt Cheftrainer Frank Kramer f95.de, abgerufen am 23. November 2015
  8. Bernd Jolitz: Fortuna Düsseldorf Warum Frank Kramer heute entlassen wird. In: RP Online. 23. November 2015, abgerufen am 15. Mai 2016.
  9. http://www.bild.de/sport/2016/sport/sport-eilmeldung-kuntz-47460512.bild.html
  10. Martin Schano: Ex-Fürther Frank Kramer ist zurück im Ronhof. In: nordbayern.de. 31. August 2017, abgerufen am 29. Mai 2018.
  11. Trainerprofil, transfermarkt.de, abgerufen am 3. Mai 2019
  12. Ex-Fortuna-Trainer Kramer geht nach Salzburg, rp-online.de, abgerufen am 3. Mai 2019
  13. FC Red Bull Salzburg
  14. Frank Kramer ist neuer Arminia-Cheftrainer. In: arminia-bielefeld.de. Arminia Bielefeld, 2. März 2021, abgerufen am 2. März 2021.
  15. Nun soll der Torwarttrainer Arminia Bielefeld vor dem Abstieg retten. In: welt.de. Die Welt, 20. April 2022, abgerufen am 20. April 2022.
  16. Frank Kramer wird neuer Chef-Trainer von Königsblau, schalke04.de, 7. Juni 2022, abgerufen am 7. Juni 2022.