My Fair Lady (Film)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Juni 2022 um 10:29 Uhr durch imported>Regi51(343610) (Änderungen von 37.201.218.88 (Diskussion) rückgängig gemacht (HG) (3.4.10)).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Film
Deutscher Titel My Fair Lady
Originaltitel My Fair Lady
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1964
Länge 170 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie George Cukor
Drehbuch Alan Jay Lerner
Produktion Jack L. Warner/Warner Brothers
Musik Frederick Loewe
Kamera Harry Stradling Sr.
Schnitt William H. Ziegler
Besetzung
Synchronisation

My Fair Lady ist eine Musicalverfilmung aus dem Jahr 1964, deren Handlung auf dem gleichnamigen Bühnenmusical von Alan Jay Lerner (Text) und Frederick Loewe (Musik) nach dem Stück Pygmalion von George Bernard Shaw basiert. Der Film wurde bei der Oscarverleihung 1965 als beste Produktion des Jahres ausgezeichnet.

Handlung

Die Handlung des Films folgt direkt der Fassung des Bühnenstücks: Der Phonetiker Professor Higgins wettet mit seinem Freund Colonel Pickering, aus der ungebildeten und derben Blumenverkäuferin Eliza Doolittle eine Dame der Gesellschaft machen zu können. Diese ist zunächst gar nicht angetan von der Idee, den Unterricht zu nehmen, welchen ihr Higgins aufdrängt, doch als es darum geht, dass sie, die meist auf den Straßen Londons leben musste, ein Dach über dem Kopf bekommt, stimmt Eliza zu.

Mit der Zeit wird aus Eliza Doolittle eine „Mayfair Lady“, die jedoch eines Tages bei einem Pferderennen einen Eklat verursacht und in ihr altes Schema zurückfällt, als sie in Anwesenheit des Professors, seiner Mutter und Colonel Pickerings dem Rennpferd „Pfeffer in den Arsch“ streuen will, wenn es nicht schneller laufe. Nun wird der junge Freddy Eynsford-Hill auf Eliza aufmerksam. Das große Finale stellt ein Ball in der feinen Gesellschaft Londons dar, zu dem Higgins und Pickering sie begleiten. Hier fällt sie durch ihre gewählte Aussprache auf und tanzt mit dem Prinzen von Transsilvanien. Von einem anwesenden ausländischen Sprachforscher wird sie sogar für eine ungarische Prinzessin gehalten.

Der Professor, nun sichtlich erfreuter als am Tag des Rennens, wird von Pickering beglückwünscht. Higgins hat die Wette gewonnen. Beide vergessen Eliza, die nun versteht, dass sie für die Wette nur benutzt worden ist. Wütend verlässt sie ohne Nachricht das Haus von Higgins und sucht noch einmal voller Wehmut ihr altes Milieu in Covent Garden auf. Doch hier ist sie nicht mehr zu Hause, hat sie sich doch schon zu sehr in eine Dame verwandelt und wird von alten Bekannten nicht mehr erkannt. Sie findet schließlich Trost und Zuspruch bei Higgins’ Mutter, die sie in ihrer neuen Selbständigkeit bestärkt und ermutigt, Higgins’ rauen Manieren zu trotzen. Obwohl sie gegenüber Higgins, der plötzlich bei seiner Mutter auftaucht und Eliza wie einen entlaufenen Hund zurückholen will, aus Trotz zunächst behauptet, sie wolle Freddy heiraten, nun selbst (mit dem Sprachforscher, der sie für eine Prinzessin hielt) Phonetik unterrichten und dabei seine Methoden anwenden, kehrt sie am Ende doch zu ihm zurück. Offen bleibt, wie sich ihre Zukunft mit dem Professor gestaltet, der doch so gerne Junggeselle war.

Hintergrund

Mit einem Budget von 17 Millionen US-Dollar in den Warner Bros.-Studios im kalifornischen Burbank gedreht, spielte der Film an den Kinokassen 72 Millionen Dollar ein – ein voller Erfolg, wenn man berücksichtigt, dass Warner Bros. die Rechte für nur 5,5 Millionen Dollar erwarb.

Zunächst hätte Vincente Minnelli die Regie führen sollen, doch als seine Gagenansprüche zu hoch waren, fiel die Wahl auf George Cukor.

Auch in Sachen Besetzung hatte man nicht immer die Erste Wahl. Obwohl Rex Harrison und Julie Andrews in der Broadway-Inszenierung spielten, die dort sehr erfolgreich 6½ Jahre aufgeführt worden war, hatte Jack Warner zuerst ursprünglich Cary Grant für den Part des Professor Higgins im Gespräch. Dieser lehnte aber ab und verwies auf Rex Harrison, (er soll gesagt haben, dass er sich den Film nicht ansehen werde, wenn Harrison nicht Higgins spiele). Bei der Wahl der Hauptdarstellerin blieb das Studio aber hart und setzte Audrey Hepburn gegen die unbekannte Andrews durch. Wie Audrey Hepburn Jahre später verriet, im Falle ihrer Absage hätte zuerst Elizabeth Taylor, und wenn sie abgesagt und nur dann, vielleicht Julie Andrews die Rolle der Eliza erhalten. Pikanterweise gewann später Julie Andrews für ihre Rolle in Mary Poppins den Oscar als beste Hauptdarstellerin, während Audrey Hepburn nicht einmal für einen Oscar nominiert wurde. Elizas Vater sollte eigentlich James Cagney spielen, doch als er sich aus dem Projekt zurückzog, ging die Rolle in letzter Minute an Stanley Holloway, der Alfred Doolittle schon am Broadway gespielt hatte.

Größere technische Probleme bereitete Rex Harrisons Gesangsstil. Aufgrund seines speziellen Sprechgesangs war es unmöglich, die Gesangsnummern vorher aufzunehmen und ihn dann zum Playback lippensynchron zu filmen. Daher wurde sein Gesang live aufgenommen, wofür erstmals ein drahtloses Mikrofon verwendet wurde, welches unter seiner Krawatte versteckt wurde. Audrey Hepburn nahm zwar die Lieder vorher auf, doch wurde im fertigen Film dann ihre Gesangsstimme durch die von Marni Nixon (durch „Dubbing“) ersetzt. Auch Jeremy Bretts Gesangsstimme wurde durch die eines ausgebildeten Sängers, Bill Shirley (Tenor) (* 1921; † 1989), ersetzt. Brett behauptete lange Zeit, er selbst habe das Lied „On the Street Where You Live“ und die Reprisen des Liedes im Film gesungen und Mr. Shirley habe lediglich die höheren Töne gesungen. Erst 1994 gab er zu, dass Shirley es war, der das Lied sang, und er bis zur Premiere nichts davon gewusst hätte. Die erfolgreichste aufgenommene Version von dem Lied war von dem Sänger Vic Damone 1956.

In den 1990er-Jahren drohte das Originalnegativ verlorenzugehen, da es aufgrund der vielen Kopien stark abgenutzt war und sich zu zersetzen begann. Eine aufwendige Restaurierung von Bild und Ton ermöglichte eine Wiederaufführung von My Fair Lady pünktlich zum 30. Jubiläum. Bei der Restaurierung wurden erstmals digitale Techniken eingesetzt, so war die Ouvertüre nur noch durch die Digitalisierung der erhalten gebliebenen Bilder wiederherstellbar.

Die Choreographie zum Film übernahm der Oscarpreisträger Hermes Pan.

Deutsche Fassung

Die deutsche Synchronfassung entstand 1964 in den Ateliers der Ultra Film Synchron GmbH, Berlin. Sie war eine der aufwendigsten und teuersten der 1960er-Jahre.[1] Eine Besonderheit dabei war die Entscheidung, die einfachen Leute der Straße „berlinern“ zu lassen – entsprechend dem britischen Cockney im Original.

Rolle Darsteller Deutscher Synchronsprecher
Eliza Doolittle Audrey Hepburn (Gesang: Marni Nixon) Uta Hallant (Gesang: Monika Dahlberg)
Professor Henry Higgins Rex Harrison Friedrich Schoenfelder
Colonel Hugh Pickering Wilfrid Hyde-White Robert Klupp
Alfred P. Doolittle Stanley Holloway Klaus W. Krause
Mrs. Higgins Gladys Cooper Roma Bahn
Freddy Eynsford-Hill Jeremy Brett (Gesang: Bill Shirley) Joachim Ansorge (Gesang: Karl-Ernst Mercker)
Zoltán Kárpáthy Theodore Bikel Klaus Miedel
Mrs. Pearce Mona Washbourne Ursula Grabley
Mrs. Eynsford-Hill Isobel Elsom Ursula Krieg
Prinz Gregor Henry Daniell Curt Ackermann
Lady Boxington Moyna MacGill Tina Eilers
Jamie John Alderson Gerd Duwner
Butler John Holland Kurt Mühlhardt
Ballgast Grady Sutton Curt Ackermann

Filmpreise

Von Cecil Beaton entworfenes Kostüm aus dem Film

1965 Oscars

Auszeichnungen

Nominierungen

Golden Globes

Auszeichnungen

Nominierungen

Sonstige Filmpreise

Kritiken

„Aufwendige Verfilmung des klassischen Musicals […] Ein intellektueller Genuß, beispielhaft in der Geschichte des Genres: die hohe Stilisierung, dem Musical ohnehin eigen, wird witzig, gescheit und romantisch auf die Spitze getrieben.“

Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

„In Aufmachung und Ausstattung getreue Bühnenadaption, die trotz Superformat auf filmische Effekte weitgehend verzichtet. Eine gute Unterhaltung.“

Literatur

  • Alan Jay Lerner, Frederick Loewe: My Fair Lady. Nach Shaws Pygmalion (Originaltitel: My Fair Lady). Deutsch von Robert Gilbert. Vollständige Ausgabe. Droemer-Knaur, München und Zürich 1963

Filmdokumentationen

  • The Making of „My Fair Lady“. Video-Dokumentation von Suzie Galler. USA 1994, CBS/Galler West Productions

Einzelnachweise

  1. Thomas Bräutigam: Lexikon der Film- und Fernsehsynchronisation. Mehr als 2000 Filme und Serien mit ihren deutschen Synchronsprechern etc. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-289-X, S. 33 und 267–277

Weblinks