Diskussion:Białowąs
Bevölkerungsdaten
@Hapebalf: Ich fürchte, diese Änderung ([1]) ist Dir missglückt: 1) Die Fußnote bezieht sich nach ihrer Position auf die gesamte nachfolgende Tabelle. Sie kann doch aber nur Zahlen von 1871 belegen. 2) Bist Du sicher, dass Du mit dieser Tabelle wirklich den "Gutsbezirk Balfanz" darstellen willst? Jedenfalls für 2006 kann das nicht stimmen, da es 2006 keinen "Gutsbezirk Balfanz" mehr gab. 3) Die Zahlen von 1871 (114 Einwohner insgesamt etc.) sind nach der verlinkten Volkszählungs-Tabelle die Zahlen für die Landgemeinde. Die Zahlen für den Gutsbezirk Balefanz stehen in der verlinkten Volkszählungs-Tabelle etwas weiter unten (286 Einwohner insgesamt etc.). Gruß, --Turpit (Diskussion) 23:23, 6. Aug. 2018 (CEST)
- Deinem Kritikpunkt muss ich zustimmen und habe eine Korrektur betreffend Gutsbezirk (Landgemeinde) Balfanz vorgenommen. Auf welche Ortseinheit sich die Angaben von 1905 und 2006 beziehen, wäre noch zu klären. -- Gruß Hapebalf (Diskussion) 23:09, 7. Aug. 2018 (CEST)
Geschichte des Gutes
@Hapebalf: Vielen Dank Herr Balfanz für die Formatierung der Verweise. Das ist hilfreich, da ich ein Wikipedia-Anfänger bin. Ich habe mal die Geschichte des Gutes Balfanz im 19. Jahrhundert mit Hilfe von Internetquellen recherchiert. Da die Geschichte nicht lückenlos ist, ich sie auch nicht in allen Teilen belegen kann und sie zudem vielleicht den Rahmen eines Ortsartikels auf Wikipedia sprengen würde, bringe ich sie an dieser Stelle. M. Ortmann
Letzter Besitzer von Balfanz aus der Familie von Glasenapp war Georg Wedig (*28.04.1769 zu Balfanz +18.12.1810 zu Balfanz). In einer Erbteilung mit seinem Bruder Heinrich Friedrich (*20.08.1770 zu Balfanz +11.08.1810 zu Gramenz) im Jahr 1794 hatte er Balfanz erhalten, während Heinrich Gramenz bekam. Als Georg 1810 ohne Leibeserben stirbt, ist sein Bruder schon verstorben (auch im Jahr 1810). So erben die minderjährigen Kinder von Heinrich von Glasenapp den verschuldeten, gewaltigen Güterkomplex:
Balfanz mit Kasimirshof, Grünwald mit Altmühl, Alt- und Neuhütten, Steinburg, Zechendorf und Zülkenhagen.
Gramenz mit a, b, c, Schofhütten, Bernsdorf, Flackenheide und Zuch.
Der Vormund der Kinder soll das alles retten, was ihm nicht gelingt. So eröffnet schließlich das Landgericht Köslin Anfang 1813 den Konkurs über beide Güter mit allen zugehörigen Gütern.
- E. von Glasenapp: Genealogie des … Geschlechts von Glasenapp. S. 353, 359-360.
Der Justiziar der Herrschaft Balfanz schreibt das Gut zur Verpachtung auf drei Jahre (Marien 1814 – 1817) aus. Balfanz hat zu der Zeit eine Größe von „849 Morgen Acker, 120 Morgen meistens zweischnittige Wiesen, 11 Morgen Gärten, 20 Morgen Leinstellen und 2579 Morgen Hütung nebst einem bedeutenden Hengstlauf“. Das Konkursverfahren wird viele Jahre dauern.
- Amtsblatt der königlichen Regierung von Pommern. 1813: Nr.19 (S. 1-2), Nr. 21 (S. 1), Nr. 22 (S. 2).
1822 legt der königliche Ökonomie Kommissarius Bruns einen Auseinandersetzungsplan zur Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse im Dorf Balfanz vor. Balfanz ist zu dem Zeitpunkt von der Familie von Versen bewohnt, die in einer Anzeige „eine stille Familie“ als Mieter für die „Oberetage des großen herrschaftlichen Wohnhauses nebst mehreren Gärten wie auch Pferde-, Kühe- und Federviehställe“ sucht. Wahrscheinlich hatte die Familie von Versen nur das Herrenhaus und einige Gärten und Koppeln gepachtet.
- Amts-Blatt der preußischen Regierung zu Köslin. 1822: S. 423, S. 431, S. 436.
- Leopold von Ledebur, Adelslexikon der preussischen Monarchie, Band 3: T-Z. Berlin 1854. S. 354.
- https://szukajwarchiwach.pl/65/142/0/-/59?q=Balfanz&wynik=11&rpp=15&page=1#tabJednostka
1826 werden die ausgelaufenen Pachtverträge von Balfanz öffentlich meistbietend versteigert.
- Amtsblatt der preußischen Regierung zu Köslin 1826. Nr. 41, S. 3-4.
1827 dauert der Konkurs noch immer an, denn die Lehnskammer fordert die „Agnaten von Balfanz bei Gelegenheit des Konkurses“ auf sich zu melden. Im selben Jahr wird das „herrschaftliche Wohnhaus nebst Gärten und mehreren Koppeln in Balfanz“ öffentlich meistbietend verpachtet. Offensichtlich wurde die Immobilie Balfanz getrennt von dem, was früher ein Rittergut noch ausmachte: Bauern, Bauernhöfe, Pächter, Mühlen, Rechte, etc. Das Wohnhaus von Balfanz wurde verpachtet, das ehemalige Rittergut wurde soweit reduziert und umorganisiert, dass nur noch Pachtverträge zu verwalten waren (s. Auseinandersetzungsplan von 1822).
- E. von Glasenapp: Genealogie des … Geschlechts von Glasenapp. S. 384.
- Amts-Blatt der preußischen Regierung zu Köslin, 1827: Nr. 35, S. 3-4.
1829 werden die in den Gramenz- und Balfanzschen Gütern zu Marien 1830 auslaufenden Pachtverträge auf weitere 3 Jahre meistbietend neu verpachtet und zwar durch den Landschafts-Deputierten Dorpowski. Er war von 1819 bis 1836 der bestallte landschaftliche Sequester der Güter Balfanz und Gramenz.
- Amts-Blatt der preußischen Regierung zu Köslin. 1829, Nr. 33, S2.
- E. von Glasenapp: Genealogie des … Geschlechts von Glasenapp, S. 360.
1834 sitzt die Familie von Diringshofen auf Balfanz. 1836 ist nach Kneschke und Zedlitz-Neukirch der Landschaftsdirektor der Uckermark v. Diringshofen Eigentümer von Balfanz, so dass die rund 23-jährige Konkursverwaltung des Gutes endet.
- Amts-Blatt der preußischen Regierung zu Köslin. 1834: Nr. 39, S. 8.
- Leopold v. Zedlitz-Neukirch, Neues Preussisches Adels-Lexikon … Erster Band A-D. Leipzig 1836, S. 448.
- Leopold von Ledebur, Adelslexikon der preussischen Monarchie, Band 1: A-K. Berlin 1854. S. 186.
- Ernst Heinrich Kneschke, Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon. Leipzig 1860. S. 598.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser Teil B – 1920: S. 181 (Stammreihe von Diringshofen); 1925: S. 174; 1930: S. 167.
ps. Von den minderjährigen Kinder Heinrich von Glasenapps gelang es nur Hermann (* 7.1.1802 zu Gramenz, + 19.3.1869 zu Grünwald) einige Güter aus der Balfanzschen Konkursmasse zu retten, nämlich Steinburg, Grünwald mit Altmühl und Neu- und Althütten. „Auf die Gramenzer Güter konnte er nicht vorgehen, da der Sohn nicht reluiren konnte, was der Vater conkursirt hatte.“
- E. von Glasenapp: Genealogie des … Geschlechts von Glasenapp. S. 392-393.
1850 ist Louis von Lüttwitz, Kaiserlich-Österreichischer Unterleutnant Besitzer von Balfanz. Er kauft im Februar 1858 das Gut Skludzewo im Kreis Thorn für 135.000 Reichstaler, wahrscheinlich wird er zu dem Zeitpunkt Balfanz verkauft haben.
- Leopold von Ledebur, Adelslexikon der preussischen Monarchie. Band 3: T-Z. Berlin 1855. S. 305 (Nachträge).
- Alphabetischer Nachweis (Adressbuch) des in den Preußischen Staaten mit Rittergütern angesessenen Adels. Berlin 1857. S. 137.
- Hans Maerker: Geschichte der ländlichen Ortschaften und der drei kleinen Städte des Kreises Thorn. Danzig 1899-1900. S. 300.
1858 kauft der Stettiner Kaufmann Albert Haase das Gut.
- Karl Robert Klempin, Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 616.
- Sammlung der deutschen Handels-Register: Hrsg. mit dem Central-Organ für den deutschen Handelsstand, Band 1 (1862), S.75.
Anfang der 1870er Jahre ist sein Sohn Richard Waldemar Haase (* 27.06.1836 in Stettin + 27.06.1884 in Balfanz) Eigentümer von Balfanz. 1874 wird er als Stellvertreter des Amtsvorstehers in Zülkenhagen genannt. Er erbaut das Herrenhaus im neugotischen Stil, welches heute noch steht.
- Amts-Blatt der preußischen Regierung zu Köslin. 1874: S. 6.
- Hanna Faryna-Paszkiewicz, u.a.: Atlas zabytków architektury w Polsce. Wydawn. Nauk. PWN, 2001. S. 14.
- Generaladressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. I. Das Königreich Preußen, II. Lieferung: Die Provinz Pommern. Berlin 1879, S. 136-137.
Nach seinem Tod erwirbt Oswald von Rittberg (*26.10.1832 in Stangenberg, † 28.02.1908 in Balfanz), Erbherr auf Stangenberg, Kreis Stuhm, Landrat von Ueckermünde und Reichstagsabgeordnete das Gut. Ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm (1875-1944), verheiratet mit Monika von Moltke (1886-1975).
- Hallo Hofmarschall, das ist ja eine beachtliche Recherche (die hiermit auch dokumentiert ist). Inhaltlich alles zu übernehmen, würde den Artikel sicherlich überfrachten, die Chronologie der Eigentümer (+ Lebensdaten) von Balfanz mit den Zitaten sollten darin jedoch einfließen. Das steht natürlich dir zu, das zu tun, alternativ würde ich das auch machen. Die weiteren Details zu den Glasenapps könnten in die Artikel zu den Glasenapps einfließen. Gruß --Hapebalf (Diskussion) 19:18, 13. Aug. 2018 (CEST)
- Ich habe den Text noch mal geändert, da ich glaube, dass von Diringshofen 1836 Balfanz gekauft hat. Es wäre nett, wenn sie die wichtigsten Informationen in den Ortsartikel einarbeiten, denn sie sind darin viel versierter als ich. Dabei können sie den Text kürzen und umformulieren, damit habe ich kein Problem. Hofmarschall (Diskussion)
- Hallo hapebalf, ich habe noch einen Besitzer von Balfanz gefunden und in die Besitzerfolge eingearbeitet: 1850 Louis von Lüttwitz. Ich hoffe, dass war diesbezüglich der letzte Fund. Hofmarschall (Diskussion)
Erste Erwähnung des Ortes
Die auf das 12. Jahrhundert datierte, erstmalige urkundliche Erwähnung von Balfanz findet sich in einigen polnischen, nicht historischen sondern touristischen Quellen. Dabei folgt man der Tradition, einen Ort möglichst alt erscheinen zu lassen und möglichst mit einer berühmten Person in Verbindung zu bringen. Das ist gut für den Tourismus und auch für das Selbstbewusstsein der Bewohner. Die beste weil differenzierteste dieser polnischen Quellen ist interessanterweise eine Geocachingseite:
Dort wird die Familie von Glasenapp in Verbindung mit Boleslaw Schiefmund gebracht, während die erste urkundliche Erwähnung von Balfanz auf das Jahr 1243 datiert wird. Diese Urkunde findet sich im Codex Pomeraniae Dimplomaticus:
- Hasselbach / Kosegarten: Codex Pomeraniae diplomaticus, Band 1. Greifswalf 1863, Nr. 331. Ao 1242. iun. 24. (S. 705-709; Nachtrag u. Korrektur S. 1014)
Die Herausgeber interpretieren Valeuanz als Herkunftsort und sehen diesen Ort in Balfanz. In einem Nachtrag zu dieser Urkunde (S. 1114) korrigieren sie sich und vermuten nun den Herkunftsort des Zeugen in Behlefanz bei Oranienburg, da die Gegend in der Balfanz liegt "erst spät heraustritt".
Man müsste die Pommerschen Urkundenbücher (PuB) nach Balfanz durchsuchen, leider sind nur einige digitalisiert.
Es würde mich aber nicht wundern, wenn es bis 1360 (z.Z. das Ende des PuB) keine Erwähnung des Ortes gibt. Hofmarschall (Diskussion)