Europäische Transportarbeiter-Föderation
Die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) ist ein 1999 gegründeter europäischer Gewerkschaftsverband und der europäische Flügel der ITF, der mehr als 5 Millionen Beschäftigte in der Transportwirtschaft in über 230 Gewerkschaften in 42 Ländern repräsentiert[1] mit Sitz in Brüssel.
Organisation
Die ETF, die sich aus freien, unabhängigen und demokratischen europäischen Gewerkschaften zusammensetzt, vertritt die Arbeitnehmer der Sektoren Verkehr, Fischerei und des Tourismus.
Neben der klaren Ausrichtung als Lobbyorganisation und anerkannter Sozialpartner im europäischen Gesetzgebungsprozess, kommt der ETF auch eine zentrale Rolle bei Aufbau und Unterstützung von Gewerkschaften in mittel-, süd- und osteuropäischen Ländern zu. Dafür wurde eine eigene Koordinationsstelle eingerichtet. Alle Organe, Einrichtungen und Mitgliedsgewerkschaften der ETF berücksichtigen eine faire und angemessene Vertretung der weiblichen Beschäftigten.
Präsident ist der Belgier Frank Moreels, Generalsekretärin die Italienerin Livia Spera.[2]
Der 6. ETF-Kongress fand vom 25. bis 27. Mai 2022 in Budapest statt.[3]
Die ETF ist Mitglied der European Trade Union Confederation und europäische Regionalorganisation der International Transport Workers' Federation. Die ETF ist im Europäischen Transparenzregister unter der Nummer 92545571128-74 seit 2009 registriert.[4]
Ziele der ETF
- die sozialen und wirtschaftlichen Interessen der Beschäftigten der Sektoren Verkehr, Fischerei und Fremdenverkehrsdienste zu vertreten;
- die praktische internationale Zusammenarbeit und gemeinsame Aktionen zu fördern;
- zu beobachten und zu handeln, damit der europäische Einigungsprozess zu einem Fortschritt für die Arbeitnehmer aufgrund Einführung höher sozialer Standards führt;
- sich für die Gleichbehandlung, Verhinderung und Beseitigung von Diskriminierung auf Grund des Geschlechts, des Alters, der Rasse, der sexuellen Veranlagung, Behinderung oder Religion einzusetzen;
- die Arbeit der ITF und des EGB zu unterstützen.
Mitgliedsgewerkschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Mitgliedsorganisationen sind[5]
- aus Deutschland: die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft und ver.di,
- aus Österreich: die Gewerkschaft GPA, die Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten, vida und younion.
- aus der Schweiz: Kapers, Nautilus International, Gewerkschaft des Verkehrspersonals, Schweizerischer Verband des Personals öffentlicher Dienste und UNIA.
Literatur
- Hans-Wolfgang Platzer, Torsten Müller: Die globalen und europäischen Gewerkschaftsverbände: Handbuch und Analysen zur transnationalen Gewerkschaftspolitik, Berlin (Ed. Sigma) 2009, Halbbd. 2, 479 S. Inhaltsverzeichnis, dort insbes. S. 525–556
Weblinks
- Homepage der ETF
- Satzung der ETF, abgerufen am 29. März 2018
- „Seafarers Matter“ – ein Lehrfilm der ETF und ITF zur grundsätzlichen Bedeutung der Berufsgruppe der Seeleute in der EU inkl. Veranschaulichung der Fatigue– Problematik und der Billigflagge; veröffentlicht per 27. Mai 2017 auf youtube unter https://www.youtube.com/watch?v=TAG4a3HH1Uo
Einzelnachweise
- ↑ About the ETF, abgerufen am 29. März 2018
- ↑ ETF Management Committee, abgerufen am 8. Juli 2022
- ↑ Congress 2022. In: ETF: European Transport Workers' Federation. Abgerufen am 8. Juli 2022 (englisch).
- ↑ European Transport Workers' Federation (ETF). In: LobbyFacts Database. Abgerufen am 24. März 2022 (englisch).
- ↑ Our Affiliates. European Transport Workers’ Foundation, abgerufen am 27. März 2022 (englisch).