Johann Jakob Keller (Bildhauer)

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Johann Jakob Keller (* 5. September 1665 in Basel; † im November 1747 ebenda) war ein Schweizer Kunstschreiner und Bildhauer.

Leben und Wirken

Johann Jakob Keller: Epitaph für den Mathematiker Jakob I Bernoulli, im Kreuzgang des Basler Münsters

Nach einer Schreinerlehre bei seinem Vater Johann Heinrich Keller unternahm Johann Jakob Keller eine Gesellenwanderung, die ihn durch Deutschland, Italien und Frankreich führte. Mitte der 1680er-Jahre hielt er sich längere Zeit in Versailles auf, wo er möglicherweise am plastischen Schmuck des Schlosses und der Gartenanlagen mitarbeitete. 1688 schuf er Schnitzereien an einer älteren Orgel in der Kirche St. Leonhard in Basel. 1691 liess er sich definitiv in Basel nieder und eröffnete eine eigene Bildhauerwerkstatt. 1692 schuf er einen Orgelprospekt für die Peterskirche in Basel. Von 1695 bis 1698 war er als Modelleur und Experte für plastische Arbeiten in Stein und Holz am Neubau des Zürcher Rathauses beteiligt. 1722 wurde er mit Schnitzereien an einem Fass im Basler Ratskeller beauftragt (heute im Historischen Museum Basel). Zu seinem Œuvre gehören überdies eine Reihe von Epitaphien in Basler Kirchen, darunter jenes für Jakob I Bernoulli.[1] Sein Sohn Johann Heinrich II. Keller (geb. 1692 in Zürich, gest. 1756 in Den Haag) war Kunstmaler.[2][3]

Literatur

  • C. H. Baer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt, Bd. 3: Die Kirchen, Klöster und Kapellen, 1. Teil: St. Alban bis Kartause. Basel 1941.
  • Carl Brun (Red.): Schweizerisches Künstlerlexikon. Bd. 2, S. 163f. (Daniel Burckhardt); Bd. 4, S. 257.
  • Konrad Escher: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. 4: Die Stadt Zürich. 1. Teil. Basel 1939.
  • Peter Felder: Barockplastik der Schweiz (= Beiträge zur Kunstgeschichte der Schweiz; 6). Wiese, Basel 1988, ISBN 3-9091-5806-4, S. 34, 253.
  • Stefan Hess, Wolfgang Loescher: Möbel in Basel. Kunst und Handwerk der Schreiner bis 1798. Basel 2012, ISBN 978 3-85616-545-1.
  • August Huber: Regesten betreffend Basler Künstler und Techniker des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. 4 (1905), S. 289–292.
  • Paul Koelner: Geschichte der Spinnwetternzunft zu Basel und ihrer Handwerke. Basel 1931 (Nachdruck 1970).
  • Emil Major: Ein Fass mit Schnitzereien aus dem Basler Ratskeller. In: Historisches Museum Basel, Jahresbericht 1929. S. 37–43.
  • François Maurer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt, Bd. 4: Die Kirchen, Klöster und Kapellen, 2. Teil: St. Katharina bis St. Nikolaus. Basel 1961.
  • François Maurer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt, Bd. 5: Die Kirchen, Klöster und Kapellen, 3. Teil: St. Peter bis Ulrichskirche. Basel 1966.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Franz Egger: «Der frölichen Auferständnis durch Jesum Christum erwertig» – Das Epitaph für Bürgermeister Wettstein. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 98 (1998), S. 58, Anm. 35. doi:10.5169/seals-118401
  2. Yvonne Boerlin-Brodbeck: Caspar Wolf (1735–1783) – Landschaft im Vorfeld der Romantik. Katalog zur Ausstellung im Kunstmuseum Basel. Basel 1980, S. 85.
  3. Bruno Bushart, Bernhard Rupprecht (Hrsg.): Cosmas Damian Asam (1686–1739). Leben und Werk. Prestel, 1986, S. 96.