Poddubnoje (Kaliningrad, Prawdinsk)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Juli 2022 um 06:40 Uhr durch imported>Thomas Dresler(530688) (ISBN-Syntax korrigiert).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Siedlung
Poddubnoje/Groß Sporwitten
Поддубное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Groß Sporwitten (bis 1947)
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238403
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 804 010
Geographische Lage
Koordinaten 54° 23′ N, 20° 56′ OKoordinaten: 54° 23′ 0″ N, 20° 56′ 0″ O
Poddubnoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Poddubnoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Poddubnoje (russisch Поддубное, deutsch Groß Sporwitten) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Domnowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Domnowo (Domnau)) im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)).

Geographische Lage

Poddubnoje liegt zehn Kilometer südwestlich der Prawdinsk (Friedland) unweit der Straße, die die Rajonshauptstadt mit dem russisch-polnischen Grenzgebiet bei dem heute erloschenen Ort Schirokoje (Schönbruch) verbindet und die als ehemalige deutsche Reichsstraße 142 vor 1945 von Wehlau (heute russisch: Snamensk) kommend bis nach Braunsberg (heute polnisch: Braniewo) weiterführte. Bahnanbindung bestand nur bis 1945 über die Bahnstation Schönbruch an der Bahnstrecke von Wehlau nach Heilsberg (heute polnisch: Lidzbark Warmiński).

Geschichte

Am 11. Juni 1874 wurde das damals Groß Sporwitten genannte Dorf Sitz und namensgebender Ort des neu errichteten Amtsbezirks Groß Sporwitten[1] im Kreis Friedland (später Landkreis Bartenstein (Ostpr.)) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Eingegliedert waren neben dem Gutsbezirk Groß Sporwitten die Gutsbezirke Meludwiesen (heute nicht mehr existent) und Wicken (heute russisch: Klimowka). Im Jahre 1910 lebten in Groß Sporwitten 295 Einwohner[2].

Am 30. September 1928 wurde Groß Sporwitten in eine Landgemeinde umgewandelt und verlor den Status eines Amtsdorfes: der Amtsbezirk wurde aufgelöst und in den Nachbaramtsbezirk Abbarten (russisch: Prudy) eingegliedert, der am 4. Mai 1930 in „Amtsbezirk Deutsch Wilten“ (Jermakowo) umbenannt wurde. Am 1. Januar 1935 schließlich verlor Groß Sporwitten seine Selbständigkeit und wurde in die Landgemeinde Wolmen (Malinowka) eingemeindet.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort zur Sowjetunion und erhielt 1947 die Bezeichnung „Poddubnoje“.[3] Bis zum Jahre 2009 war er in den Domnowski sowjet (Dorfsowjet Domnowo (Domnau)) eingegliedert und kam dann aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft zur Domnowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Domnowo (Domnau)) im Rajon Prawdinsk.

Kirche

Die mehrheitlich evangelische Bevölkerung Groß Sporwittens war vor 1945 in das Kirchspiel Deutsch Wilten[5] (russisch: Jermakowo) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Friedland (russisch: Prawdinsk), später Kirchenkreis Bartenstein (polnisch: Bartoszyce) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Heute liegt Poddubnoje im Einzugsbereich der evangelischen Gemeinde in Domnowo (Domnau), die eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) ist und zur Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Literatur

Bellavitis, Aninka von: Wir haben das Korn geschnitten: Unvergessenes Ostpreussen. München 2004. ISBN 9783784422817

Einzelnachweise

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Deutsch Wilten/Groß Sporwitten
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Ortsverzeichnis/Kirchspiel Kreis Bartenstein (Memento des Originals vom 27. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hkg-bartenstein.de (allerdings werden die Orte Deutsch Wilten und Preußisch Wilten hier verwechselt)
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info