Klimowka (Kaliningrad, Prawdinsk)
Siedlung
Klimowka/Wicken
Климовка
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Klimowka (russisch Климовка, deutsch Wicken) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Domnowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Domnowo (Domnau)) im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)).
Geographische Lage
Klimowka liegt zwei Kilometer nördlich der russisch-polnischen Staatsgrenze an einer Nebenstraße (ehemals deutsche Reichsstraße 142), die Prawdinsk (Friedland) (12 km) mit dem heute nicht mehr existenten Ort Schirokoje (Schönbruch) (2 km) verbindet und die vor 1945 weiter bis in das heute polnische Bartenstein (polnisch: Bartoszyce) führte. Schönbruch war bis 1945 die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke von Wehlau (heute russisch: Snamensk) nach Heilsberg (heute polnisch: Lidzbark Warmiński), die nicht mehr betrieben wird.
Geschichte
Über Charlotte von Tettau kam das Gut Wicken 1766 in den Besitz ihres Ehemannes Albrecht Wilhelm Graf zu Eulenburg (1704–1772), dessen Familie es bis 1945 besaß.
In den Jahren 1874 bis 1928 gehörte das einst Wicken genannte Gutsdorf zum damals neu entstandenen Amtsbezirk Groß Sporwitten[1] (russisch: Poddubnoje) im Landkreis Friedland, ab 1927 Landkreis Bartenstein (Ostpr.) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.
Im Jahre 1910 waren in Wicken 225 Einwohner registriert[2]. Am 1. November 1928 gab der Gutsbezirk Wicken seine Eigenständigkeit auf und wurde in die Landgemeinde Schönbruch (russischer Teil: Schirokoje, polnischer Teil: Szczurkowo) eingemeindet und kam somit auch zum Amtsbezirk Schönbruch[3].
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Wicken mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 die Bezeichnung „Klimowka“.[4] Bis zum Jahr 2009 war es in den Domnowski sowjet (Dorfsowjet Domnowo (Domnau)) eingegliedert und ist seither aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[5] eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Domnowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Domnowo) im Rajon Prawdinsk.
Kirche
Die Einwohnerschaft Wickens war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession und in das Kirchspiel Schönbruch[6] (russischer Teil: Schirokoje, polnischer Teil: Szczurkowo) eingepfarrt. Es lag im Kirchenkreis Friedland (heute russisch: Prawdinsk), später Kirchenkreis Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Der letzte deutsche Geistliche war Pfarrer Johann Hundsdörffer.
Heute liegt Klimowka im Einzugsbereich der evangelischen Kirchengemeinde in Domnowo (Domnau). Sie ist Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[7] in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).
Söhne und Töchter des Dorfes
- August Heinrici (1812–1881), Superintendent in Gumbinnen
- Botho zu Eulenburg (1831–1912), preußischer Ministerpräsident
- Karl Botho zu Eulenburg (1843–1919), preußischer Offizier, zuletzt General der Kavallerie im Ersten Weltkrieg
- Siegfried zu Eulenburg-Wicken (1870–1961), preußischer Offizier und Gutsherr
Einzelnachweise
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Deutsch Wilten/Groß Sporwitten
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Schönbruch
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
- ↑ Ortsverzeichnis/Kirchspiele Kreis Bartenstein (Memento des Originals vom 27. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.