Independence Day (1996)

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Film
Deutscher Titel Independence Day
Originaltitel Independence Day
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1996
Länge Kinofassung: 138 Minuten,
Extended Version: 147 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
Stab
Regie Roland Emmerich
Drehbuch Roland Emmerich,
Dean Devlin
Produktion Dean Devlin
Musik David Arnold
Kamera Karl Walter Lindenlaub
Schnitt David Brenner
Besetzung
Synchronisation

Independence Day ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film des Regisseurs Roland Emmerich aus dem Jahr 1996. Der Film handelt von einem Angriff Außerirdischer auf die Erde und dessen Abwehr durch die Menschen. Hauptdarsteller sind Jeff Goldblum, Will Smith und Bill Pullman. Der Film startete am 19. September 1996 in den deutschen Kinos. Die Fortsetzung Independence Day: Wiederkehr kam am 24. Juni 2016 in die US-amerikanischen Kinos.

Handlung

Zwei Tage vor dem US-amerikanischen Unabhängigkeitstag – dem Independence Day am 4. Juli – schwenkt ein riesiges außerirdisches Raumschiff in eine Erdumlaufbahn ein. Es hat einen Durchmesser von über 550 Kilometern und entspricht etwa einem Viertel der Masse des Mondes. Bald lösen sich circa drei Dutzend kleinere Schiffe von ihm, in der Form von Fliegenden Untertassen mit einem Durchmesser von jeweils etwa 30 Kilometern, und positionieren sich über vielen Metropolen der Erde. Der Satellitenempfang überall auf der Welt ist gestört, Panik und Unsicherheit brechen aus.

US-Präsident Thomas Whitmore hofft, mit den Fremden friedliche Beziehungen herstellen zu können, aber der Satellitentechniker David Levinson entdeckt, dass die Satellitenstörungen durch einen geheimen Code verursacht werden, einen Countdown der Aliens, mit dem sie ihre Invasion koordinieren. Gerade noch rechtzeitig kann er seine Ex-Frau Constance „Connie“ Spano, die Whitmores Pressesprecherin ist, und den Präsidenten warnen und zusammen mit ihnen in der Air Force One fliehen, bevor Washington, D.C., mitsamt dem Weißen Haus, in Schutt und Asche gelegt wird – wie auch weitere Metropolen, z. B. Berlin, Los Angeles und New York City. Beim Angriff auf L.A. wird die First Lady schwer verletzt. Danach zerstören die Alien-Raumschiffe systematisch weitere Hauptstädte und militärische Einrichtungen überall auf der Welt. Versuche, den Angreifern mit konventionellen und nuklearen Waffen beizukommen, scheitern an ihrer überlegenen Schutzschildtechnologie.

Ziel der Air Force One ist die Geheimbasis Area 51, die zur Überraschung des Präsidenten tatsächlich existiert. Hier treffen am 3. Juli noch einige weitere Akteure ein: Steven Hiller, ein kaltschnäuziger Pilot des United States Marine Corps, der beim Luftkampf mit ausschwärmenden Jagdschiffen der Aliens abgeschossen wurde und dabei aber einen von deren Piloten gefangen nehmen konnte, seine Freundin und ihr Sohn, die bei ihrer Flucht aus L.A. die First Lady gefunden haben, sowie Russell Casse, ein traumatisierter und alkoholabhängiger Vietnamveteran der U.S. Air Force, der mit seinen Stiefkindern gerade noch rechtzeitig der Katastrophe entkommen ist. Er hat mit den Aliens eine Rechnung offen, da er nach eigenen Angaben zehn Jahre zuvor von ihnen für Experimente entführt worden ist. In Area 51 rüsten nun Wissenschaftler und Militärs unter der Führung Whitmores zum Gegenschlag. Es stellt sich heraus, dass beim Roswell-Zwischenfall vor knapp 50 Jahren ein abgestürztes Jagdschiff der Angreifer geborgen wurde, das zwischenzeitlich erforscht worden ist, ohne den Wissenschaftlern unter Leitung von Dr. Okun seine Geheimnisse preiszugeben; erst beim Eintreffen des Mutterschiffes setzte sich dessen Energieversorgung wieder in Gang. Der Präsident sieht sich den gefangenen Alien an, der mit ihm per Gedankenübertragung kommuniziert. Dabei erfährt Whitmore, dass die Invasoren vorhaben, die Menschheit zu vernichten und anschließend die Ressourcen des Planeten auszubeuten, so wie sie es bereits vielfach nach Art der Wanderheuschrecken mit anderen Planeten durchgeführt haben. Als der Außerirdische Dr. Okun ins Koma versetzt (was allerdings erst in der Fortsetzung herauskommt) und versucht, den Präsidenten geistig zu übernehmen, wird er erschossen.

Durch eine Bemerkung seines Vaters inspiriert, entwickelt Levinson zusammen mit Hiller einen Plan: Um die Invasionsflotte vernichten zu können, soll das Mutterschiff mit einem Computervirus infiziert werden, der durch das Kommunikationsnetz an alle Tochterschiffe weitergeleitet wird und dann die Schutzschilde aller Tochterschiffe ausfallen lässt. Während Hiller und Levinson am Morgen des 4. Juli mit dem reaktivierten Jagdschiff der Aliens zum Mutterschiff aufbrechen, organisiert Präsident Whitmore einen weltweiten Luftangriff, der zeitgleich mit dem Zusammenbruch der Schutzschilde beginnen soll. Nachdem seine Frau am Vorabend in seinen Armen gestorben ist, nimmt der Präsident, selbst ehemaliger Kampfflieger, nach einer flammenden Rede an seine Leute zusammen mit Russell Casse persönlich an der Luftschlacht teil.

Hiller und Levinson gelingt es tatsächlich, unbehelligt in das Mutterschiff einzudringen, wo sie die Vorbereitungen für den Einsatz einer riesigen Invasionstruppe der Außerirdischen beobachten. Nachdem sie angedockt haben, übertragen sie per Funk das Virus ins Bordsystem der Aliens. Wie geplant fallen nach einiger Zeit die Schutzschilde aller Tochterschiffe der Aliens aus, und die Raketen der irdischen Kampfflugzeuge zeigen endlich Wirkung. Als eine Fliegende Untertasse auch Area 51 angreift, opfert sich Russell Casse, indem er seinen Kampfjet mit seiner letzten Rakete, die sich nicht abfeuern lässt, direkt in die Primärwaffe des Alien-Raumschiffs steuert, das dadurch explodiert. Inzwischen wurden Hiller und Levinson im Mutterschiff entdeckt und hinterlassen eine Atombombe mit Verzögerungszünder, um sich dann nach einer Verfolgungsjagd auf den Weg zurück zur Erde zu machen. Die Bombe zerstört nach 30 Sekunden das Mutterschiff, während es den Kampfpiloten überall auf der Erde gelingt, sämtliche Schlachtschiffe der Außerirdischen abzuschießen.

Am Ende des Films fahren Hillers und Levinsons Familien mit dem Präsidenten den beiden Piloten entgegen und können beobachten, wie die Trümmer des Mutterschiffs in der Atmosphäre verglühen, während auf der ganzen Welt die Menschen den Sieg über die Alien-Schiffe feiern.

Rollen mit Synchronisation

Die Liste enthält die tragenden Rollen im Film.

  • Präsident Thomas J. Whitmore (Bill Pullman): Präsident der Vereinigten Staaten und früherer Kampfpilot aus dem Golfkrieg. Er holt sich seine Wertschätzung wieder zurück, als er den Widerstand gegen die Aliens antreibt und als Pilot selbst den Kampf anführt.
  • Captain Steven „Steve“ Hiller (Will Smith): Kampfflieger, der das auf Area 51 gebunkerte Fluggerät der Außerirdischen in Betrieb nehmen und fliegen kann.
  • David Levinson (Jeff Goldblum): Als technisches Genie gelingt ihm die Entschlüsselung eines Satellitensignals der Aliens und er infiziert das Mutterschiff erfolgreich mit einem Computervirus.
  • First Lady Marilyn Whitmore (Mary McDonnell): Wurde lebensgefährlich verletzt und stirbt später in Area 51.
  • Jasmine Dubrow (Vivica A. Fox): Striptease-Tänzerin mit Sohn und Freundin von Steve Hiller. Sie heiratet Steve vor seinem Einsatz gegen das Mutterschiff der Aliens am Ende des Films.
  • Russell Casse (Randy Quaid): Veteran des Vietnamkrieges und hält sich als Agrarflieger über Wasser. Anfangs von seiner Umgebung wegen des Glaubens an die Aliens belächelt, wandelt er sich zum Ende des Films hin zum zentralen Helden des Kampfes gegen die Aliens.
  • General William Grey (Robert Loggia): Loyaler Stabschef der US-Armee und Ausbilder des Präsidenten während dessen Militärzeit. Er organisiert die entscheidende Schlacht gegen die Aliens.
  • Dr. Brackish Okun (Brent Spiner): Wissenschaftlicher Leiter auf Area 51. Fungiert als Medium im einzigen direkten Schlichtungsversuch zwischen Präsident und einem Alien unmittelbar vor der entscheidenden Schlacht und liegt nach einem Angriff des Aliens im Koma.

Die nachstehende Tabelle listet die deutschen Sprecher zu den wichtigsten Rollen.

Darsteller Deutscher Sprecher[2] Rolle
Will Smith Leon Boden Captain Steven Hiller
Jeff Goldblum Arne Elsholtz David Levinson
Bill Pullman Detlef Bierstedt Präsident Thomas Whitmore
Margaret Colin Liane Rudolph Constance Spano
Robert Loggia Jochen Schröder General William Grey
Judd Hirsch Klaus Sonnenschein Julius Levinson
Vivica A. Fox Anke Reitzenstein Jasmin Dubrow
James Rebhorn Lothar Blumhagen Albert Nimziki
Randy Quaid Jürgen Kluckert Russell Casse
Mary McDonnell Beate Menner First Lady Marilyn Whitmore
James Duval Simon Jäger Miguel Casse
Brent Spiner Michael Pan Dr. Brackish Okun
Adam Baldwin Andreas Hosang Major Mitchell
Harvey Fierstein Tommi Piper Marty Gilbert
Harry Connick Jr. Tobias Meister Captain Jimmy Wilder
Lisa Jakub Sonja Spuhl Alicia Casse
Giuseppe Andrews Tobias Nath Troy Casse
Kiersten Warren Ranja Bonalana Tiffany
Bill Smitrovich Friedrich Georg Beckhaus Lt. Colonel Watson
Ross Bagley Carsten Otto Dylan Dubrow
Mae Whitman Julia Kaufmann Patricia Whitmore
John Storey Bernd Schramm Dr. Isaacs

Vermarktung

Der Filmstart von ID4 (so der Vorabtitel) wurde von einer Marketingkampagne bis dahin nicht gekannten Ausmaßes begleitet, die maßgeblich zum Erfolg des Films beitrug. Die Kampagne wurde von einem Werbespot eingeleitet, welcher während des Super Bowls übertragen wurde. Obwohl der Filmstart in den USA für den 3. Juli 1996 geplant war, wurde er aufgrund des enormen Interesses in vielen Kinos bereits einen Tag früher gezeigt, am selben Tag, an dem auch die Filmhandlung einsetzt. In Deutschland lief der Film am 19. September an.

Kritiken

Obwohl die Spezialeffekte des Films einhellig gelobt wurden, musste Independence Day auch einige Kritik einstecken. Neben den zum Teil dürftigen Leistungen einiger Schauspieler wurde vor allem die in vielerlei Hinsicht unglaubwürdige Handlung kritisiert. So erschien es vielen Kritikern unrealistisch, dass die fremde und fortschrittliche Technologie der Aliens von einem simplen Computervirus überlistet würde. Unter anderem wurde auch stark kritisiert, dass der Film viele Elemente und Szenen aus anderen Filmen gestohlen haben soll.

Außerhalb der Vereinigten Staaten wurde der Film vor allem wegen seines übertriebenen Patriotismus kritisiert. Dass die ganze Welt von US-Amerikanern gerettet wird, und das auch noch an deren höchstem Feiertag, verlieh dem Film den Stempel eines typischen Blockbusters für den US-amerikanischen Durchschnitts-Konsumenten. So sind mehrere Szenen (wie vor allem eine Szene bei einer Ansprache des Präsidenten an seine Kampfflieger, in der er diese auf den bevorstehenden Kampf einschwört) stark „amerikanisiert“. Über ihre euphorisierende Dramaturgie vermittelt die epische Geschichte unterschwellig das Gefühl, vordergründig gekleidet in eindrucksvolle und überwältigende Bilder eines Hollywood-Actionfilms, dass kriegerische Kampfhandlungen zur wahrhaftigen Lösung von Konflikten verhelfen. Verstärkt wird dieses Gefühl durch den gezielten Einsatz triumphaler Orchestermusik in den Filmszenen. Auf der anderen Seite beschwört der Film einen solidarischen Zusammenhalt zwischen den Erdvölkern über nationale Staatsgrenzen hinweg, um sich gegen die imperialistischen Außerirdischen, in Intelligenz und Technologie der Menschenrasse weit überlegen, wehrhaft zu zeigen.

  • Kino.de erkennt im Film eine
    … furios-frische Mischung aus „Krieg der Welten“, „Krieg der Sterne“ und „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ mit den besten Zutaten aus „Top Gun“, „Der Stoff, aus dem Helden sind“ und anderen luftigen Leinwand-Abenteuern der letzten Dekade, sowie schaurig-schönen Reminiszenzen an die großartigen Kommunistenangst-Metaphern der fünfziger Jahre wie etwa „Tarantula.“[3]
  • Artechock.de zeigt sich hingegen kritischer:
    Im Gegensatz zum Inhalt gibt sich die Form sehr modern, wobei sie aber innerhalb der Konventionen des Actionfilms bleibt. Die Special-Effects, die ganz ausgezeichnet sind, und die große Geschwindigkeit der Bilder lassen den Zuschauer kaum zu Atem kommen. Was dazu führt, dass man hin und wieder die Dämlichkeit der Handlung vergisst.[4]
  • Dagbladet, eine norwegische Zeitung, zeigt sich positiver:
    Die Effekte und die Szenen des Films sind genial, die Darsteller erfrischend und die Bilder gewaltig. Das Drehbuch hingegen ist völliger Schwachsinn. Aber einen Abstecher ins Kino ist Roland Emmerichs neuester Streich schon wert.

Der Film stieß bei Kritikern und Zuschauern sowohl auf große Zustimmung als auch auf heftige Ablehnung. Der Erfolg des Films gab Emmerich jedoch insofern Recht, als Independence Day bei einem Budget von geschätzten 75 Millionen US-Dollar weltweit über 800 Millionen US-Dollar einspielen konnte. Damit belegt er Platz außerhalb der TOP 100

(Stand: 24. Juli 2022[5]) in der Liste der erfolgreichsten Filme aller Zeiten.

Sonstiges

Harald Lesch antwortete auf eine Zuschauerfrage in einer fünfminütigen Sendung namens Wie realistisch ist die Darstellung der großen Mutterschiffe in Independence Day? der Sendereihe sci_xpert – Leschs Universum des Pay-TV-Spartenkanals Syfy, dass die im Film gezeigten Raumschiffe aufgrund ihres Volumens durch Luftverdrängung einen so enormen Luftdruck in der Erdatmosphäre erzeugen würden, dass die Großstädte unter ihnen einfach zerbersten würden. Ein großes Mutterschiff mit einem Viertel der Mondmasse in einer geostationären Bahn in etwa 36.000 km Höhe, also einem Zehntel des Erde-Mond-Abstands, die Erde umkreisend, würde Ebbe und Flut auslösen. Laut Lesch wäre die Größe des Mutterschiffes schon möglich und auch nötig, wenn man sich für längere Zeit im Weltraum aufhalten will und so viele Lebewesen an Bord versorgen muss.[6]

In der finalen Szene, in der der Soldat Steven Hiller und der Techniker David Levinson dem feindlichen Mutterschiff durch ein sich schließendes Tor entkommen, spricht der Pilot Steven Hiller, verkörpert von Will Smith, den Satz: „Elvis hat das Gebäude verlassen.“ Dabei handelt es sich um die in der englischsprachigen Welt gängige Redewendung Elvis has left the building, die auf den Rock'n'Roll-Sänger Elvis Presley zurückgeht.

2016 erschien der Science-Fiction-Film Independence Wars – Die Rückkehr, der von Titel bis Inhalt dem Emmerich-Film Independence Day stark ähnelt. Im Unterschied zu Independence Day treten jedoch in Independence Wars Zombies auf. Ferner erschien im selben Jahr mit Independents – War of the Worlds ein weiteres epigonales Filmwerk.

Auszeichnungen

  • 1996: Goldene Leinwand: mit einem und zwei Sternen
  • 1997: Oscar: zwei Nominierungen, davon den für Best Visual Effects gewonnen
  • 1997: BMI Film & TV Award: Gewonnen (David Arnold)
  • 1997: Grammy: Best Instrumental Composition Written for a Motion Picture or for Television (David Arnold) gewonnen
  • 1997: MTV Movie Awards: fünf Nominierungen, davon den für Best Kiss (Will Smith und Vivica A. Fox) gewonnen
  • 1997: Saturn Award: Gewonnen in den Kategorien bester Science Fiction Film, beste Regie und beste Spezialeffekte sowie acht weitere Nominierungen.
  • Außerdem gewann der Film den 1996 einmalig verliehenen Joe Eszterhas Award
  • Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.

Bücher

Das Buch zum Film Independence Day – Der Tag, an dem wir zurückschlagen von Stephen Molstad erschien 1997. Die Vorgeschichte zum Film erschien ebenfalls 1997 (in Deutschland 1998) unter dem Titel Silent Zone – Independence Day (deutscher Titel: Was geschah in Area 51?) vom selben Autor. Es erzählt die Geschichte des Wissenschaftlers Brackish Okun. Ein drittes Buch des Autors, welches in Deutschland nicht veröffentlicht wurde, erschien 1999 unter dem Titel Independence Day – War in the desert und führt die Geschichte um überlebende Außerirdische im Nahen Osten fort.

Weblinks

Einzelnachweise