Unterköst
Unterköst Gemeinde Pommersfelden Koordinaten: 49° 47′ 3″ N, 10° 47′ 9″ O
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Höhe: | 279 m ü. NHN |
Einwohner: | 48 (Sep. 2021)[1] |
Postleitzahl: | 96178 |
Vorwahl: | 09548 |
Unterköst ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pommersfelden im Landkreis Bamberg (Oberfranken, Bayern).
Geografie
Durch das Dorf fließt der Stöckleinsbach, ein linker Zufluss der Reichen Ebrach, und der Grundwiesengraben, der im Ort als rechter Zufluss in den Stöckleinsbach mündet. Etwas weiter nördlich befindet sich das Waldgebiet Grötern, im Südwesten grenzt das Waldgebiet Weidach an. Dort befinden sich die Erhebungen Mühlhausner Leite und der Köster Berg (315 m ü. NHN). Ansonsten ist der Ort unmittelbar von Acker- und Grünland umgeben.
Die Kreisstraße BA 45 verläuft nach Oberköst (2,5 km westlich) bzw. zur Staatsstraße 2263 bei Steppach (1,1 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen verlaufen nach Hirschbrunn (2 km nordwestlich) und zur St 2263 (0,7 km nordöstlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde im Würzburger Lehenbuch von 1303 als „Niderkoeste“ erstmals urkundlich erwähnt. Heinrich von Liebenau war zu dieser Zeit Lehensträger. markgräfliche Lehen (drei Sölden, ein Halbhof, Zehntansprüche) wurden erstmals Mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt. Später ist von fünf markgräflichen Höfen die Rede. Daneben gab es noch zwei Höfe, eine Schäferei und Teiche, die den Herren von Stiebar unterstanden. 1711 kam es zu territorialen Auseinandersetzungen zwischen Brandenburg-Bayreuth und dem Hochstift Bamberg, wobei Unterköst zeitweise von brandenburg-bayreuthischen Truppen besetzt wurde.[3] Später gelangte der Ort an die Herren von Schönborn.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Unterköst 12 Anwesen (5 Güter, 3 Gütlein, 1 Sölde, 1 Haus, Schafhof) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht, die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen übte die Schönborn’sche Herrschaft Pommersfelden aus.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Unterköst dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Steppach und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Steppach zugewiesen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit und Ortspolizei unterstand der gesamte Ort dem Patrimonialgericht Pommersfelden (bis 1848).[5]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Unterköst am 1. Mai 1978 nach Pommersfelden eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1827 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2018 |
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Einwohner | 70 | 70 | 81 | 84 | 70 | 75 | 88 | 61 | 54 | 59 | 38 |
Häuser[6] | 13 | 12 | 11 | 11 | 11 | 12 | |||||
Quelle | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Erhard (Steppach) gepfarrt. Die Katholiken sind nach St. Antonius Abbas (Sambach) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Unternköst. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 658 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 127.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 86 (Digitalisat). Ebd. S. 136 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Unter-Kast. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 58 (Digitalisat).
Weblinks
- Zahlen und Daten auf der Website pommersfelden.de
- Unterköst in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Unterköst in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. Oktober 2019.
- Unterköst im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 23. Oktober 2019
Einzelnachweise
- ↑ a b Unsere Gemeinde und seine Ortsteile auf der Website pommersfelden.de
- ↑ Unterköst im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 127.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 86.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 136.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
- ↑ Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S. 134 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1047, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 992 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1041 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 926 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 147 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 290 (Digitalisat).