Lehnleinsmühle
Lehnleinsmühle Stadt Treuchtlingen Koordinaten: 48° 57′ 48″ N, 10° 55′ 27″ O
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Höhe: | 417 m ü. NHN |
Einwohner: | 12 (2012) |
Postleitzahl: | 91757 |
Vorwahl: | 09142 |
Lehnleinsmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).
Lage
Die Einöde liegt nordöstlich des Treuchtlinger Zentrums und südlich des Nagelbergs am Kästleinsmühlbach, einer Ableitung vom Schambach. Sie ist über die Treuchtlinger Kästleinsmühlenstraße zu erreichen.
Ortsnamensdeutung
Die Mühle ist nach einem Vorbesitzer namens Lönlein benannt.[1]
Geschichte
Die Mühle gehörte im Heiligen Römischen Reich wahrscheinlich seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Pappenheim.[2] Die „Laßles Mühl“ wird erstmals 1596 erwähnt. 1656 ist der Müller ein Hans Lönlein. Laut Pfarrmatrikel der evangelischen Pfarrei Dietfurt sitzt 1663 ein Georg Heinrichmeyer auf der „Lehners Mühl“. Für 1676 vermelden die Pfarrmatrikel Georg Wörlein als Müller der „Lendles Mühl“. 1737 taucht die Bezeichnung „Löheleinsmühl“ auf.[1]
Seit 1806 im neuen Königreich Bayern, wurde die Lehnleinsmühle mit dem Kirchdorf Schambach 1808 dem Steuerdistrikt Dietfurt im Untergericht Pappenheim des Rentamtes Greding, ab 1815 des Rentamtes (später Bezirksamt, dann Landkreis) Weißenburg zugeordnet;[3] die pappenheimerische Patrimonialgerichtsbarkeit, unter der auch die Lehleinsmühle stand, wurde 1848 aufgehoben. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde der Steuerdistrikt zur Ruralgemeinde Schambach umgestaltet, die im Zuge der Gebietsreform in Bayern zum 1. Juli 1971 nach Treuchtlingen eingemeindet wurde.[4]
1910 wurde der Mahlbetrieb eingestellt. Das Gebäude erwarb eine Weißenburger Bortenweberei, die hier bis 1915 eine Gold- und Silberspinnerei betrieb. Zudem bestand 1911 im Wohnhaus der Mühle kurzzeitig eine Papiermühle. Heute ist die ehemalige Mühle ein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb mit Hofladen.[5]
Einwohnerzahlen
- 1818: [6] 7 Einwohner
- 1824: [6] 8 Einwohner
- 1846: 14 Einwohner, 1 Familie, 1 Haus[7]
- 1875: [8] 9 Einwohner
- 1950: 48 Einwohner in 2 Wohngebäuden[6]
- 1961: 30 Einwohner, 2 Wohngebäude[9]
- 1987: [10] 6 Einwohner
- 2012: 12 Einwohner[11]
Literatur
- Heimat- und Bäderverein Treuchtlingen e. V. (Hg.): Heimatbuch Treuchtlingen. Treuchtlingen [1984].
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Erich Straßner: Land- und Stadtkreis Weißenburg i.Bay. (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1966, DNB 457000910, S. 35.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Strassner, S. 35
- ↑ Hofmann, S. 138; Heimatbuch Treuchtlingen, S. 136
- ↑ Hofmann, S. 199f.; 255
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 592 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Heimatbuch Treuchtlingen, S. 136
- ↑ a b c Hofmann, S. 255
- ↑ Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Ansbach 1846, S. 283
- ↑ Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern. München 1877, S. 1272
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. München 1964, Spalte 836.
- ↑ Genealogienetz (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012: Vollständiges Ortslexikon. München 2012, S. 811.