Triplit

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Triplit
Triplite-t5105a.jpg
Allgemeines und Klassifikation
Chemische Formel
  • (Mn,Fe)2[F|PO4][1]
  • (Mn2+,Fe2+)2(PO4)F[2]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Phosphate, Arsenate und Vanadate
System-Nr. nach Strunz
und nach Dana
8.BB.10 (8. Auflage: VII/B.03)
41.06.01.02
Ähnliche Minerale Rhodochrosit, Rhodonit
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol monoklin-prismatisch; 2/m[3]
Raumgruppe I2/a (Nr. 15, Stellung 7)Vorlage:Raumgruppe/15.7[1]
Gitterparameter a = 12,06 Å; b = 6,45 Å; c = 9,94 Å
β = 107,1°[1]
Formeleinheiten Z = 8[1]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 5 bis 5,5[4]
Dichte (g/cm3) gemessen: 3,5 bis 3,9; berechnet: 3,85 bis 3,94[4]
Spaltbarkeit gut nach {001}, deutlich nach {010}, undeutlich nach {100}[4]
Bruch; Tenazität uneben bis muschelig
Farbe braun bis bräunlichschwarz, lachsrosa
Strichfarbe weiß bis hellbraun
Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig
Glanz Glasglanz bis Fettglanz
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,650[5]
nβ = 1,660[5]
nγ = 1,680[5]
Doppelbrechung δ = 0,030[5]
Optischer Charakter zweiachsig positiv
Achsenwinkel 2V = 70 bis 90°[5]

Triplit, auch als Eisenpecherz oder Eisenapatit bekannt, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ mit der chemischen Zusammensetzung (Mn,Fe)2[F|PO4][1] und damit chemisch gesehen ein Mangan-Eisen-Phosphat mit zusätzlichen Fluorionen. Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Mangan und Eisen können sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten (Substitution, Diadochie), stehen jedoch immer im selben Mengenverhältnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals.

Triplit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt meist undurchsichtige, körnige bis massige Aggregate, die an manchen Fundorten Größen von mehreren Metern erreichen. Nur selten finden sich auch durchscheinende, kurzprismatische Kristalle. Die Farbe schwankt zwischen braun bis bräunlichschwarz und lachsrosa.

Triplit bildet eine Mischreihe mit Zwieselit ((Fe,Mn)2[F|PO4][1]).

Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden wurde Triplit 1813 bei Chanteloube in der Gemeinde Razès im französischen Département Haute-Vienne und beschrieben durch Hausmann, der das Mineral in Anlehnung an dessen drei Spaltrichtungen nach dem griechischen Wort τριπλόος [tri'ploʔos] für dreifach benannte.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehört der Triplit zur Abteilung der „Wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen“, wo er zusammen mit Magniotriplit, Sarkinit, Staněkit, Triploidit, Wagnerit und den namensgebenden Mineralen Wolfeit und Zwieselit die „Zwieselit-Wolfeit-Gruppe“ bildet.

Seit der Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist diese Abteilung präziser unterteilt nach der Größe der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhältnis der beteiligten Anionen und dem Phosphat-, Arsenat- bzw. Vanadatkomplex und das Mineral ist entsprechend in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen; (OH etc.) : RO4 ≥ 1 : 1“ zu finden. Auch die ursprüngliche Mineralgruppe wurde weiter aufgeteilt und die unbenannte Gruppe 8.BB.10 besteht neben dem Triplit nur noch aus Hydroxylwagnerit und Zwieselit.

Die Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Triplit ebenfalls in die Klasse der Phosphate, dort allerdings in die Abteilung der „Wasserfreien Phosphate etc. mit Hydroxyl oder Halogen und der allgemeinen Formel (A)2(XO4)Zq“. Die unbenannte Gruppe 41.06.01 besteht hier aus Triplit, Zwieselit und Magniotriplit.

Kristallstruktur

Triplit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe I2/a (Raumgruppen-Nr. 15, Stellung 7)Vorlage:Raumgruppe/15.7 mit den Gitterparametern a = 12,06 Å; b = 6,45 Å; c = 9,94 Å und β = 107,1° sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]

Bildung und Fundorte

Rosafarbener Triplit umgeben von grauem Quarz. Am rechten Bildrand ist schwarzer Diabas-Gang neben cremefarbenem Albit

Triplit bildet sich als Primär-Phosphat-Mineral in Graniten oder Pegmatiten, kann aber auch durch hydrothermale Vorgänge in Greisen und Quarz-Gängen entstehen. Begleitminerale sind unter anderem Albit, Apatit, Lithiophilit, Phosphosiderit, Pyrit, Quarz, Sphalerit, Triphylin, Triploidit, Turmalin, Vivianit, Wolfeit sowie Erzminerale wie Spodumen, Amblygonit, Kassiterit und Tantalit-(Mn).

Weltweit konnte Triplit bisher (Stand: 2010) an rund 120 Fundorten nachgewiesen werden, so unter anderem in den Staaten bzw. Regionen Argentinien, Australien, Bolivien, Brasilien, China, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Kanada, Madagaskar, Mosambik, Namibia, Nordkorea, Norwegen, Österreich, Pakistan, Polen, Portugal, Ruanda, Russland, Schweden, Schweiz, Simbabwe, Südafrika, Tschechien, Vereinigtes Königreich (Großbritannien), Vereinigte Staaten (USA).[6]

Bekannt für seine metergroßen, massigen Triplitaggregate ist vor allem die Region Karibib in Namibia.

Verwendung

Lachsroter Triplit im „Ceylon“-Schliff

Triplit kommt für eine kommerzielle Nutzung als Schmuckstein zu selten in entsprechender Qualität vor, wird aber gelegentlich in verschiedenen Facettenschliffen angeboten und hat so vor allem unter Sammlern einen besonderen Wert als Rarität.[7]

Siehe auch

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 160.
  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 628.

Weblinks

Commons: Triplite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 442.
  2. IMA/CNMNC List of Mineral Names; September 2016 (englisch, PDF 1,6 MB, S. 185)
  3. Webmineral – Triplite (englisch)
  4. a b c Triplite, In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 65,5 kB)
  5. a b c d e Triplite bei mindat.org (engl.)
  6. Fundortliste für Triplit beim Mineralienatlas und bei Mindat
  7. realgems.org - Triplit mit Bildbeispielen geschliffener Steine