Kłodzko
Kłodzko | ||
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Wappen von Kłodzko Wappen von Kłodzko | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Kłodzko | |
Fläche: | 25,00 km² | |
Geographische Lage: | 50° 26′ N, 16° 40′ O | |
Höhe: | 280–431 m n.p.m. | |
Einwohner: | 26.421 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 57-300 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 74 | |
Kfz-Kennzeichen: | DKL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | E 67 Kudowa-Zdrój–Breslau | |
Wałbrzych–Międzylesie | ||
Eisenbahn: | Wrocław–Międzylesie / Kłodzko–Kudowa Zdrój | |
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadtgemeinde | |
Fläche: | 25,00 km² | |
Einwohner: | 26.421 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1057 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 0208021 | |
Verwaltung (Stand: 2015) | ||
Bürgermeister: | Michał Piszko[2] | |
Adresse: | pl. Chrobrego 1 57-300 Kłodzko | |
Webpräsenz: | www.um.klodzko.pl |
Kłodzko [ˈkwɔʦkɔ] (deutsch Glatz [ɡlaːʦ]; schlesisch Glootz; tschechisch Kladsko) ist die Hauptstadt des Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie hat 26.421 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2020) und war die historische Hauptstadt der Grafschaft Glatz.
Geographische Lage
Die Stadt liegt in Niederschlesien, etwa 80 Kilometer südlich von Breslau im Glatzer Kessel, der von Gebirgen umgeben ist. Diese sind: das Eulengebirge (Góry Sowie) und das Warthagebirge (Góry Bardzkie) im Nordosten, das Reichensteiner Gebirge (Góry Złote) im Osten, das Bielengebirge (Góry Bialskie) im Südosten, das Glatzer Schneegebirge (Masyw Śnieżnika) im Süden, das Habelschwerdter Gebirge (Góry Bystrzyckie) und das Adlergebirge (Góry Orlickie) im Südwesten und das Heuscheuergebirge (Góry Stołowe) im Nordwesten. Im Schnittpunkt der Passübergänge über diese Gebirge besitzt Kłodzko eine verkehrsgünstige Lage.
Im Stadtbereich befinden sich zwei Erhebungen: der Schlossberg (369 m) und der Schäferberg (346 m).[3] Durch die Stadt fließt die Glatzer Neiße (Nysa Kłodzka), von der der Mühlgraben (Kanał Młynówka) abgezweigt wird. In die Glatzer Neiße münden im Stadtgebiet von links die Reinerzer Weistritz (Bystrzyca Dusznicka) und von rechts das Hannsdorfer Wasser (Jaszkówka) und der Königshainer Bach (Jodłownik) sowie nördlich der Stadt von links die Steine (Ścinawka).
Kłodzko liegt an der Bahnstrecke Wrocław–Międzylesie, die ein Teil der überregionalen Fernverbindung Breslau–Prag ist. Es besitzt zwei Bahnhöfe, den etwas außerhalb liegenden Hauptbahnhof (Kłodzko Główne) und den Stadtbahnhof (Kłodzko Miasto).
Geschichte
Die Geschichte der Stadt Glatz und ihre politischene Zugehörigkeit ist eng verbunden mit der Geschichte des Glatzer Landes, das 1469 vom böhmischen König Georg von Podiebrad zur Grafschaft Glatz erhoben wurde. Kirchlich gehörten Stadt und Land von Anbeginn zum Bistum Prag. 1972 wurde beides dem Erzbistum Breslau eingegliedert. Seit ist das 2004 neu geschaffene Bistum Świdnica (Schweidnitz) zuständig.
Ersterwähnung und Mittelalter
Der böhmische Chronist Cosmas von Prag erwähnte die Siedlung erstmals im Jahre 981 als castellum Kladsko. Auf dem für Verteidigungszwecke gut geeigneten felsigen Hügel am linken Neißeufer ließ der Böhmenfürst Slavnik, Vater des Heiligen Adalbert, eine gegen Polen gerichtete hölzerne Burg errichten. Diese Burg und der dazugehörige tschechische Marktflecken Kladsko wurden im Streit zwischen Böhmen und Polen mehrmals belagert und zerstört. Nachdem Glatz 1114 kurzfristig an Polen geriet, ließ Soběslav von Böhmen 1129 die Burg noch stärker befestigen, um die wichtige Straße Prag–Nachod–Glatz–Breslau zu sichern. Der 1137 abgeschlossene Pfingstfrieden von Glatz beendete die Streitigkeiten und festigte die Zugehörigkeit zu Böhmen. Erster bekannter Burggraf von Glatz war 1169 Hroznata, dem 1175 Ryvín/Rivinus und 1177 der Witigone Witiko von Prčice folgten.
Im 12./13. Jahrhundert entwickelte sich das von Tschechen bewohnte Glatz durch deutsche Siedler, die u. a. vom böhmischen König Ottokar II. Přemysl ins Land gerufen worden waren, zum Mittelpunkt des aufstrebenden Glatzer Landes. Unterhalb des Burgbergs entstand eine ummauerte Ortschaft, die bereits 1114 als urbs (Stadt) bezeichnet wurde. Urkundlich belegt sind das Hospital der Johanniter für 1183, die Johanniterkommende um 1243, die nordwestlich der Burg gelegene Wenzelskirche für 1184 und die Marienkapelle auf dem Schlossberg für 1194. Die deutsche Namensform Glatz ist erstmals für das Jahr 1223 nachgewiesen. Im Jahr 1275 erhielt Glatz den Status einer Stadt nach Magdeburger Recht. 1334 erwarb die Stadt die städtische Vogtei und damit eine eigene Gerichtsbarkeit.
Ab dem 14. Jahrhundert war die Handwerkerschaft im Rat der Stadt vertreten. Von Bedeutung waren um diese Zeit die Tuchmacherei, die Leinweberei, verschiedene weitere Handwerke, die Bierproduktion und der Handel. Die herausragende Stellung der Stadt zeigte sich darin, dass ihr bis ins 15. Jahrhundert alle anderen Städte des Glatzer Landes hinsichtlich der Abgaben und Dienstleistungen unterstellt waren.
In den Hussitenkriegen konnte sich Glatz verteidigen und blieb von Zerstörungen weitgehend verschont. Nachdem 1454 der böhmische König Georg von Podiebrad das Glatzer Land erworben und es 1459 zur Grafschaft erhoben hatte, wurde Glatz Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft. Sein Sohn, Herzog Heinrich der Ältere von Münsterberg, erster regierender Graf von Glatz, verlegte seinen Wohnsitz in die Stadt Glatz und baute die Burg zu einem Schloss um. Bis ins 16. Jahrhundert existierte in Glatz eine tschechische Minderheit.
Zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert
Während der Reformation war Glatz ein Zentrum der Lehre Schwenckfelds und anderer Sekten. Im 16. Jahrhundert hob der böhmische König Ferdinand I. den Rechtszug nach Magdeburg auf und machte Prag zum Oberhof für die Glatzer Städte.
Nachdem der Rat der Stadt Glatz die Wahl des Winterkönigs Friedrich von der Pfalz anerkannt und auch nach der Schlacht am Weißen Berge zu ihm gehalten hatte, besetzten kaiserliche Truppen die Stadt 1622. Sie führten Strafmaßnahmen gegen die Anführer der Schlacht durch und entzogen weiteren Personen ihre Privilegien. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden 930 der damals 1300 Gebäude zerstört. Zu den Verwüstungen kam 1635 eine Pestepidemie, der 4000 Einwohner zum Opfer fielen, so dass die Stadt weitgehend entvölkert war. Auch 1680 wütete wieder die Pest, die 1500 Tote zur Folge hatte.
Während der Schlesischen Kriege wurde Glatz mehrmals belagert und erobert. Am 8. Januar 1741 griffen die Preußen unter Oberst Camas die Stadt an, sie wurden jedoch abgewehrt. Am 9. Januar 1742 gelang den Preußen die Einnahme der Stadt, am 26. April d. J. auch die Einnahme der Festung. Der österreichische Gegenangriff erfolgte im Dezember 1744 unter General Georg Olivier von Wallis; im Januar 1745 mussten die Österreicher Glatz wieder aufgeben. Am 26. Juli 1760 eroberte Gideon Ernst von Laudon nach nur achttägiger Belagerung Glatz sowie die Festung zurück. Nach dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Glatz endgültig an Preußen.[4] Von den Kriegszerstörungen erholte sich die Stadt – trotz der wirtschaftlichen Maßnahmen Friedrichs des Großen – nur langsam, war jedoch Ende des 18. Jahrhunderts ein wichtiges Handwerks- und Handelszentrum.
In den Napoleonischen Kriegen während des Schlesischen Feldzuges konnte Glatz durch Friedrich Wilhelm von Götzen d. J. verteidigt werden und blieb unbesetzt.
19. Jahrhundert bis in die 2010er Jahre
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl durch neu erschlossene Baugebiete deutlich an. Gleichzeitig verlor die Festung Glatz ihre militärische Bedeutung und diente als Gefängnis für politische Gefangene. Glatz blieb jedoch Garnisonsstadt. Die Verkehrserschließung durch die Eisenbahn (1874 nach Breslau, 1875 nach Mittelwalde, 1880 nach Waldenburg, 1890 nach Rückers, 1897 Seitenberg, 1902 nach Bad Reinerz und 1905 nach Bad Kudowa) hatte einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung zur Folge. Um 1900 hatte Glatz zwei katholische Kirchen, eine evangelische Kirche, eine Synagoge, ein Gymnasium mit Konvikt, eine Reihe unterschiedlicher Fabrikationsbetriebe und war Sitz eines Landgerichts.[5]
Im Jahr 1945 gehörte Glatz zum Landkreis Glatz im Regierungsbezirk Breslau der preußischen Provinz Schlesien.
Am letzten Tag des Zweiten Weltkriegs, dem 8. Mai 1945, besetzte die Rote Armee Glatz und unterstellte es im Juni 1945 der Verwaltung der Volksrepublik Polen. Die Stadt wurde in Kłodzko umbenannt und erlebte in der Folgezeit durch die Vertreibung der Deutschen und die Besiedlung mit Polen einen Bevölkerungsaustausch. Wie schon nach dem Ersten Weltkrieg scheiterte die Tschechoslowakei mit dem Vorhaben, sich das Glatzer Land einzuverleiben.
Zwischen 1946 und 1989 war die Stadt unter der kommunistischen Stadtverwaltung ein Teil der Volksrepublik Polen, die 1989 in die Republik Polen überging. Durch Umstrukturierung der Woiwodschaften gehörte Glatz von 1946 bis 1975 zur damaligen Woiwodschaft Breslau, von 1975 bis 1998 zur Woiwodschaft Waldenburg und seitdem zur Woiwodschaft Niederschlesien.
In diesen Jahren entwickelte sich vor allem die Industrie der Stadt. Die Bevölkerungszahlen stiegen bis zur Jahrtausendwende nahezu kontinuierlich.
Oft von Hochwassern heimgesucht, verwüstete im Sommer 1997 ein Jahrhunderthochwasser die Stadt: Binnen weniger Stunden stieg die Glatzer Neiße auf einen Pegel von 8,71 m und überflutete einen großen Teil der Stadt. Mittels Finanzhilfen der Europäischen Union nach dem EU-Beitritt Polens 2004 und durch Staatsmittel konnten große Teile der Altstadt aufwendig saniert werden. Wirtschaftliche Schwerpunkte zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind Handel, Metallindustrie und der Dienstleistungssektor.
Bauliche Stadtentwicklung
Die planmäßige Stadtanlage mit einem gitterförmigen Straßennetz entstand am linken Neißeufer unterhalb des Burgbergs. Eine Stadtmauer mit einer Reihe von Türmen, mehreren Toren und Pforten umgab die Ortschaft. Im Jahr 1349 veranlasste der Prager Erzbischof Ernst von Pardubitz die Gründung des Augustiner-Chorherrenstift Glatz. Die Bürger errichteten 1366 auf dem 9200 m² großen Ring das Rathaus. Die erhaltene Brücktorbrücke wurde nach dem Vorbild der Prager Karlsbrücke im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts erbaut. Der im 14. Jahrhundert am Platz einer Vorgängerkirche begonnene Bau der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt konnte um 1430 abgeschlossen werden. Um diese Zeit hatte Glatz etwa 250 Häuser und etwa 4000 Einwohner.
Friedrich der Große ließ in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts das Schloss abtragen. Damit verschwanden auch die Überreste der mittelalterlichen böhmischen Grenz- und Königsburg. An ihrer Stelle errichteten die Handwerker eine damals moderne Festung, die 1877 als militärische Anlage aufgehoben wurde. Zwischen 1880 und 1911 wurden die Stadttore und ein großer Teil der Stadtmauern abgerissen und Straßen und Grünanlagen angelegt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, als dringend Wohnraum benötigt wurde, entstanden westlich der Altstadt neue Wohnbauten und eine Kirche. Historische Gebäude in der Altstadt verfielen dagegen (darunter die Häuser der oberen Ringseite), weil das Geld für Sanierungen nicht zur Verfügung stand.
Wappen
Das Stadtwappen von Kłodzko zeigt in Rot einen goldbewehrten und bekrönten silbernen Löwen mit gekreuztem Doppelschweif. Da das Glatzer Land zum böhmischen Herrschaftsbereich gehörte und 1459 zu einer Grafschaft erhoben wurde, deren Wappen in Rot zwei goldene Schrägbalken waren, hat die Stadt das Sinnbild ihrer ursprünglichen Zugehörigkeit zum Königreich Böhmen beibehalten. Der Böhmische Löwe erscheint schon in einem großen Siegel aus dem 13. Jahrhundert. Er hat sich bis in die heutige Zeit überliefert.
Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Kościół Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny) wurde nach 1364 durch die Prager Bauhütte aus einem Vermächtnis des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz an der Stelle einer Vorgängerkirche errichtet. Sie ist die bedeutendste Stätte der Glatzer Kunst. Am 15. August 2016 wurde sie durch Bischof Ignacy Dec von Świdnica (Schweidnitz) zu einer Stiftskirche erhoben.[6][7]
- Die Minoritenkirche St. Maria (Kościół Matki Bożej Różańcowej), wurde von 1628 bis 1631 erbaut. Die Neorenaissance-Ausstattung ist aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Im Refektorium des angrenzenden Klosters befinden sich Fresken von Felix Anton Scheffler von 1744.
- Die St.-Georgs-Kirche (Kościół Św. Jerzego) wurde erstmals 1275 urkundlich erwähnt. Sie wurde mehrmals neu aufgebaut und diente von 1834 bis 1945 als evangelische Garnisonkirche.
- Auf dem Weg nach Königshain (Wojciechowice) steht die Marienwallfahrtsstätte „Maria Trost“ auf dem Spittelberg.
- Die Festung Glatz, ehemals böhmische Grenzburg, wurde im 15. Jahrhundert zu einem Schloss und nach dem Dreißigjährigen Krieg zu einer Festung umgebaut. Das Festungsgelände befindet sich auf einem 369 Meter Schlossberg an der nördlichen Seite der Glatzer Altstadt.
- Das Rathaus (Ratusz) wurde von 1887 bis 1890 nach Entwurf des Architekten Ewald Berger im Neorenaissance-Stil errichtet. Es befindet sich auf dem Glatzer Ring und wurde um den erhaltenen Rathausturm von 1654 herumgebaut.[8]
- Die Mariensäule entstand nach Entwürfen des Glatzer Bildhauers Hans Adam Beyerhoff 1682 zum Gedenken an die Pestopfer.
- Östlich des Rathauses steht der barocke Löwenbrunnen von 1700 mit dem doppelschwänzigen Böhmischen Löwen.
- Das Jesuitenkolleg Glatz wurde von 1654 bis 1690 nach Entwurf von Carlo Lurago durch die Baumeister Francesco Canevale und Andrea Carove errichtet. Nach dem Übergang an Preußen 1742/63 und der Aufhebung des Jesuitenordens und wurde dem „Katholischen Königliche Gymnasium Glatz“ zugewiesen. Nach dem Übergang an Polen 1945 wurde in den Gebäuden ein Allgemeinbildendes Gymnasium (polnisch Liceum Ogólnokształcące) eingerichtet.
- Das ehemalige Jesuitenkonvikt wurde 1664 nach einem Entwurf von Carlo Lurago durch A. Carove erbaut. Es beherbergt seit den 1990er Jahren das Muzeum Ziemi Kłodzkiej (Museum des Glatzer Landes).
- Die Brücktorbrücke (Most świętego Jana) ist eine Steinbogenbrücke in der Altstadt von Glatz, die nach dem Vorbild der Prager Karlsbrücke gestaltet wurde und den Mühlgraben der Stadt, einen Nebenarm der Glatzer Neiße, überspannt. In der Barockzeit erhielt sie sechs steinerne Figuren als Brückenschmuck.
- Bis 1975 das Schloss Hassitz
Landgemeinde Kłodzko
Die Stadt Kłodzko ist Verwaltungssitz der Landgemeinde Kłodzko, gehört ihr aber als eigenständige Stadtgemeinde nicht an. Die Landgemeinde zählt auf einer Fläche von 252,25 km² 16.986 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2020) und gliedert sich in 35 Schulzenämter.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohnerzahl | Anmerkungen |
---|---|---|
1787 | 4330 | ohne die Garnison (zwei Regimenter Infanterie, eine Artillerie-Kompanie, eine Minierer-Kompanie)[9] |
1816 | 5510 | mit Zubehör;[10] nach anderen Angaben 7557 Einwohner (mit der Garnison)[11] |
1825 | 6287 | darunter 861 Evangelische, 57 Juden[12] |
1840 | 7654 | davon 1179 Evangelische, 6415 Katholiken, 60 Juden[13] |
1843 | 7777 | am Jahresende, davon 1169 Evangelische, 6506 Katholiken, 102 Juden[13] |
1852 | 10.656 | [14] |
1867 | 11.821 | am 3. Dezember[15] |
1871 | 11.541 | mit der Garnison (drei Bataillone Nr. 18, ein Bataillon Landwehr Nr. 11 und Artillerie), darunter 1500 Evangelische;[11] nach anderen Angaben 11.545 Einwohner (am 1. Dezember), davon 1942 Evangelische, 9374 Katholiken, drei sonstige Christen, 226 Juden[15] |
1890 | 13.501 | davon 2.357 Evangelische, 10.917 Katholiken und 221 Juden[16] |
1900 | 14.926 | mit der Garnison (Infanterieregiment Nr. 38), davon 2.564 Evangelische und 183 Juden[5] |
1925 | 16.563 | davon 3.461 Evangelische, 12.867 Katholiken, 18 sonstige Christen und 125 Juden[16] |
1933 | 19.000 | davon 3.932 Evangelische, 14.830 Katholiken, 32 sonstige Christen und 115 Juden[16] |
1939 | 22.575 | davon 4.479 Evangelische, 15.555 Katholiken, 15 sonstige Christen und 26 Juden[16] |
- Anzahl Einwohner bis 2010
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</timeline> Im Jahr 2009 bestand die Bevölkerung zu 53,4 Prozent (=14 962) aus Frauen und zu 46,6 Prozent (=13 041) aus Männern.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Georg Stolle (1938–2020), deutscher Politiker und Bürgermeister von Bensheim, Ehrenbürger von Kłodzko (2019)
Söhne und Töchter der Stadt
- Ernst von Pardubitz (1300–1364), Erzbischof von Prag
- Georg Emmerich (1422–1507), Pilgerfahrer, Kaufmann, Bürgermeister von Görlitz
- David Origanus (1558–1628), deutscher Mathematiker, Philologe und Astronom
- Karl II. von Liechtenstein-Kastelkorn (1623–1695), Bischof von Olmütz
- Johann Christoph Schambogen (1636–1696), Professor und Rektor der Karls-Universität Prag
- Johann Christoph Pezel (1639–1694), Komponist und Stadtpfeifer
- Johann Georg Heinsch (1647–1712), böhmischer Maler
- Kaspar Knittel (1644–1702), Jesuit, Philosoph und Mathematiker sowie Rektor der Karlsuniversität Prag
- Michael Friedrich Graf von Althann (1680–1734), Bischof von Waitzen, Vizekönig des Königreichs Neapel und Sizilien, Kardinal
- Johann Franz Hoffmann (1699/1701 – um 1766), Barockmaler
- Andreas Faulhaber (1713–1757), römisch-katholischer Geistlicher
- Friedrich Wilhelm Riemer (1774–1845), Altphilologe, Sekretär von Johann Wolfgang von Goethe
- Franz Weiß (1778–1830), Bratschist und Komponist
- Joseph Schall (1785–1867), Miniaturmaler, Kupferstecher, Lithograf und Zeichenlehrer
- Karl Seydelmann (1793–1843), deutscher Schauspieler
- Friedrich Wilhelm Hemprich (1796–1825), deutscher Naturforscher und Zoologe
- Anton Ludwig (1798–1869), deutscher Theologe, von 1846 bis 1869 Großdechant und Vikar der Grafschaft Glatz
- Rudolf von Carnall (1804–1874), deutscher Bergbau-Ingenieur
- Paul Rogalla von Bieberstein (1835–1907), preußischer Generalmajor und Familienforscher
- Octavio von Zedlitz-Neukirch (1840–1919), deutscher Politiker, Mitglied des Reichstages, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses
- Robert von Dobschütz (1850–1927), königlich preußischer Generalmajor
- Robert Kosch (1856–1942), preußischer Offizier, General
- Emma Ihrer (1857–1911), deutsche Politikerin und Gewerkschafterin
- Curt von Kronhelm (1859–1937), preußischer Generalmajor
- Paul Walter (1859–1918), deutscher Schriftsteller
- Alfred Janeba (1869–1951), deutscher Politiker (Zentrumspartei)
- Emil Stephan (1872–1908), Arzt und Leiter der Deutschen Marineexpedition auf Neumecklenburg
- Robert Karger (1874–1946), schlesischer Dialektdichter, Schriftsteller und Journalist
- Leopold von Wiese (1876–1969), deutscher Nationalökonom und Soziologe
- Carl Bruck (1879–1944), deutscher Arzt und Dermatologe
- Otto Reche (1879–1966), deutscher Anthropologe und Ethnologe
- Wilhelm Scheuermann (1879–1945), deutscher Journalist und archäologischer Laienforscher
- Rudolf Richter (1881–1957), deutscher Paläontologe
- Georg Wache (1886–1977), deutscher Politiker, Landtagsabgeordneter in Niedersachsen
- Albrecht Schubert (1886–1966), deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg
- Renée Sintenis (1888–1965), deutsche Bildhauerin und Graphikerin
- Peter Jeschke (1895–1979), deutscher Rechtsanwalt und Kommunalpolitiker
- Karl Franz Klose (1897–1984), deutscher Fotograf
- Georg Neugebauer (1901–1984), deutscher Politiker, Reichstagsabgeordneter
- Friedrich-Wilhelm Geier (1903–1965), deutscher Jurist und Richter am Bundesgerichtshof
- Annelies Kupper (1906–1987), deutsche Opernsängerin
- Gerhard Hirschfelder (1907–1942), Jugendseelsorger der ehemaligen Grafschaft Glatz und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- Ilse R. Wolff (1908–2001), deutsch-englische Herausgeberin und Verlegerin
- Walter Kalot (1909–1996), deutscher Bildhauer, Grafiker und Maler
- Fritz Rudolf Wüst (1912–1993), deutscher Althistoriker
- Ludwig Friedel (1917–2007), deutscher Industriekaufmann, Fotograf, Bildhauer und Maler
- Theodor Hubrich (1919–1992), römisch-katholischer Theologe und Bischof
- Hans Richard Schittny (1924–2009), deutscher Apotheker und Schriftsteller
- Rosemarie Scheurlen (* 1925), deutsche Politikerin im Saarland (FDP)
- Gerhard Steffens (1927–1998), deutscher Politiker (CDU)
- Siegfried Kristen (1928–2019), deutscher Schauspieler
- Herbert F. Schubert (1931–2011), deutscher Tänzer und Choreograf
- Bernhard Neugebauer (1932–2015), deutscher Diplomat und Politiker (DDR)
- Wiegand Pabsch (* 1932), deutscher Jurist und Diplomat
- Joachim Sobotta (1932–2017), deutscher Journalist und Jurist
- Dieter Augustin (1934–1989), deutscher Schauspieler und Komiker
- Peter Becker (1934–2018), deutscher Musikpädagoge
- Klemens Jockwig (* 1936), deutscher Redemptorist, römisch-katholischer Theologe
- Hans Jürgen Schmidt-Schicketanz (* 1936), Architekt, Funktionär seines Berufsstands
- Peter Hentschel (1939–2006), deutscher Jurist
- Gert Kreutzer (* 1940), deutscher Skandinavist und Übersetzer
- Volker Issmer (* 1943), deutscher Historiker und Schriftsteller
- Bogdan Zdrojewski (* 1957), polnischer Politiker, Europa-Abgeordneter
- Monika Muskała (* 1966), polnische Autorin und Übersetzerin
- Jan Daniec (1968–2007), polnischer Fußballspieler
- Jakub Szulc (* 1973), polnischer Politiker, 2008–2012 stellvertretender Gesundheitsminister
- Weronika Nowakowska-Ziemniak (* 1986), polnische Biathletin
- Sebastian Witek (* 1986), polnischer Biathlet
- Łukasz Krawczuk (* 1989), polnischer Leichtathlet
Gefangene der Festung Glatz
- Wenzel von Jägerndorf (um 1440–1479), 1452–1464 Herzog von Jägerndorf und 1464–1474 Herzog von Rybnik
- Georg Popel von Lobkowicz (um 1551–1607), böhmischer Adeliger und Politiker
- Friedrich Freiherr von der Trenck (1727–1794), preußischer Offizier und Abenteurer
- Heinrich Bürgers (1820–1878), verurteilt im Kölner Kommunistenprozess 1852
- Wilhelm Joseph Reiff, verurteilt im Kölner Kommunistenprozess 1852
- Peter Nothjung (1821–1866), verurteilt im Kölner Kommunistenprozess 1852
- Karl Liebknecht (1871–1919), deutscher Politiker, Antimilitarist und Rechtsanwalt
- Sophie Ursinus (1760–1836), Serienmörderin
Städtepartnerschaften
- Carvin (Frankreich), seit 1980[17]
- Bensheim (Deutschland), seit 1996
- Fléron (Belgien), seit 1995
- Náchod (Tschechien), seit 1995
- Rychnov nad Kněžnou (Tschechien), seit 2008
- Limanowa (Polen), seit 2018
Die Stadt ist Mitglied des Bundes der europäischen Napoleonstädte.
Literatur
- Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 116–123.
- Arno Herzig, Małgorzata Ruchniewicz: Geschichte des Glatzer Landes. DOBU-Verlag u. a., Hamburg u. a. 2006, ISBN 3-934632-12-2.
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 452–460.
- Peter Güttler u. a.: Das Glatzer Land. Verlag Aktion West-Ost e.V., Düsseldorf 1995, ISBN 3-928508-03-2, S. 37–36
- Aloys Bach: Urkundliche Kirchen-Geschichte der Graffschaft Glaz. Von der Urzeit bis auf unsere Tage. Nebst einem Anhange: Geschichtlich statistische Darstellung aller Gläzer Pfarreien und Kirchen mit deren geistlichen Vorstehern, so wie der Schulen im Jahre 1841. Gustav Fritz, Breslau 1841 Digitalisat
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage. Graß, Barth und Comp., Breslau 1845, S. 818–820.
- Friedrich Gottlob Leonhardi: Erdbeschreibung der preussischen Monarchie, Band 3, Teil 1, Halle 1792, S. 212–214.
- Karl August Müller: Vaterländische Bilder, oder Geschichte und Beschreibung sämmtlicher Burgen und Ritterschlösser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz. Zweite Auflage, Verlag von Carl Flemming, Glogau 1844, S. 88–99.
Weblinks
- Website der Stadt
- Dieter Pohl: Kurze Geschichte der Grafschaft Glatz [1]
- Glatz/Kłodzko im Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- Stadtansicht im Reisealbum des Pfalzgrafen Ottheinrich 1536/37
- Historische und aktuelle Aufnahmen der Festung
- 360° Luftpanorama der Stadt
Einzelnachweise
- ↑ a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Website der Stadt (BIP), Burmistrz (Memento vom 8. Dezember 2014 im Internet Archive), abgerufen am 21. Januar 2015.
- ↑ Aloys Bernatzky: Lexikon der Grafschaft Glatz, MARX Verlag Leimen/Heidelberg 1984, S. 78
- ↑ Vaterländische Bilder, in einer Geschichte und Beschreibung der alten Burgfesten und Ritterschlösser Preussens, S. 98.
- ↑ a b Glatz. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 8, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1907, S. 12–13.
- ↑ Stiftskirche
- ↑ Glatzer Visitatur
- ↑ grafschaft-glatz.de
- ↑ Friedrich Gottlob Leonhardi: Erdbeschreibung der preussischen Monarchie, Band 3, Teil 1, Halle 1792, S. 212–214.
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 37, siehe Glaz.
- ↑ a b Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung. Band 2, G. F. O. Müller, Berlin 1874, S. 180-181, Ziffer 12.
- ↑ Johann Georg Knie: Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, mit Einschluß des jetzt ganz zur Provinz gehörenden Markgrafthums Ober-Lausitz und der Grafschaft Glatz; nebst beigefügter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil-Verwaltung. Melcher, Breslau 1830, S. 926.
- ↑ a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage. Graß, Barth und Comp., Breslau 1845, S. 818–820.
- ↑ Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 183.
- ↑ a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871. Berlin 1874, S. 146–147, Ziffer 1.
- ↑ a b c d Michael Rademacher: Glatz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Städtepartnerschaften Kłodzko (Memento des Originals vom 31. August 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.