Karl Döring (Manager)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. September 2022 um 14:43 Uhr durch imported>Hs-berlin(1730955) (Linkfix moz.de *).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Karl Döring (* 11. Mai 1937 in Hohenstein-Ernstthal) ist ein deutscher Manager. Er war von 1979 bis 1985 stellvertretender Minister der DDR für Erzbergbau, Metallurgie und Kali.[1]

Leben

Karl Döring studierte von 1955 bis 1962 Eisenhüttenkunde an der Hochschule für Stahl und Legierungen Moskau (russisch Московский институт стали и сплавов), wo er 1962 mit einem Diplom abschloss. Mit dem dort absolvierten Abschluss als Diplom-Ingenieur beginnt er als Schichttechnologe im Stahl- und Walzwerk Brandenburg.[2]

Von 1963 bis 1967 absolvierte er eine Aspirantur und wurde 1967 in Ingenieurwissenschaften zum Dr.-Ing. promoviert. 1973 wurde er an der Hochschule für Ökonomie Berlin in Wirtschaftswissenschaften zum Dr. oec. promoviert.

Von 1967 bis 1972 war Döring Forschungsingenieur und Produktionsdirektor im Stahl- und Walzwerk Riesa. 1972 erhielt er mit einem sowjetisch-deutschen Forschungsteam den Nationalpreis. Von 1972 bis 1978 war er als Produktionsdirektor und stellvertretender Generaldirektor im Qualitäts- und Edelstahlkombinat Hennigsdorf (Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf) tätig. 1979 bis 1985 war er stellvertretender Minister für Erzbergbau, Metallurgie und Kali.

Von 1986 bis 1990 war Döring Nachfolgekandidat bzw. Abgeordneter der Volkskammer (Fraktion SED-PDS).

1985 wurde er Generaldirektor des VEB Bandstahlkombinat und von 1990 bis 1995 Vorstandsvorsitzender der aus dem Kombinat entstandenen EKO Stahl AG Eisenhüttenstadt.[3] Parallel dazu arbeitete er in verschiedenen bilateralen und RGW-Gremien mit. Von Juli bis November 1990 war er Stellvertreter des Vorsitzenden des Verwaltungsrates[4] der Treuhandanstalt und danach bis 2000 Geschäftsführer Technik in der EKO Stahl GmbH des Cockerill-Sambre-Konzerns. Er war Mitglied im Gesprächskreis Ost.

2000 wurde er von der Hochschule für Stahl und Legierungen Moskau mit dem Ehrentitel Professor h. c. ausgezeichnet. Von 2000 bis 2002 war er Generalbevollmächtigter für Mittel- und Osteuropa des französischen Stahlkonzerns Usinor.[5] Seit 2006 ist er im Board of Directors der Novolipetsk Steel (NLMK) in Russland.[6]

Karl Döring ist mit seinem 2000 gegründeten Beratungsunternehmen „Projekt Consulting“ in der Stahlbranche tätig. Er lebt in Eisenhüttenstadt und engagiert sich für die Stadt.[7][8]

Autobiografie

  • EKO – Stahl für die DDR, Stahl für die Welt. Edition Berolina, Berlin 2015, ISBN 978-3-95841-018-3.

Literatur

  • Wolfgang Seibel: Verwaltete Illusionen: die Privatisierung der DDR-Wirtschaft durch die Treuhandanstalt und ihre Nachfolger 1990–2000. Campus, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-593-37979-1, S. 264ff.
  • Uwe Stiehler: Existenzgründung im Rentenalter, Märkische Oderzeitung, 27. Juli 2005.
  • Hagen Schwärzel, Andreas HerbstDöring, Karl. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Seibel, S. 264.
  2. Kombinatsdirektoren , Prof. Dr. Dr. Karl Döring
  3. Norbert Schwaldt: Der Scout. In: Die Welt, 1. September 2004.
  4. Wolfgang Seibel, S. 129.
  5. Kurzvita Karl Döring auf silvertex.de
  6. Karl Doering. Novolipetsk Steel, archiviert vom Original am 21. Dezember 2014; abgerufen am 10. Dezember 2014.
  7. Prof. Dr. Dr. Döring im „Goldenen Buch“ der Stadt verewigt. In: www.niederlausitz-aktuell.de. 18. Mai 2017, abgerufen am 11. März 2022.
  8. Großspende für Platz des Gedenkens. In: Märkische Oderzeitung. 21. August 2017, archiviert vom Original;.