Donika Gërvalla-Schwarz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. September 2022 um 13:36 Uhr durch imported>Regi51(343610) (Änderungen von 91.239.145.212 (Diskussion) rückgängig gemacht (HG) (3.4.10)).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Donika Gërvalla-Schwarz 2021 in New York

Donika Gërvalla-Schwarz (* Oktober 1971 in Skopje, Jugoslawien) ist eine kosovarische Politikerin. Seit dem 22. März 2021 ist sie zweite stellvertretende Ministerpräsidentin sowie Außenministerin der Republik Kosovo.

Werdegang

Gërvalla wuchs in Pristina auf. Im Dezember 1979 floh ihre Familie auf Grund politischer und aktivistischer Verfolgung ihres Vaters Jusuf Gërvalla durch die jugoslawische Polizei im Januar 1980 nach Deutschland. Nachdem am 17. Januar 1982 ihr Vater in Untergruppenbach bei einem Attentat ermordet worden war, floh die Familie nach Tirana, Albanien.

Sie nahm an den Studentenprotesten in Albanien vom Dezember 1990 sowie am Hungerstreik der Studenten vom Februar 1991 teil, um gegen die kommunistische Diktatur in Albanien zu demonstrieren. Im September 1991 war sie Teil des Unabhängigkeitsreferendums des Kosovos in Tirana. Schließlich wanderte Gërvalla im Juni 1992 nach Deutschland aus, um dort ihr Studium fortzusetzen. Sie hat Musik (Querflöte) in Tirana sowie Hamburg studiert.[1] Außerdem hat sie ein Jurastudium in Hamburg absolviert.

Sie war Ehrenmitglied der LDK seit 1991. Zwischen 1993 und 1997 war sie stellvertretende Vorsitzende der LDK sowie zwischen 1997 und 1999 Vorsitzende der LDK in Deutschland. Als Vertreterin der LDK war Gërvalla häufig im deutschen Fernsehen, der Bundesregierung sowie dem Bundestag als Stimme der Kosovaren aktiv.

2015 wurde Gërvalla erneut zur Vorsitzenden der LDK in Deutschland gewählt. Sie führte gemeinsam mit Vjosa Osmani mehrere Versuche durch, die Partei zu reformieren. 2018 trat sie von allen Parteiämtern zurück. Bei den Parlamentswahlen vom 14. Februar 2021 trat sie gemeinsam mit Vjosa Osmani und anderen ehemaligen Parteikollegen in der Initiative Guxo („Trau Dich)“ in einer Liste mit der Lëvizja Vetëvendosje an und wurde zur Abgeordneten im Parlament der Republik Kosovo gewählt.[2][3] Seit dem 22. März 2021 ist sie kosovarische Außenministerin. Sie beabsichtigt, Serbien wegen Genozids vor dem IGH zu verklagen und erkennt die Rechtsprechung des Kosovo-Sondergerichts für Nachkriegsverbrechen von UÇK-Kommandanten an.[2]

Persönliches

Donika Gërvalla-Schwarz ist mit Stefan Schwarz, ehemaliger Abgeordneter im Deutschen Bundestag (CDU), verheiratet. Das Paar hat fünf Kinder. Die Familie lebt in Bonn, Donika Gërvalla ist vor den Wahlen 2021 in den Kosovo gezogen.[4]

Weblinks

Commons: Donika Gërvalla-Schwarz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Flötenspielerin, Juristin - und nun auch Chefdiplomatin, Artikel der Süddeutschen Zeitung, abgerufen am 28. April 2021
  2. a b «Kosovo braucht die Aufarbeitung der Nachkriegsverbrechen für den Heilungsprozess der Gesellschaft» – ein Gespräch mit der Aussenministerin in Pristina. In: NZZ. 1. Juni 2021, abgerufen am 30. September 2021.
  3. Kush është Donika Gervalla, kandidatja që braktisi LDK-në për të hyrë me Vjosa Osmanin në listën e Albin Kurtit. In: Kosova.Info. 29. Januar 2021, abgerufen am 22. März 2021 (albanisch).
  4. Enver Robelli: Eine scharfzüngige Juristin aus Bonn wird Aussenministerin. In: Der Bund. Bern 24. März 2021, S. 4 (tagesanzeiger.ch [abgerufen am 24. März 2021]).