Landkreis Jüterbog-Luckenwalde

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Das Kreisgebiet 1905

Der Landkreis Jüterbog-Luckenwalde, bis 1939 Kreis Jüterbog-Luckenwalde, war ein Landkreis in Brandenburg. Er bestand in der preußischen Provinz Brandenburg und im Land Brandenburg der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. DDR von 1817 bis 1952. Von 1946 bis 1952 trug er den Namen Landkreis Luckenwalde.

Der Landkreis Jüterbog-Luckenwalde umfasste am 1. Januar 1945 die vier Städte Baruth, Dahme, Jüterbog und Luckenwalde, 112 weitere Gemeinden und drei Forstgutsbezirke.

Das ehemalige Kreisgebiet bildet heute den südlichen Teil des Landkreises Teltow-Fläming.

Verwaltungsgeschichte

Im Rahmen der Preußischen Reformen nach dem Wiener Kongress entstand im Regierungsbezirk Potsdam der neuen Provinz Brandenburg mit Wirkung zum 1. April 1817 der Kreis Jüterbog-Luckenwalde.[1][2] Das Kreisgebiet umfasste

Das Landratsamt befand sich bis 1946 in der Stadt Jüterbog.

Zum 30. September 1929 fand im Kreis Jüterbog-Luckenwalde entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der nahezu alle Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Seit dem 1. Januar 1939 führte der Kreis Jüterbog-Luckenwalde entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.

Im April 1945 eroberte die Rote Armee das Kreisgebiet. Die 1946 in der SBZ zum Land Brandenburg umgewandelte Provinz bestand nurmehr aus Kreisen. Durch den Beschluss des Präsidiums der Provinzialverwaltung Mark Brandenburg vom 12. März 1946 wurde der Landkreis Jüterbog-Luckenwalde in Landkreis Luckenwalde umbenannt und die Kreisverwaltung nach Luckenwalde verlegt.

Am 1. Juli 1950 wechselte die Gemeinde Schöneweide aus dem Landkreis Teltow in den Landkreis Luckenwalde, gleichzeitig wechselten die Gemeinden Friedrichshof, Mahlsdorf und Wildau vom Landkreis Luckenwalde in den Landkreis Luckau sowie die Gemeinden Glau, Löwendorf, Mietgendorf und Zesch am See in den Landkreis Teltow.[3]

Am 25. Juli 1952 wurden die Länder in der DDR aufgelöst und durch Bezirke ersetzt; gleichzeitig kam es zu einer umfassenden Neuordnung der meisten Landkreise. Der Landkreis in seiner alten Form wurde aufgelöst und seine Gemeinden wurden auf die neuen Kreise Luckenwalde, Jüterbog, Luckau und Zossen aufgeteilt.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1816 33.344 [4]
1846 47.226 [5]
1871 60.417 [6]
1890 67.095 [7]
1900 71.198 [7]
1910 75.950 [8]
1925 75.527 [7]
1933 77.840 [7]
1939 85.516 [7]
1946 101.037 [9]

Landräte

Kommunalverfassung bis 1945

Der Landkreis Jüterbog-Luckenwalde gliederte sich in Städte, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständiger Auflösung im Jahre 1929 – in Gutsbezirke.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Daneben galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881. Die Gemeinden des Kreises waren in Amtsbezirken zusammengefasst.

Städte und Gemeinden

Stand 1945

Dem Landkreis Jüterbog-Luckenwalde gehörten 1945 die folgenden Städte und Gemeinden an:

Daneben bestanden 1945 noch die Gutsbezirke Forst Baruth, Schießplatz Jüterbog und Forst Zinna.

Im Jahre 1946 wurde außerdem Altes Lager eine selbständige Gemeinde.

Vor 1945 aufgelöste Gemeinden

Die Gemeinde Damm wurde am 1. Januar 1936 in die Stadt Jüterbog eingemeindet. Die Gemeinden Felgentreu, Mehlsdorf b. Felgentreu und Dorf Zinna wurden, nachdem sie leergezogen worden waren, am 1. April 1937 aufgelöst und dem Gutsbezirk Schießplatz Jüterbog zugeschlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Dorf Zinna (unter dem Namen Neuheim) sowie Felgentreu wieder besiedelt und als Gemeinden wiedergegründet.

Namensänderungen

Literatur

  • Hermann Cramer: Beiträge zur Geschichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg, Halle 1872–1889, Band 4, Reprint, (Faksimile), ISBN 978-3-88372-003-6, Potsdam 2011
  • Emil Koitz: Flämingheft 11: Der Werdegang des Kreises Jüterbog-Luckenwalde; Luckenwalde, 1927
  • Max Wald: Flämingheft 6 in 4 Auflagen: Karte des Kreises Jüterbog-Luckenwalde: mit Teilen der angrenzenden Kreise und dem größten Teil des Kreises Schweinitz und einem Ortslexikon des Kreises Jüterbog-Luckenwalde; Dahme/Mark, 1926 und 1928
  • Henrik Schulze: Der frühere Kreis Jüterbog-Luckenwalde in alten Ansichten; Zaltbommel/Niederlande, 1994

Weblinks

Commons: Landkreis Jüterbog-Luckenwalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam. Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Potsdam. Band 1816, Nr. 12. Potsdam, S. 103 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
  2. Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam. Inkrafttreten der neuen Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Potsdam. Band 1817, Nr. 7. Potsdam, S. 51 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
  3. Statistisches Bundesamt: Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7
  4. Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Potsdam, S. 197 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
  5. Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, Band 2. Einwohnerzahlen der Kreise. S. 313 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Brandenburg und ihre Bevölkerung 1871
  7. a b c d e Michael Rademacher: Landkreis Jüterbog-Luckenwalde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  8. Gemeindeverzeichnis 1910
  9. Volkszählung 1946