Godeffroy (Familie)
Die Familie Godeffroy ist eine hugenottische Familie aus La Rochelle in Frankreich. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes haben Ende des 17. Jahrhunderts einzelne Familienmitglieder La Rochelle verlassen und den Hamburger Zweig gegründet.
Herkunft
Die Familie Godeffroy gehörte zu den alten Ratsfamilien von La Rochelle, sie waren Kaufleute und Reeder. Bekannt sind Fahrten der Schiffe Le Cesar und Le Faulcon der Brüder Jean und Cesar im Jahr 1687 in die Ostsee und zu den Westindischen Inseln.
Cesar Godeffroy (1640–1720), das 24. Kind seiner Eltern, war einige Jahre Mitglied der französisch-reformierten Gemeinde in Amsterdam, bevor er nach Müncheberg ging. Sein Enkel Jacques Cesar Godeffroy (1706–1758), der in Berlin geboren war, ließ sich im Jahre 1737 in Hamburg nieder und wurde 1745 Hamburger Bürger.
Nachfahren von Cesar Godeffroy (1706–1758)
- Jean Cesar Godeffroy (1742–1818), Kaufmann, Reeder und Gründer (um 1766) der Firma „Joh. Ces. Godeffroy“ und (um 1782) „Joh. Ces. Godeffroy & Co“
- Johan Cesar Godeffroy (1781–1845), Kaufmann und Reeder in Firma „Joh. Ces. Godeffroy & Sohn“ (ab 1808)
- Johan Cesar Godeffroy (1813–1885), Kaufmann und Reeder in Firma „Joh. Ces. Godeffroy & Sohn“
- Johan Cesar Godeffroy (1838–1912), Kaufmann und Reeder
- Johan Cesar Godeffroy-Faerber (1868–1916), kgl. Preuss. Major
- Oscar Godeffroy (1875–1953), Kaufmann
- Ernst Adolph Godeffroy (1884–1963), Reeder
- Johan Cesar Godeffroy (1838–1912), Kaufmann und Reeder
- Adolph Godeffroy (1814–1893), Reeder und Kaufmann, Mitglied der Bürgerschaft
- Adolph Etienne Godeffroy (1840–1919), Eisenbahnbauunternehmer in Orange County, New York
- Gustav Godeffroy (1817–1893), Kaufmann und Senator
- Gustav Godeffroy (1851–1890), Kaufmann
- Johan Cesar Godeffroy (1813–1885), Kaufmann und Reeder in Firma „Joh. Ces. Godeffroy & Sohn“
- August Godeffroy (1783–1863), (er und seine Nachfahren lebten vorrangig in Wien)
- Johan Cäsar Godeffroy (1816–1884), Kaufmann
- Richard Godeffroy (1847–1895), Chemiker
- Ottilie Godeffroy, Künstlername Tilla Durieux (1880–1971), Schauspielerin
- Richard Godeffroy (1847–1895), Chemiker
- Johan Cäsar Godeffroy (1816–1884), Kaufmann
- Johan Cesar Godeffroy (1781–1845), Kaufmann und Reeder in Firma „Joh. Ces. Godeffroy & Sohn“ (ab 1808)
- Peter Godeffroy (1749–1822)[2][3][4], Kaufmann und Gründer der Firma „Peter Godeffroy Söhne & Comp“ (1799–1813)[5]
- Peter Godeffroy (1782–1835), Kaufmann und kgl. Preuss. Generalkonsul
- Peter Jasper Godeffroy (1814–1847), Rechtsanwalt, zum Dr. jur. promoviert
- Carl Godeffroy (1787–1848), Diplomat
- Wilhelm Martin von Godeffroy (1834–1904), zum Dr. jur. promoviert[6][7] und am 18. Januar 1901 nobilitiert.[8]
- Peter Godeffroy (1782–1835), Kaufmann und kgl. Preuss. Generalkonsul
Wappen
(Um 1850) Ein Falke als Helmzier steht mit ausgebreiteten Schwingen auf einem Helmwulst über einem blaufarbenen Wappenschild. In der Mitte sitzt ein Falke mit einer Haube auf einem Handschuh, rechts und links darüber je ein fünfzackiger Stern, im Schildfuß drei Halbmonde, als Schildhalter zwei Löwen.
Die Verwendung der Helmzier als Wappen wie z. B. in der Flagge der Reederei J.C. Godeffroy & Sohn ist aus der englischen Heraldik bekannt und wird als Crest bezeichnet.
Literatur
- A. Leesenberg-Penzlin: Genealogie der Familie Godeffroy in Hamburg. In: Verein Herold in Berlin (Hrsg.): Der deutsche Herold. Zeitschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde. Band X, 1882, ZDB-ID 2752233-7, S. 270–283 (Digitalisat – Die vermutlich erste, gedruckte Aufstellung zur Genealogie).
- Eduard Lorenz Meyer, Oscar Louis Tesdorpf: Hamburgische Wappen und Genealogien. Selbstverlag, Hamburg 1890 (Digitalisat ).
- Bernhard Koerner (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch. 27. Band. C. A. Starke, Görlitz 1914.
- Kurt Schmack: J. C. Godeffroy & Sohn Kaufleute zu Hamburg. Leistung und Schicksal eines Welthandelshauses. Broschek & Co, Hamburg 1938 (Digitalisat ).
- Gabriele Hoffmann: Das Haus an der Elbchaussee. Die Godeffroys - Aufstieg und Niedergang einer Dynastie. 1. Auflage. Kabel, Hamburg 1998, ISBN 3-8225-0465-3 (Romanhafte Darstellung).
- N.N. (Carl Alfred Godeffroy): Godeffroy. In: Hans W. Wagner (Hrsg.): Hugenotten in Hamburg, Stade, Altona. Tagungsschrift zum Deutschen Hugenottentag Hamburg 23. – 26. April 1976. Obersickte/ Braunschweig 1976, S. 41–48.
- Maria Möring: Die Hugenottenfamilie Godeffroy. In: Hamburger Wirtschafts-Chronik. Band 12. Verlag Hanseatischer Merkur, Hamburg 1990, ISBN 3-922857-11-6.
- Florence M. Spoehr: White Falcon. The House of Godeffroy and Its Commercial and Scientific Role in the Pacific. Pacific Books, Palo Alto 1963 (englisch).
Weblinks
- Familie Godeffroy. Stiftung Historische Museen Hamburg (Memento vom 26. August 2019 im Internet Archive)
- Die Godeffroy-Story. blankenese.de (Memento vom 6. Januar 2017 im Internet Archive) (PDF, 4,4 MB)
Anmerkungen
- ↑ Veröffentlichung im Deutsches Geschlechterbuch. Band 127. Neunter Hamburger Band. Starke Verlag, Limburg an der Lahn, 1961
- ↑ Peter Godeffroy (1782–1835). 1816. Öl auf Leinwand, 108 × 84,5 cm, bez. Gröger pinxit, (Peter Vignau-Wilberg: Der Maler Friedrich Carl Gröger. Neumünster: Wachholtz 1971, S. 150, („Kopie eines im selben Jahr von F.X. Fabre in Florenz gemalten Bildes.“ Die Lebensdaten sind die seines gleichnamigen Sohnes und daher an dieser Stelle falsch.))
- ↑ Bildnis von Peter Godeffroy, Friedrich Karl Gröger, Lithographie, 56 × 38,9 cm, 1823, im Stein signiert, Digitalisierte Bestände der Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (online)
- ↑ Bildnis von Peter Godeffroy, Friedrich Rossmäßler, (Platte) 132 × 83 mm, Punktiermanier, Digitaler Porträtindex des Bildarchiv Foto Marburg (online)
- ↑ Aus Einträgen in den Adressbüchern ermittelt.
- ↑ Dr. Wilhelm Martin von Godeffroy (1834–1904). In: Die frühen Donatoren. Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung, abgerufen am 18. Dezember 2016.
- ↑ Letzter Eigentümer des Museum Godeffroy.
- ↑ A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 124.