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Albert Josef Funk (* 7. Mai 1887 in Herrischried; † 25. November 1979 in Singen (Hohentwiel)) war ein deutscher Apotheker, Prähistoriker und Heimatforscher.
Leben
Albert Funk kam in Herrischried im Schwarzwald als Sohn des Gendarmen Johannes Funk und dessen Ehefrau Philipine Funk geb. Stiegeler zur Welt.
Auf den Besuch des humanistischen Gymnasiums in Donaueschingen folgte ein Studium der Pharmazie in Freiburg im Breisgau. Nach dem Staatsexamen war Albert Funk von 1911 bis 1914 am medizinisch-chemischen Institut der Universität Freiburg als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. 1917 pachtete er die Apotheke in Bad Schussenried bis er 1923 in Singen am Hohentwiel eine eigene Apotheke eröffnete.
Seit 1917 war Albert Funk mit Auguste Funk geb. Beims verheiratet. Die Eheleute Funk hatten einen Sohn und zwei Töchter.
Albert Funk hat sich als Prähistoriker und Heimatforscher verdient gemacht. Archäologie, Paläontologie, Mineralogie, Botanik, Entomologie, Naturschutz, Brauchtum, Volkskunde, Flurnamen, Patrozinien und frühe Ortsgründungen fanden sein Interesse.
Bereits während der Studienzeit begann Albert Funk umfangreiche Sammlungen von Mineralien, Fossilien, Pflanzen und Schmetterlingen anzulegen. Später kamen zu der Sammlung Funk ur- und frühgeschichtliche Funde, Grafiken und Gemälde hinzu.
In der Zeit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, in der die archäologische Denkmalpflege von privater in die öffentliche Hand überging und in der sich die staatliche Denkmalpflege erst im Aufbau befand, führte er eine Vielzahl von Ausgrabungen durch, sammelte und dokumentierte die zum Teil spektakulären Funde. Dabei handelte es sich im wesentlichen um Notgrabungen, die erforderlich wurden, um Fundstellen zu bergen, die von Bauarbeiten bedroht waren.
Im Jahr 1925 gründete er mit erheblichen eigenen Mitteln das Hegau-Museum, das 1938 von der Stadt Singen übernommen wurde.
Der Wissenschaft stellte Albert Funk seine Kenntnisse und seine Sammlungen bereitwillig zur Verfügung. Neben wissenschaftlichen Publikationen wandte er sich auch durch zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und der Presse an eine breite Öffentlichkeit.
In den Jahren von 1927 bis 1933 und 1947 bis 1964 war Albert Funk ehrenamtlicher Bezirkspfleger der staatlichen archäologischen Denkmalpflege. Von 1929 bis 1954 war er Mitglied und Bezirksbeauftragter der Kreisnaturschutzstelle Konstanz. Den Vorsitz der Ortsgruppe Singen des Landesvereins Badische Heimat hatte er von 1926 bis 1945 inne.
Ehrungen
- 1951: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
- 1951: Ehrenbürgerrecht der Stadt Singen.
- 1959: Ehrenmitglied des Hegau-Geschichtsvereins.
- 1961: Korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts.
- 1962: Ehrenring der Stadt Singen.
- 1975: Hegaupreis der Gemeinde Steißlingen.
Literatur
- Herbert Berner: Der Apotheker aus Singen. In: Apotheken und Apotheker im Bodenseeraum. Hg. v. Ernst Ziegler. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1988. ISBN 3-7995-5033-X
- August Eckerle: Apotheker Albert Funk. In: Archäologische Nachrichten aus Baden. Heft 24. Freiburg 1980.
- Herbert Berner: Verleihung des Hegaupreises der Gemeinde Steißlingen an Albert Funk, Johann Stehle und Hans Wagner am 1. März 1975. In: ZS Hegau 32/33 (1975/76).