ÖBB 2048
ÖBB 2048 | |
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Baujahr(e): | 1991–1994 (Indienststellung) |
Ausmusterung: | 2003 |
Achsformel: | B'B' |
Länge über Puffer: | 12.100 mm |
Dienstmasse: | 62 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h |
Dauerleistung: | 809 kW |
Anfahrzugkraft: | 165 kN |
Die Reihe 2048 war eine Diesellokomotive der ÖBB.
Geschichte
Anfang der 1990er Jahre erwarben die ÖBB ausgemusterte Lokomotiven der Baureihe 211 der Deutschen Bundesbahn und ließen die Maschinen an die österreichischen Anforderungen anpassen. Der Erwerb gebrauchter Lokomotiven sollte kurzfristig den Mangel an geeigneten Diesellokomotiven in dieser Leistungsklasse überbrücken, der Erwerb von Neufahrzeugen wurde als unwirtschaftlich angesehen. Zwischen 2001 und 2003 wurden die Lokomotiven durch die Reihe 2070 ersetzt. Beim Personal waren die Loks, im Vergleich zur Reihe ÖBB 2070, sehr beliebt.
Konstruktion
Der aus T-Stahlprofilen bestehende Lokrahmen ist mittig verstärkt und trägt das Führerhaus (wurde in der ÖBB Hauptwerkstätte St. Pölten modernisiert), an das zwei unterschiedlich lange Vorbauten anschließen. In den beiden Vorbauten sind die Motoranlage, das Getriebe, die Kühlanlage, die Schalldämpfer und alle sonstigen technischen Apparaturen untergebracht. Der Führerstand erlaubt einen guten Ausblick in alle Richtungen. Der in geschweißter Rohrkonstruktion hergestellte Rahmen stützt sich an vier Stellen anhand je zweier Schraubenfedernpakete und ölgeschmierter Gleitplatten auf beiden Drehgestellen ab. Die Loks wurden im standardmäßigen ÖBB-Design lackiert. Das Dach, die Brille sowie der Drehgestellbereich sind umbragrau, der Rahmen elfenbein und die beiden Vorbauten sowie das Führerhaus verkehrsrot lackiert.
Technische Merkmale
Ein Caterpillar-Motor des Typs 3512 überträgt die Zug- und Bremskräfte mittels Drehzapfen auf die Drehgestelle. Das Getriebe erlaubt sowohl Verschub-, als auch Streckendienste. Die Loks haben eine direkt und indirekt wirkende Druckluftbremse und verfügen über Sifa und Indusi.
Umbauten
Der grundsätzliche Aufbau des Fahrzeugs (Rahmen, Drehgestelle und Aufbauten) konnte beibehalten werden. Änderungen betrafen vor allem die Antriebsanlage sowie die Dampfheizung.
Der ursprüngliche Maybach-Vorkammerdieselmotor wurde durch einen Caterpillar-Dieselmotor ersetzt. Dabei handelt es sich um einen aufgeladenen 12-Zylinder-V-Motor mit Ladeluftkühlung, der als Direkteinspritzer arbeitet. Die Leistung war wie bei der DB 211 auf 809 kW[1] bei 1500/min eingestellt. Die Motorüberwachung erfolgte weiterhin mit den ursprünglichen Fotomesskontakten.
Da die Dampfheizung der 211 nicht mehr benötigt wurde, baute man den Heizkessel aus und ersetzte ihn durch ein Ballastgewicht, um die Lastverteilung der Lokomotive beizubehalten.
Die Bremsanlage, die Lufterzeugungsanlage und die Kraftübertragung erhielten keine Umbauten.
Einsätze und Verbleib
In Ermangelung einer Energieversorgung für die Personenzüge wurden die Lokomotiven überwiegend im Güter- und Bauzugdienst sowie im Verschub eingesetzt. Als letzte Lok besorgte 2048 017 bis in den Herbst 2003 hinein den Verschub im Bahnhof Ebensee an der Salzkammergutbahn.
Die letzten drei Loks, die am 1. Oktober 2003 aus dem Dienst ausschieden (2048.005, 017 und 026), wurden an eine ÖBB-Tochter weitergegeben – sie waren bis zum Schluss im leichten Verschub- und im Bauzugdienst im Einsatz. Die anderen wurden verkauft, beispielsweise an die Firma Layritz in Penzberg oder ins Ausland.
2048.008 wurde an Vossloh verkauft und zu einer OnRail DH 1004 umgebaut. Aktuell fährt sie für die Westerwaldbahn GmbH.
Fünf weitere Loks wurden von der Salzburg AG gekauft und in St. Pölten generalüberholt. Die Loks werden unter den Bezeichnungen V83 bis V87 eingesetzt.[2]
Die Steiermarkbahn erwarben 2048.024 und bezeichneten sie wieder so. Die Lok erhielt eine neue Lackierung in grün mit roten Elementen. Inzwischen haben die Landesbahnen mit der ehemaligen Am 847 961-0 (früher DB 211 124) eine weitere ehemalige V 100 erworben und als 2048.035 bezeichnet, obwohl sie nie eine 2048 bei den ÖBB war.
Die GKB (Graz-Köflacher Bahn- und Busbetrieb) setzt heute noch zwei ehemalige V100 der DB (V211.182 und V211.170) als Reihe DH 1100 im Güterverkehr sowie Verschub ein.
Literatur
- Markus Inderst: Bildatlas der ÖBB-Lokomotiven. Alle Triebfahrzeuge der Österreichischen Bundesbahnen. GeraMond, München 2010, ISBN 978-3-7654-7084-4.