Ötigheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
Wappen der Gemeinde Ötigheim |
Koordinaten: 48° 53′ N, 8° 14′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Rastatt | |
Höhe: | 124 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,98 km2 | |
Einwohner: | 5017 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 457 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76470 | |
Vorwahl: | 07222 | |
Kfz-Kennzeichen: | RA, BH | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 16 039 | |
LOCODE: | DE OTG | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 3 76470 Ötigheim | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Frank Kiefer (CDU, angetreten als unabhängiger Kandidat) | |
Lage der Gemeinde Ötigheim im Landkreis Rastatt | ||
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden |
Ötigheim ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Rastatt. Zur Gemeinde Ötigheim gehören außer dem gleichnamigen Dorf keine weiteren Ortschaften.
Geographie
Ötigheim liegt rund fünf Kilometer nordöstlich von Rastatt in der Oberrheinischen Tiefebene. Der Ort liegt am Federbach.
Die unmittelbaren Nachbargemeinden sind Bietigheim und Steinmauern.
Geschichte
Das „Telldorf“ oder auch Etje, wie es im Volksmund genannt wird, wurde im Jahre 788 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und ist somit über 1200 Jahre alt. Ötigheim ist besonders durch sein 100 Jahre altes Freilichttheater über die Grenzen Badens bekannt. Der Spielort des Theaters heißt Tellplatz, nach Wilhelm Tell benannt, einem der ersten aufgeführten Stücke. Ein Teil der Gemeinde wirkt noch immer als Laienschauspieler mit.
Religionen
- römisch-katholisch: 2.953
- evangelisch: 647
Da die Reformation an Ötigheim vorbeiging, ist die Gemeinde auch heute noch vorwiegend römisch-katholisch geprägt. Die heutige katholische St.-Michael-Kirche wurde nach Plänen von Friedrich Weinbrenner erbaut und 1831 geweiht. Die evangelischen Gläubigen hingegen werden von Bietigheim aus geistlich versorgt.
Politik
Verwaltungsgemeinschaft
Die Gemeinde ist Mitglied der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Rastatt.
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ötigheim hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
||
FW | Freie Wählergemeinschaft | 51,0 | 7 | 38,1 | 6 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 40,9 | 6 | 44,7 | 6 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 8,1 | 1 | 17,2 | 2 | |
gesamt | 100,0 | 14 | 100,0 | 14 | ||
Wahlbeteiligung | 65,2 % | 60,6 % |
Bürgermeister
- 1945–1955: Eugen Reuter (CDU)
- 1955–1967: Maximilian Nassall
- 1968–1975: Stefan Becker
- 1976–2013: Werner Happold (CDU)
- seit 1. Juli 2013: Frank Kiefer (CDU, angetreten als unabhängiger Kandidat[2])[3]
Gemeindeverband
Die Gemeinde Ötigheim ist Mitglied des Gemeindeverbandes MÖBS.
Wappen
Blasonierung: „In Rot ein aufrechter goldener Doppelhaken.“
Der erste Abdruck (1495) erscheint in einer vom Schultheiß und Ortsgericht ausgestellten Beglaubigung. Seitdem blieb das unveränderte Siegelbild der Doppelhaken (auch „Wolfseisen“ oder „Wolfsangel“ genannt), den man auf ein altes Fleckenzeichen zurückführen darf. Nach Einführung der Gemeindeverfassung wurde die gleiche Figur in den Gemeindesiegeln benutzt und seit etwa 1825 wappenmäßig in einem ovalen Schild gezeigt, der dem Zeitgeschmack entsprechend mit Blätterkranz und Palmblättern dekoriert ist. 1901 wurden die auf das badische Schrägbalkenwappen anspielenden Farben amtlich für das jetzige Gemeindewappen gebilligt.[4]
Partnerschaften
Die Gemeinde Ötigheim unterhält partnerschaftliche Beziehungen
- zu Gabicce Mare in Italien seit 1998 und
- zum Kurort Rathen in Sachsen seit 1990.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Seit 1906 besteht die große Freilichtbühne Ötigheim mit 4.000 überdachten Sitzplätzen. Die Freilichtbühne feierte 2006 ihr 100-jähriges Bestehen. Betrieben wird die Bühne als Laienspiel vom Verein Volksschauspiele Ötigheim e. V. Die vom Gründer der Freilichtbühne, Geistlicher Rat Monsignore Josef Saier, entwickelte künstlerische und kulturpolitisch-christliche Linie gilt als verbindliches Vermächtnis.
Musik
Der Deutsche Musikrat hat die Gemeinde Ötigheim 2022 mit dem ersten Bundespreis als Landmusikort[5] ausgezeichnet. Die Jury würdigte damit das besondere generationenübergreifende Angebot.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ein großer Arbeitgeber auf Ötigheimer Gemarkung ist der Rastatter Entwässerungsrinnenhersteller Hauraton, der in Ötigheim einen Produktions- und Logistikstandort unterhält.
Verkehr
Ötigheim ist durch die Bundesstraße 36 (Mannheim–Lahr/Schwarzwald) an das überregionale Straßennetz angebunden. Auf der Bahnstrecke Karlsruhe–Durmersheim–Rastatt verkehren die Linien S 7 und S 8 der Stadtbahn Karlsruhe. Die Bundesstraße 3 passiert ebenfalls die Gemeindegemarkung.
Bildung
In Ötigheim gibt es eine Grundschule sowie drei Kindergärten.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Adolf Kühn (1886–1968), Politiker (ZENTRUM, CDU), MdL (Baden, Württemberg-Baden, Baden-Württemberg)
- Karl-Heinz Diemand (* 1954), Fußballspieler
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Josef Saier (1874–1955), Pfarrer und Begründer und langjähriger Leiter der Volksschauspiele Ötigheim
- Lisa Karlström (* 1974) ist eine aus Schweden stammende deutsche Schauspielerin, die in Ötigheim ihre Kindheit und Jugend verbrachte.
Persönlichkeiten mit Verbindungen zu Ötigheim
- Doris Day (1922–2019), US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin, Teil der Familie stammt aus Ötigheim
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.frankkiefer.de/index.php/ueber-mich
- ↑ http://www.oetigheim.de/pb/,Lde/464825.html
- ↑ Klemens Stadler: Deutsche Wappen. Band VIII: Baden-Württemberg Seite 83. Mit Zeichnungen von Max Reinhart. Angelsachsen-Verlag Bremen, 1971.
- ↑ Das sind die Landmusikorte 2022. In: landmusik.org. Deutscher Musikrat, 26. April 2022, abgerufen am 1. Mai 2022.
Literatur
- Martin Walter: 100 Jahre Volksschauspiele Ötigheim. „Volk spielt fürs Volk“. Ubstadt-Weiher: verlag regionalkultur, 2006. ISBN 978-3-89735-432-6.
- Kurt Wagner: Ötigheim im Wandel der Zeiten (Bildband). Herausgeber: Gemeinde Ötigheim, 1987.