Żelazna (Grodków)

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Żelazna
Märzdorf
?
Żelazna Märzdorf (Polen)
Żelazna
Märzdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Brzeg
Gmina: Grodków
Geographische Lage: 50° 41′ N, 17° 27′ OKoordinaten: 50° 41′ 2″ N, 17° 27′ 19″ O
Höhe: 150 m n.p.m.
Einwohner: 240 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 49-200
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Żelazna (deutsch Märzdorf) ist ein Dorf in der Gemeinde Grodków (Grottkau) in der Woiwodschaft Opole (Oppeln) in Polen.

Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Żelazna liegt im Westen der historischen Region Oberschlesien im Grottkauer Land. Żelazna liegt sechs Kilometer östlich von Grodków, etwa 25 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Brzeg (Brieg) und etwa 40 Kilometer westlich von Oppeln.

Żelazna liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Westlich des Dorfes liegt der Las Żelazna (Märzdorfer Forst).

Nachbarorte

Nachbarorte sind im Norden Osiek Grodkowski (Osseg), im Nordosten Głębocko (Tiefensee), im Süden Kopice (Koppitz, 1936–1945 Schwarzengrund), im Südwesten Nowa Wieś Mała (Klein Neudorf), im Westen Sulisław (Zülzhof) und im Nordwesten Lubcz (Leuppusch) sowie Wojsław (Woisselsdorf).

Geschichte

St.-Josefs-Kirche

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Märzdorf als „Selasna vel Martini villa“ 1303–04 im Registrum Wratislaviense (Breslauer Register). 1343 wurde „Martinvilla“ von der Stadt Grottkau erworben, mit der es 1344 an das bischöfliche Fürstentum Neisse gelangte, das seit 1342 ein Lehen der Krone Böhmen war. 1425 ist die Ortsbezeichnung „Mertinsdorf“ überliefert, damals eines der Dörfer des Brieger Bezirks, die nur den bischöflichen Vierdung zahlten. 1495 gehörte es dem Grottkauer Landeshauptmann Paul Dresky, der den Breslauer Domvikarien die Zinsen verweigerte. 1579 gehörte das Vorwerk den Erben des Georg und Bernhard Dresske. 1651 beanspruchte David von Rohr das Kirchenpatronat für sich, dessen Anspruch darauf jedoch von den bischöflichen Visitatoren nicht anerkannt wurde.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Märzdorf mit dem größten Teil des Fürstentums Neisse an Preußen.

1810 wurde das Fürstentum Neisse säkularisiert. 1815 wurde im Ort eine Schule eingerichtet.[2] Ab 1816 gehörte Märzdorf zum Landkreis Grottkau im Regierungsbezirk Oppeln.[3] 1845 bestanden im Dorf eine katholische Schule, ein Vorwerk, eine Försterei und 58 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Märzdorf 507 Menschen, davon 83 evangelisch.[4] 1855 lebten in Voigtsdorf 134 Menschen. 1865 bestanden im Ort fünf Bauern, 38 Gärtner- und 15 Häuslerstellen. Die einklassige katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 114 Schülern besucht.[2] Ab 1874 war es dem Amtsbezirk Koppitz eingegliedert, welcher aus den Landgemeinden Märzdorf und Tiefensee sowie den Gutsbezirken Koppitz, Nieder Märzdorf und Ober Märzdorf bestand.[5] 1885 zählte Märzdorf 450 Einwohner.[6]

1933 zählte die Ortschaft 576 und 1939 dann 569 Einwohner. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Grottkau.[7]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Märzdorf 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde es in Żelazna umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde weitgehend vertrieben. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. Seit 1999 gehört Żelazna zum damals neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg).

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische St.-Josefs-Kirche (poln. Kościół św. Józefa) wurde 1781 erbaut.[8] 1966 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.[9]

Literatur

  • Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse. 2011 Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, ISBN 978-3-412-20628-4, S. 150,88, 197.17, 200, 242, 253.114 und 370.

Weblinks

Commons: Żelazna (Grodków) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
  2. a b Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1191 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Gemeindeverzeichnis Landkreis Grottkau
  4. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 389.
  5. Amtsbezirk Kopitz/Schwarzengrund
  6. Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 10. Februar 2020.
  7. Michael Rademacher: Kreis Grottkau (poln. Grodków). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  8. Kirche St. Josef
  9. Verzeichnis der Denkmäler der Woiwodschaft Oppeln S. 11 (poln.)