Sturmgewehr 45

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von 06H)
Sturmgewehr 45
Munster Sturmgewehr 45 (dark1) noBG.png
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung: StG 45
Einsatzland: Europa
Entwickler/Hersteller: Mauser
Produktionszeit: 1945
Waffenkategorie: Sturmgewehr
Ausstattung
Gesamtlänge: 900 mm
Lauflänge: 430 mm
Technische Daten
Kaliber: 7,92 × 33 mm
Mögliche Magazinfüllungen: 10, 30[1] Patronen
Feuerarten: Einzel-, Dauerfeuer
Anzahl Züge: 4
Drall: rechts
Visier: offene Visierung
Verschluss: halbstarrer (verzögerter) Rollenverschluss
Ladeprinzip: Rückstoßlader
Listen zum Thema

Das Sturmgewehr 45 war ein Sturmgewehr-Entwurf für die Wehrmacht und wurde unter der Bezeichnung Gerät 06 von der Firma Mauser entwickelt.

Geschichte

Die Waffe war Mausers Gegenentwurf zum StG44 von C. G. Haenel in Suhl sowie Carl Walther aus Zella-Mehlis, besonders in Bezug auf Fertigungszeit und Herstellungskosten. Bis zum Kriegsende wurden nur Einzelteile für 30 vollständige Exemplare fertig, zum Einsatz kam die Waffe nicht mehr.

Es wurde in die engere Auswahl genommen und erprobt, danach wurde es zum „Gerät 06H“ geändert. Unter der Bezeichnung StG 45(M) wurden noch 30 Waffen im Werk in Oberndorf am Neckar begonnen, aber nur noch wenige fertiggestellt. Dieses Sturmgewehr hatte einen fest im Gehäuse verschraubten Lauf von 430 mm Länge und einen als Rollenverschluss ausgeführten verzögerten Masseverschluss. Das Gewehr verschoss die Kurzpatrone im Kaliber 7,92 × 33 mm. Der Lauf wies vier Züge im Rechtsdrall auf. Die Mündungsgeschwindigkeit betrug 685 m/s, die Waffe wog 5,19 kg.

Nach dem Krieg wurde das System zunächst in Frankreich bei MAC und MAS, später auch in Spanien bei CETME weiterentwickelt. Wegweisend waren dabei die deutschen Ingenieure Ludwig Vorgrimler und Theodor Löffler, die zunächst getrennt für Frankreich arbeiteten. Vorgrimler, der später in Spanien arbeitete, war maßgeblich an der Entwicklung des CETME-Gewehrs beteiligt, das auf dem Sturmgewehr 45 beruht. Der Rollenverschluss wurde weiterentwickelt und in etlichen Waffen verbaut. Bekannte Beispiele sind das Gewehr G3 und weitere Rollenverschlusswaffen von Heckler & Koch.

Literatur

  • John Walter: Rifles of the World. Krause Publications, Iola, WI 2006, S. 159, ISBN 978-0-89689-241-5
  • Peter R. Senich: Deutsche Sturmgewehre bis 1945. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-613-01866-7
  • Günter Wollert, Reiner Lidschun: Infanteriewaffen gestern. (1918–1945). In: Illustrierte Enzyklopädie der Infanteriewaffen aus aller Welt. 3. Auflage. Band 1+2. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1998, ISBN 3-89488-036-8, Waffen, S. 175–177.

Einzelnachweise

  1. Günter Wollert, Reiner Lidschun: Infanteriewaffen gestern. (1918–1945). In: Illustrierte Enzyklopädie der Infanteriewaffen aus aller Welt. 3. Auflage. Band 1+2. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1998, ISBN 3-89488-036-8, Waffen, S. 177: „Magazine des Sturmgewehrs 44 für 30 Patronen sind ebenfalls geeignet.“

Weblinks

Commons: Sturmgewehr 45 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien