Die Entwicklung des GrW 34 begann 1932 bei Rheinmetall in Düsseldorf und endete 1934 mit der Einführung als schwerer (später mittlerer) Granatwerfer beim Heer. Weitere Hersteller waren Gellnow in Oberdorla, Ruhrstahl AG in Hattingen und die Neuhoffnungshütte in Sinn. Ab 1940 wurde aus dem GrW 34 der kurze 8-cm-Granatwerfer 42 entwickelt.[1]
Der Werfer wurde nach Kriegsende von der Hauptverwaltung Ausbildung der DDR, einer Vorläuferorganisation der Kasernierten Volkspolizei zur Ausbildung genutzt. Am 15. November 1950 hatte sie 79 Granatwerfer 34 in ihren Bestand. Bis 1952 wurden alle ausgesondert.[2]
Bedienung
Der Granatwerfer bestand aus den drei Einzelteilen: Rohr mit Verschlussstück, Bodenplatte und Zweibein mit Halterung und Gleitstück mit Spindelmutter, die sich innerhalb von drei Minuten zum feuerbereiten Werfer zusammensetzen ließen. Das Abfeuern erfolgte auf einfache Weise durch einen Bolzen am inneren Ende des Rohres, in das der Ladeschütze die scharfgemachte Granate von oben hineingleiten ließ. Der schwere Granatwerfer war ein Vorderlader, wie auch der leichte Granatwerfer 36. Vor dem Wirkungsfeuer musste der Werfer je nach Untergrund erst durch ein bis zwei Granaten festgeschossen werden, damit die Bodenplatte stabil auflag. Dem Festschießen folgte das Einschießen.[3]
Munition
Für den GrW 34 gab es Sprenggranaten und Nebelgranaten. Die Sprenggranaten mit einem Gewicht von 3,5 Kilogramm hatten eine Flugdauer von 26 Sekunden. Dadurch befanden sich bei einer eingeübten Bedienung etwa sechs bis sieben Granaten gleichzeitig auf dem Flug, die dann innerhalb einer halben Minute auf das Ziel niedergingen. Beim Einschlag in das Ziel wurden Splitter im Umkreis von 30 Metern verteilt. Die Lebensdauer eines Rohres betrug ungefähr 16.000 bis 20.000 Schuss.[4]
Insgesamt gab es folgende Munition für den Werfer:
8-cm-Wurfgranate 34
8-cm-Wurfgranate 34 Kh
8-cm-Wurfgranate 34 Üb
8-cm-Wurfgranate 38
8-cm-Wurfgranate 38 Deut
8-cm-Wurfgranate 39
8-cm-Wurfgranate 40
Einsatz
Sechs Granatwerfer bildeten einen Granatwerfer-Zug in den Maschinengewehrkompanien der Infanteriebataillone und Schützenbataillone (mot.).[5]
Bedienung mit Granatwerfer und Munitionskästen
Granatwerfer in Feuerstellung
Sprenggranate gleitet in das Abschussrohr
Verweise
Literatur
Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen: 1939–1945. Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. Spezialausg. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-613-02481-6 (Originaltitel: Small arms; artillery and special weapons of the Third Reich. Übersetzt von Herbert Jäger).
Alex Buchner: Das Handbuch der deutschen Infanterie 1939–1945. Dörfler Zeitgeschichte, Utting 2001, ISBN 3-89555-041-8.