718. Infanterie-Division (Wehrmacht)
Die 718. Infanterie-Division war eine deutsche Infanteriedivision im Zweiten Weltkrieg.
Divisionsgeschichte
Die Division wurde am 30. April 1941 im Rahmen der 15. Aufstellungswelle aus Truppenteilen des Ersatzheeres hauptsächlich des Wehrkreises XVIII, aber auch aus dem Wehrkreis I und IV, aufgestellt und anschließend ab Juni 1941 bei der 2. Armee als Besatzungstruppe in Jugoslawien eingesetzt. Ab Juli 1941 folgte der Einsatz bei der 12. Armee in Serbien für den Einsatz gegen Partisanen, ab Februar 1943 dann in Sarajevo stehend. Mit April 1942 wurde die Division bei der Operation Trio gegen Partisanen eingesetzt. Im März 1943 folgte die Zuordnung zur Heeresgruppe E.
Am 1. April 1943 wurde die 718. Infanterie-Division in Bosnien im Wehrkreis XVIII neu gegliedert, das Hauptquartier nach Radkersburg (später Innsbruck) verlegt und in 118. Jäger-Division umbenannt. Die Umgliederung erfolgte durch den Austausch älterer Jahrgänge durch jüngeres Personal aus den Wehrkreisen V, VII, XII und XVIII. Die 118. Jäger-Division wurde anschließend in Jugoslawien (u. a. im September/November 1943 an der Adria um Cattaro und von Januar bis Oktober 1944 auf den Inseln Brač, Hvar und Korčula) eingesetzt und war die meiste Zeit der 2. Panzerarmee zugeordnet. Ende 1944 war die Division in die Apatin-Kaposvarer Operation eingebunden.
Der Rückzug der Division aus der Region erfolgte 1945 über Ungarn und die Plattenseeregion mit den Kämpfen während der Plattenseeoffensive bis nach Österreich.
Im Mai 1945 geriet die Division im Raum Klagenfurt in Kärnten in englische Kriegsgefangenschaft.
Kriegsverbrechen
Die Besatzungsdivisionen 704. Infanterie-Division, 714. Infanterie-Division, 717. Infanterie-Division und 718. Infanterie-Division[1] waren für eine Vielzahl von Kriegsverbrechen im besetzten Gebiet verantwortlich.
Bei Kriegsende wurde der ehemalige Kommandeur Johann Fortner von den Alliierten verhaftet und an Jugoslawien als Kriegsverbrecher ausgeliefert. Dort wurde er wegen Kriegsverbrechen durch ein Tribunal zum Tode verurteilt und am 26. Februar 1947 in Belgrad durch den Strang hingerichtet.
Auch unter dem Kommando des nächsten Kommandeurs, Josef Kübler, war die Division an mehreren Kriegsverbrechen und Massakern in Serbien beteiligt. Wegen dieser Gräueltaten wurde auch Kübler am 26. Februar 1947 in Ljubljana hingerichtet.
Kommandeure
- Generalmajor/Generalleutnant Johann Fortner: von der Aufstellung bis 15. März 1943
- Generalmajor/Generalleutnant Josef Kübler: von 15. März 1943 bis 10. Juli 1944
- Oberst Rudolf Gertler: 10. Juli 1944
- Oberst/Generalmajor Hubert Lamey: von 10. Juli 1944 bis zur Auflösung
Gliederung
1941
- Infanterie-Regiment 738, später Grenadier-Regiment 738 (drei Bataillone, III. aus Wehrkreis I)
- Infanterie-Regiment 750, später Grenadier-Regiment 750 (drei Bataillone, III. aus Wehrkreis IV)
- Artillerie-Abteilung 668 mit drei Batterien
- Divisions-Einheiten 718 (u. a. Radfahr-, Pionier- und Nachrichten-Kompanie)
1943
- Jäger-Regiment 738 (drei Bataillone, III. aus Wehrkreis I)
- Jäger-Regiment 750 (drei Bataillone, III. aus Wehrkreis IV)
- Artillerie-Regiment 668 (ab Februar 1945 mit einer fünften Abteilung)
- Divisions-Einheiten 718 (Erweiterung der Einheiten zu 1941 auf Bataillons- bzw. Abteilungsgröße)
Weblinks
- 718. Infanterie-Division / 118. Jäger-Division auf EHRI-Portal aus dem Bundesarchiv
Literatur
- Samuel W. Mitcham (2007). German Order of Battle. Volume Two: 291st – 999th Infantry Divisions, Named Infantry Divisions, and Special Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books. ISBN 978-0-8117-3437-0. S. 253+254.
Einzelnachweise
- ↑ Arnold Suppan, Gerald Stourzh, Wolfgang Mueller: Austrian State Treaty 1955: international strategy, legal relevance, national identity. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2005, ISBN 978-3-7001-3537-1, S. 438 (google.com [abgerufen am 3. Januar 2022]).