Eighth Army (Vereinigtes Königreich)
Eighth Army | |
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Schulterabzeichen | |
Aktiv | 9. September 1941 bis Juli 1945 |
Staat | Vereinigtes Königreich |
Streitkräfte | Streitkräfte des Vereinigten Königreichs |
Teilstreitkraft | British Army |
Typ | Armee |
Zweiter Weltkrieg | Afrikafeldzug Italienfeldzug |
Oberbefehlshaber | |
Liste der | Oberbefehlshaber |
Die Eighth Army (deutsch 8. Armee) war ein Großverband des Britischen Heeres im Zweiten Weltkrieg. Sie wurde von den Alliierten in den Feldzügen in Nordafrika und Italien eingesetzt. Ihr gehörten neben Verbänden aus Großbritannien und dem Commonwealth (Australien, Neuseeland, Kanada, Südafrika, Britisch-Indien, Palästina) auch Truppen der Exil-Armeen der von Deutschland besetzten Staaten (Frankreich, Polen und Griechenland) an.
Geschichte
Nordafrika
Die 8. Armee wurde ab September 1941 in Ägypten aufgestellt und unterstand dem britischen Nahostkommando in Kairo. Ihr erster Befehlshaber war Generalleutnant Alan Cunningham. Die Aufstellung war eine Reaktion auf die Bedrohung Ägyptens durch das Deutsche Afrikakorps unter Erwin Rommel, das seit August 1941 Tobruk belagerte. Der Armee wurde neben dem kampferprobten XIII. Korps (Western Desert Force) das neu aufgestellte XXX. Korps unterstellt.
Die 8. Armee wurde erstmals im November 1941 in der Operation Crusader in folgender Gliederung eingesetzt:
XXX. Corps (Generalleutnant Charles Norrie)
- 7. Panzerdivision (Generalmajor William Gott)
- 1. südafrikanische Division (Generalmajor George Brink)
- 22. Garde-Brigade
XIII. Corps (Generalleutnant Reade Godwin-Austen)
- 4. indische Division (Generalmajor Frank Messervy)
- 2. neuseeländische Infanteriedivision (Generalmajor Bernard Freyberg)
- 1. Panzerbrigade
Garnison Tobruk
- 70. Division (Generalmajor Ronald Scobie)
- Polnische Karpatenbrigade
- 32. Panzerbrigade
Nach der Ersten Schlacht von El Alamein im Juli 1942 wurde die Armee durch das X. Corps verstärkt. Der neue Befehlshaber Bernard Montgomery begann im Oktober mit der Zweiten Schlacht von El Alamein den britischen Gegenangriff, der in Verbindung mit der US-amerikanischen Operation Torch zur Zerschlagung des Afrikakorps im Tunesien-Feldzug Anfang 1943 führte.
Italien
Die 8. Armee führte ab 9. Juli 1943 gemeinsam mit der 7. US-Armee die Invasion Siziliens (Operation Husky) durch, den Briten wurde die Landung an der Ostküste der Insel zugewiesen. Die Landung erfolgte bei Syrakus, Augusta und Catania. Der angestrebte Vorstoß der Briten entlang der Ostküste nach Messina stockte, während die 7. US-Armee an der Westküste schnelle Erfolge erreichte. Nachdem der britische Vormarsch vor den Hügeln südlich des Ätna festlief, unterstützten die Amerikaner durch kleinere amphibischen Landungen an der Nordküste Siziliens. Die deutschen Truppen waren nicht in der Lage, den Verlust Siziliens zu verhindern und zogen sich bis Mitte August im Unternehmen Lehrgang über Messina auf das italienische Festland zurück.
XIII. Corps (Lieutenant-General Miles Dempsey)
- 5. Division (Major-General Horatio Pettus Mackintosh Berney-Ficklin; ab 3. August 1943 Major-General Gerard Bucknall)
- 50. Division (Major-General Sidney Kirkman)
- Reserve: 78. Division (Major-General Vivian Evelegh)
XXX. Corps (Lieutenant-General Oliver Leese)
- 1. Kanadische Division (Major-General Guy Simonds)
- 51. Division (Major-General Douglas Wimberley)
- 231. Brigade (Major-General Robert Urquhart)
Im September 1943 folgte für die 8. Armee in der Operation Baytown die Landungen auf dem italienischen Festland bei Reggio Calabria und Tarent. Die 8. Armee bildete danach den rechten Flügel der alliierten Front auf der Italienischen Halbinsel, während der linke Flügel von der 5. US-Armee gebildet wurde. Den Oberbefehl in Italien bekam der britische Feldmarschall Harold Alexander, der die übergeordnete 15. Heeresgruppe kommandierte. Die Führung der 8. Armee wurde im Dezember 1943 nach dem Abgang Montgomerys an Generalleutnant Oliver Leese übertragen.
Anfang 1944 wurde der größte Teil der Truppen zeitweilig zur Unterstützung der 5. Armee bei Monte Cassino auf die Westseite der Halbinsel verlegt. Bei der entscheidende Schlussoffensive (Operation Diadem) der Schlacht um Monte Cassino am 11. Mai 1944 griff die 8. Armee nach massiven Artilleriebeschuss mit 1.060 Kanonen in die Schlacht ein. Das Liri-Tal bildete die Armeegrenze zur südlicher angreifenden 5. US-Armee. Dem XIII. Korps unter General Kirkman (britische 4., 78. und indische 8. Division) gelang vom Süden die Umgehung des Berges und damit der Einbruch in die deutsche Gustav-Linie, die von den deutschen Verteidigern nicht mehr zu halten war. Während die Hauptzahl der Einheiten links und rechts zur Umgehung des Berges ansetzten, konnte das zugewiesene Polnische 2. Korps unter Generalleutnant Anders am 17. Mai den Monte Cassino im Frontalangriff nehmen. Im Lirital wurde nach dem taktischen Durchbruch der britischen 78. Division, der am 15. Mai zur Einnahme des Ortes Pignataro und am 17. Mai von Piumarola führte, das kanadische 1. Korps (General Burns) zum Nachstoßen auf Pontecorvo nachgeführt.
Nach der Überwindung der Gotenlinie bei Florenz und Rimini im August und September 1944 setzte die 8. Armee unter dem neuen Oberbefehlshaber Generalleutnant Richard McCreery im Frühjahr 1945 ihren Weg in die Po-Ebene fort.
V. Corps (Generalleutnant Charles Keightley)
- 56. Division (Generalmajor John Yeldham Whitfield)
- 1. Panzer-Division (Generalmajor Richard Hull)
- indische 4. Division (Generalmajor Arthur Holworthy)
- 4. Division (Generalmajor Alfred Dudley Ward)
XIII. Corps (Generalleutnant Sidney Kirkman)
- indische 8. Division (Generalmajor Dudley Russell)
- 78. Division (Generalmajor Keith Arbuthnott)
- 6. Panzerdivision (Generalmajor Horatius Murray)
- 1. Division (Generalmajor Charles Loewen)
X. Corps (Generalleutnant John Hawkesworth)
- 46. Division (Generalmajor C. E. Weir)
- 2. und 9. Panzer-Brigade
- indische 10. Division (Generalmajor Denys Whitehorn Reid)
Polnisches II. Korps (General Władysław Anders)
- Polnische 3. Division (Generalmajor Bolesław Bronisław Duch)
- Polnische 5. Division (Generalmajor Nikodem Sulik)
Reserve: Kanadisches I. Corps (Generalleutnant E. L. M. Burns)
- Kanadische 1. Division (Generalmajor Christopher Vokes)
- Kanadische 5. Panzerdivision (Generalmajor Bert Hoffmeister)
- Neuseeländische 2. Division (Generalleutnant Sir Bernard Freyberg)
Ende April 1945 folgte die Überschreitung des Po. Am 30. April wurde Venedig und am 2. Mai Triest befreit. Nach dem Kriegsende wurde die Armee aufgelöst, Teileinheiten wurden zur Besetzung Österreichs verwendet.
Oberbefehlshaber
- LtGen. Alan Cunningham, 10. September 1941
- LtGen. Neil Ritchie, 27. November 1941
- Gen. Claude Auchinleck, 14. Juli 1942 (gleichzeitig OB Nahost)
- LtGen. William Gott, (nicht angetreten)
- LtGen. Bernard Montgomery, 10. August 1942
- LtGen. Oliver Leese, 29. Dezember 1943
- LtGen. Richard McCreery, 3. November 1944