A. H. Riise

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A.H. Riise um 1870

Albert Heinrich Riise (* 11. September 1810 in Ærøskøbing; † 18. Oktober 1882 in Frederiksberg) war ein dänischer Apotheker und Fabrikant.

Karriere

Riises Apotheke in Charlotte Amalie.

Riise war der Sohn des Kapitäns und Kaufmannes Jens Christian Riise (1773–1814) und dessen Frau Margrethe Elisabeth Krabbe (1779–1869). Der Vater starb auf See, als sein Schiff in einen Sturm geriet. Nach der Schule machte er eine Lehre in der Apotheke von Ærøskøbing und von 1825 bis 1830 arbeitete er in der Apotheke in Fåborg. Danach reiste er nach Kopenhagen, wo er 1832 graduierte. Während er weiterhin Botanik und Chemie studierte, arbeitete er gleichzeitig in verschiedenen Apotheken in der Hauptstadt.

Der lange gehegte Wunsch, die Westindischen Inseln zu besuchen, wurde 1838 erfüllt, als er das Privileg erlangte, als Apotheker auf den dänischen Westindischen Inseln zu arbeiten. Bei seiner Ankunft in St. Thomas arbeitete er zuerst in einer Arztgemeinschaft. Im folgenden Jahr gründete er gemeinsam mit einem Arzt eine eigene Apotheke. Im Jahr 1843 zahlte er seinen Partner aus und wurde einziger Besitzer der Apotheke. Die Geschäfte liefen gut, das Unternehmen wuchs. Riise reiste unter anderem in die Vereinigten Staaten und nach Trinidad.[1][2]

Ausgestattet mit einem großen Vorrat aller Arten von Waren, vor allem pharmazeutischen Produkten, wurde die St. Thomas-Apotheke auf den umliegenden karibischen Inseln bekannt.

Riise zeigte ein lebhaftes Interesse an Botanik und nutzte Pflanzen und Tiere der Karibik zur Herstellung von pharmazeutischen, kosmetischen und alkoholischen Produkten.[2]

Hersteller von Rum

Unter anderem war der seinerzeit bekannte Riise's Bay Rum (eine Art Duftwasser/Parfüm) maßgeblich am späteren Wohlstand von A.H. Riise beteiligt. A.H. Riise war auch ein Pionier bei der Destillation und dem Verkauf von Rum und Bitter von den Westindischen Inseln, die damals als Medizin gegen Magenleiden und anderen Problemen eingesetzt wurden. A.H. Riise hatte mit seinem Rum von den Westindischen Inseln viel Erfolg, er exportierte ihn auch in mehrere Kontinente und war speziell in seinem Heimatland Dänemark sehr beliebt.[1]

Riise exportierte seinen Rum unter verschiedenen Marken, darunter Old St. Croix Brand, Riises Guava Rum und A.H. Riise Rum. Unter der Marke A.H. Riise wird heute von der Dansk-Vestindisk Rom Kompagni karibischer Rum vermarktet.

Im Laufe der Jahre wurde der Rum von A.H. Riise mehrfach ausgezeichnet und gewann Medaillen bei mehreren Wettbewerben und Ausstellungen. Die erste wurde Riise im Jahre 1893 auf der Kolumbianischen Weltausstellung in Chicago verliehen.[3]

Zurück in Dänemark

Als es 1868 Epidemien von Cholera, Gelbfieber und Pocken gab, entschied sich die Familie, für ein Jahr nach Dänemark zu reisen. Nachdem das Jahr vorüber war, entschied sie sich jedoch zu bleiben. Die Apotheke auf St. Thomas wurde einem Assistenten übergeben, der eine von Riises Töchtern heiratete. Ein Sohn aus dieser Verbindung wurde später ein Apotheker in Ærøskøbing.

Albert Riise kaufte in der Frederiksberg Allée die Villa Alleenlyst, die er nach St. Thomas umbenannte. Nach dem Tod von Riise 1882 wurde die Villa verkauft und 1900 abgebrochen. Der Ort ist heute als „St. Thomas Square“ bekannt.[4]

Albert Riise war auch Direktor der „Bank von St. Thomas“ und wurde zum Ritter von Dannebrog, Ritter des schwedischen Ordens von Wasa, 1868 zum Justizrat und 1878 zum Etatsråd ernannt.[3]

Er ist auf dem Friedhof Solbjerg Park begraben.[5] An seinem Geburtsort in Ærøskøbing wurde eine Gedenkplakette angebracht.[6]

Persönliches Leben

Am 27. Januar 1842 heiratete er in Frederiksted auf der Insel Saint Croix Henriette Marie Worm (1821–1889). Das Paar hatte 13 Kinder, darunter den Fotografen Frederik Riise.

Weblinks

Commons: Albert Heinrich Riise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Loldrup, Hans-Otto.: A.H. Riises apotek på St. Thomas og i Vejle. Loldrup, 2017, ISBN 978-87-89742-14-4.
  2. a b Alton A Adams, Mark Clague: The memoirs of Alton Augustus Adams, Sr.: first black bandmaster of the United States Navy. University of California Press ; Center for Black Music Research, Columbia College, Berkeley; Chicago 2008, ISBN 978-0-520-25131-1.
  3. a b History AH Riise Rum. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 13. August 2013; abgerufen am 17. Juni 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ahriiserum.com
  4. A.H. Riise returned to Denmark in 1879 after having handed over his business in St. Thomas, Danish West Indies to his son-in-law. On his return, A.H. Riise resided in Frederiksberg, Copenhagen, where he occupied the imposing villa formerly known as 'Alleenlyst', but after Riise's takeover it was renamed as St. Thomas. The villa was demolished in 1900, and the place is today known as 'St. Thomas Square' in Frederiksberg Alle, Copenhagen. - a.h.riiserum. (thepicta.com [abgerufen am 17. Juni 2017]).
  5. Honoring A. H. Riise's gravesite at Solbjerg Park Cemetery, Frederiksberg in Copenhagen along with Mr. Carl Riise from Norway who is A. H. Riise's great-grandson. #ahriise - a.h.riiserum. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 17. Juni 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.instagrac.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. A.H. Riise. Abgerufen am 17. Juni 2017.