Achtsamkeit (mindfulness)

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Achtsamkeit (englisch mindfulness) bezeichnet einen Zustand von Geistesgegenwart, in dem ein Mensch hellwach die gegenwärtige Verfasstheit seiner direkten Umwelt, seines Körpers und seines Gemüts erfährt, ohne von Gedankenströmen, Erinnerungen, Phantasien oder starken Emotionen abgelenkt zu sein, ohne darüber nachzudenken oder diese Wahrnehmungen zu bewerten.

Achtsamkeit kann demnach als Form der Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit einem besonderen Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustand verstanden werden, als spezielle Persönlichkeitseigenschaft sowie als Methode zur Verminderung von Leiden (im weitesten Sinne).

Historisch betrachtet ist „Achtsamkeit“ vor allem in der buddhistischen Lehre und Meditationspraxis zu finden. In der westlichen Kultur ist das Üben von „Achtsamkeit“ insbesondere durch den Einsatz im Rahmen verschiedener Psychotherapiemethoden bekannt geworden.[1] Der Begriff Achtsamkeit wird außerdem im Rahmen der Care-Ethik für eine Praxis der Zuwendung verwendet.

Definitionen von Achtsamkeit

Achtsamkeit nach Kabat-Zinn

Eine der in der Forschungsliteratur am häufigsten zitierten Definitionen stammt von Jon Kabat-Zinn.[2] Demnach ist Achtsamkeit eine bestimmte Form der Aufmerksamkeit, die

  • absichtsvoll ist,
  • sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht (statt auf die Vergangenheit oder die Zukunft), und
  • nicht wertend ist.

Achtsamkeit nach Brown und Ryan

Brown und Ryan[3] fokussieren stark auf den Aufmerksamkeitsaspekt und definieren Achtsamkeit formal als rezeptive Aufmerksamkeit und Bewusstheit von momentanen Vorgängen und Erfahrungen.

In ihrer Übersichtsarbeit[4] fassen sie verschiedene Definitionen und Konzepte der Achtsamkeit aus verschiedenen buddhistischen Traditionen zusammen. Beschrieben werden demnach folgende Aspekte von Achtsamkeit:

  • Bewusstseinsklarheit (z. B. bei Henepola Gunaratana, Nyanaponika, Charles Tart),
  • nicht konzeptuelle, nicht unterscheidende Bewusstheit,
  • Flexibilität von Bewusstheit und Aufmerksamkeit,
  • empirische Haltung in Bezug auf die Realität,
  • auf die Gegenwart orientiertes Bewusstsein,
  • Stabilität bzw. Dauer von Aufmerksamkeit und Bewusstheit.

Achtsamkeit nach Bishop u. a.

Bishop et al.[5] schlugen 2004 eine operationale Definition der Achtsamkeit vor, die zwei Komponenten beinhaltet:

  • Self-Regulation of Attention: die Selbstregulation der Aufmerksamkeit (so dass diese auf das unmittelbare Erleben gerichtet bleibt, und eine zunehmende Wahrnehmung mentaler Vorgänge im gegenwärtigen Moment möglich wird), sowie
  • Orientation to Experience: eine Orientierung auf das gegenwärtige Erleben, welche durch Neugier, Offenheit und Akzeptanz gekennzeichnet ist.

Hierbei besteht die Self-Regulation of Attention aus drei Subkomponenten:

  • Sustained Attention (Aufmerksamkeitsaufrechterhaltung): möglichst konstante Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments, um eine erhöhte Wahrnehmung geistiger Vorgänge, wie das Aufkommen von Gedanken, Gefühlen oder Sinneseindrücken, zu ermöglichen.
  • Attention Switching (Aufmerksamkeitswechsel): Wechsel der Aufmerksamkeit zurück zur gegenwärtigen Erfahrung, nachdem ein Gedanke, ein Gefühl oder Sinneseindruck im Bewusstsein aufgetaucht ist.
  • Inhibition of Elaborative Processing (Nicht-elaborative Wahrnehmung): Hemmung elaborativer, sekundärer Prozesse bezüglich aufkommenden Gedanken, Gefühlen und Sinneseindrücken, sowie der Identifikation mit dem momentan Erlebten.

Des Weiteren betonen sie, dass kein spezifischer Zustand, wie z. B. Entspannung oder eine Veränderung aufkommender Gefühle, angestrebt wird. Zustand und Inhalte des aktuellen Bewusstseins werden lediglich zur Kenntnis genommen.

Abgrenzung der Achtsamkeit von Konzentration

Achtsamkeit kann klar von Konzentration unterschieden werden.[6][7][8][9] Konzentration besteht darin, sich aufmerksam auf ein bestimmtes Objekt oder einen Objektbereich wie etwa eine Schriftzeile einzustellen, darauf seinen Blick zu fokussieren und seine ganze Aufmerksamkeit für diesen begrenzten Bereich seiner Wahrnehmung aufzuwenden. „Achtsamkeit“ hat eine dazu entgegengesetzte Ausrichtung.[10] Hier wird der Fokus der Aufmerksamkeit nicht gezielt eingeengt, sondern vielmehr weit gestellt. Im Maximalfall ist dann eine weitwinkelartige[11][12] Aufmerksamkeitseinstellung erreichbar, die in einer umfassenden, klaren und hellwachen Offenheit für die gesamte Fülle der Wahrnehmung besteht.

Von Chögyam Trungpa wurde dieser Bewusstseinszustand als Panorama-Bewusstheit charakterisiert und bezeichnet.[13][14][15] Eine derart auf offene Weite (Bodhidharma) ausgerichtete Achtsamkeitspraxis (oder Achtsamkeitsmeditation) führt deswegen nach und nach zu so „vollständiger“ Aufmerksamkeit, dass traditionell von „rechter“ oder „vollkommener Achtsamkeit“ die Rede ist, ein Zustand hellwacher Geistesgegenwärtigkeit oder Präsenz, „in dem der Geist weit ist wie das Firmament“ – extrem klar, lebendig und transparent.[16]

Kabat-Zinn hat in seinem Buch Im Alltag Ruhe finden folgende Beschreibung von Achtsamkeit gegeben: „…so intensiv und befriedigend es auch sein mag, sich in der Konzentration zu üben, bleibt das Ergebnis doch unvollständig, wenn sie nicht durch die Übung der Achtsamkeit ergänzt und vertieft wird. Für sich allein ähnelt sie (die Konzentration) einem Sich-Zurückziehen aus der Welt. Ihre charakteristische Energie ist eher verschlossen als offen, eher versunken als zugänglich, eher tranceartig als hellwach. Was diesem Zustand fehlt, ist die Energie der Neugier, des Wissensdrangs, der Offenheit, der Aufgeschlossenheit, des Engagements für das gesamte Spektrum menschlicher Erfahrung. Dies ist die Domäne der Achtsamkeitspraxis…“[17][18]

Geschichte des Begriffs

Achtsamkeit im Buddhismus

Achtsamkeit (Pali: sati, Sanskrit: smṛti) liegt als eine – das menschliche Dasein mit seinem Körper, seinen Gefühlen und seinem Geist betrachtende – meditative Grundpraxis allen buddhistischen Schulen zu Grunde, wird aber insbesondere in der burmesischen Theravada-Tradition überliefert, gelehrt und geübt. Sati beschreibt die Qualität des Geistes, sich in vollem Umfang dessen gewahr zu sein, was in ihm gegenwärtig ist. Wobei samma sati, oder rechte Achtsamkeit, sich abgrenzt von bloßer Aufmerksamkeit. Richtig oder vollständig (samma) heißt hier, dem Erlangen des Zieles der Befreiung vom Leiden dienend und genügend. Auch wenn heute vielerlei Achtsamkeitsübungen unter dem Label "Buddhismus" angeboten werden, sind viele davon nicht wirklich im Einklang mit der buddhistischen Lehre und Praxis.[19][20]

Drei Lehrreden des Buddha, das Anapanasati Sutta (über die Achtsamkeit beim Atmen), das Satipatthana Sutta (über die Grundlagen der Achtsamkeit; sowie das inhaltsgleiche aber erweiterte Mahāsatipatthāna Sutta) in der Majjhima Nikaya sowie Digha Nikaya des Suttapitaka, beschreiben die Achtsamkeit und ihre Praxis. Die "vier Grundlegungen der Achtsamkeit" sind nach dem Satipatthana Sutta

  1. die Achtsamkeit auf den Körper
  2. die Achtsamkeit auf die Gefühle/Empfindungen (Bewertung als wohl, weh oder weder-wohl-noch-weh)
  3. die Achtsamkeit auf den Geist (dessen aktueller Zustand bzw. Veränderungen des Zustands, z. B. abgelenkt, konzentriert, verwirrt)
  4. die Achtsamkeit auf die Geistesobjekte (d. h. alle äußeren und inneren Objekte/Dinge, die im Moment wahrgenommen werden)[21]

Die Achtsamkeitsmeditation wird im Buddhismus auch als Vipassana bezeichnet. Sie kann abgegrenzt werden von der konzentrativen Meditation (Samatha), welche die Grundlage der Achtsamkeitsmeditation darstellt.

Achtsamkeit ist das 7. Glied des Edlen Achtfachen Pfades, der erste Punkt der Sieben Faktoren des Erwachens sowie die dritte Fähigkeit der insgesamt Fünf Fähigkeiten: Vertrauen, Energie, Achtsamkeit, Sammlung, Weisheit.

Achtsamkeit in der westlichen Medizin und Psychologie

Bei der Verbreitung buddhistischer Achtsamkeitstechniken im Westen spielten unter anderem die Werke von Daisetz Teitaro Suzuki, Alan Watts und Eugen Herrigel eine wichtige Rolle. Ab den 1960er Jahren nahm das Interesse am Einsatz von Meditationstechniken im Bereich der Psychotherapie zu, vor allem unter Psychoanalytikern (z. B. C.G. Jung, Erich Fromm) und Vertretern der humanistischen Psychotherapie (z. B. Fritz Perls, Carl Rogers, Charlotte Selver). Aspekte der Achtsamkeit und Akzeptanz wurden dementsprechend in die Psychoanalyse (z. B. im Sinne der freien Assoziation des Analysanden und der gleichschwebenden Aufmerksamkeit des Analytikers, die Sigmund Freud auch kritiklose Selbstbeobachtung nannte.[22]), die Gestalttherapie, die klientenzentrierte Psychotherapie und die Methode des Focusing, in die Gestalttheoretische Psychotherapie sowie in körperorientierte Verfahren wie z. B. Hakomi integriert.[23]

Die Gestalttherapie nimmt hier allerdings eine Ausnahmestellung ein: Bei ihr bildete bereits von Beginn an, also schon seit den 1940er-Jahren, Bewusstheit bzw. Gewahrsein (der englische Ausdruck lautet hier „awareness“) ein grundlegendes Element ihrer therapeutischen Theorie und Praxis.[24] Bewusstheit bzw. Gewahrsein, nach gestalttherapeutischer Verwendung der Begriffe, kann sowohl eine absichtslose, aktive, innere Haltung der Achtsamkeit als auch eine mehr gerichtete Form der Achtsamkeit bezeichnen und sich auf alle Phänomene der Wahrnehmung und des Erlebens richten. Ursprünglich hatten Laura Perls und Fritz Perls wegen dieser Schlüsselrolle des Gewahrseins in der neuen Therapiemethode sogar vorgesehen, diese „Konzentrationstherapie“ zu nennen.[25]

Ab den 1960er Jahren wuchs das Interesse im Bereich der experimentellen Psychologie an Formen der Bewusstseinserweiterung, unter anderem durch Meditation, und erste EEG-Studien bei Meditierenden wurden durchgeführt.

Erste wissenschaftliche Studien zum Einsatz von Achtsamkeitsmeditation im Bereich der Psychotherapie wurden ab den späten 1970er Jahren durchgeführt. Einen entscheidenden Einfluss hatte hierbei die Arbeit von Jon Kabat-Zinn, der Achtsamkeitstechniken (inzwischen bekannt als Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion oder MBSR) zunächst bei Patienten mit chronischen Schmerzen einsetzte.[2] Seitdem nahm das Forschungsinteresse an dem Thema stetig zu, und es wurden auch verschiedene andere (überwiegend kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierte) Therapieansätze entwickelt, die Achtsamkeitstechniken einsetzen (z. B. die Dialektisch-Behaviorale Therapie, die Akzeptanz- und Commitmenttherapie und die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie).[26] Auch die von Luise Reddemann auf psychoanalytischer Grundlage entwickelte Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie enthält als wesentliches Element eigenständige Achtsamkeitsübungen.

Inzwischen wird das Prinzip der Achtsamkeit im Rahmen der Therapie oder Prävention einer Vielzahl verschiedener psychischer und körperlicher Störungen bzw. Probleme eingesetzt.[27] Auch erfährt Achtsamkeit als Thema zunehmende Bedeutung in der interdisziplinär angelegten Ratgeberliteratur zur Stressbewältigung wie auch im gesundheitstouristischen Sektor.[28][29]

Forschung zur Achtsamkeit

Methoden

Fragebögen zur Achtsamkeit

Es wurden verschiedene psychologische Fragebögen entwickelt, anhand derer versucht wird, das Konstrukt der Achtsamkeit zu erfassen.[26] Dazu gehören unter anderem

  • der Freiburger Fragebogen zur Achtsamkeit (FFA; engl. Freiburg Mindfulness Inventory, FMI)[30]
  • das Kentucky Inventory of Mindfulness Skills (KIMS)[31]
  • die Mindful Attention Awareness Scale (MAAS)[32]
  • der Five-Facet Mindfulness Questionnaire (FFMQ)[33], deutsch Fünf Facetten der Achtsamkeit Fragebogen (FFAF)[34]
  • die Cognitive and Affective Mindfulness Scale - Revised (CAMS-R)[35]
  • die Toronto Mindfulness Scale[36]
  • die Philadelphia Mindfulness Scale[37]
  • der Southampton Mindfulness Questionnaire (SMQ)[38]
  • die Langer Mindfulness/Mindlessness Scale[39]
  • die Conscious Presence and Awareness Scale[40]
  • der Comprehensive Inventory of Mindfulness Experiences (CHIME)[41]

Neurophysiologische Methoden

Zur Untersuchung der Auswirkungen von Achtsamkeit wurden unter anderem auch neurophysiologische Methoden eingesetzt, etwa elektroenzephalografische oder bildgebende Verfahren (z. B. fMRT).[42]

Ergebnisse

Allgemein

Ospina u. a. führten für das Ministerium für Gesundheitspflege und Soziale Dienste der Vereinigten Staaten eine umfassende Übersichtsarbeit durch, in der sie die Ergebnisse aller bis 2005 veröffentlichten Studien zu Meditation und Gesundheit zusammenfassten und bewerteten. Von den 813 gefundenen Studien untersuchten 147 (16 %) die Achtsamkeitsmeditation (davon 49 MBSR, 28 Zen-Meditation, 7 MBCT, 6 Vipassana-Meditation), 50 davon hatten ein randomisiert-kontrolliertes Studiendesign. Ospina u. a. kamen zu dem Schluss, dass es Hinweise auf die Wirksamkeit von Meditationstechniken v. a. bei Gesunden gebe, aber aufgrund der mangelnden Qualität der meisten Studien bis dato keine sichere Aussage bzgl. der Auswirkungen von Meditation auf die Gesundheit möglich sei.[43]

Auch Autoren anderer Übersichtsarbeiten bemängelten die mangelhafte methodische Qualität vieler Studien, kamen jedoch zu dem Ergebnis, dass es Hinweise gibt, dass Achtsamkeitstraining sich günstig auf verschiedene Aspekte psychischer Gesundheit auswirkt, wie z. B. Stimmung, Lebenszufriedenheit, Emotionsregulation, und das Ausmaß psychischer Symptome.[26][44]

Da die Wirksamkeit der Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie (MBCT) bei der Rückfallprävention bei mehreren depressiven Episoden in der Vorgeschichte inzwischen als ausreichend belegt gilt, wurde MBCT als Therapieempfehlung zur Rückfallverhütung bei diesen Patienten in die S3-Leitlinie Depression aufgenommen.[45]

Achtsamkeit und Emotionsregulation

Erste Studien weisen darauf hin, dass Achtsamkeit zu einer verbesserten Emotionsregulation führen kann. So zeigten z. B. fMRT-Studien bei Personen mit hoher dispositioneller Achtsamkeit (gemessen mit der Mindful Attention Awareness Scale) eine verstärkte Hemmung der Amygdala durch den Präfrontalen Cortex während des Benennens von Emotionen.[46][47]

Kritik

Kritik an Begriffen und Methoden von Achtsamkeitsübungen ist gekennzeichnet von der definitorischen Unschärfe des Achtsamkeitsbegriffs.[48] Die Vieldeutigkeit mache eine stringente Theoriebildung und -entwicklung kaum möglich. So werde Achtsamkeit in der Regel ohne größeren theoretischen Rahmen bzw. ohne eindeutige theoretische Herleitung untersucht.[49]

Grundsätzlich lassen sich verschiedene Kritikströmungen (z. B. Kritik aus soziologischer Perspektive und aus verhaltenstherapeutischer Perspektive) unterscheiden. In den Strömungen finden sich unterschiedliche Kritikansätze, die sich jeweils auf bestimmte definitorische Ausprägungen des Achtsamkeitsbegriffs beziehen und ggf. im Einzelnen erläutert werden müssen.

Kritik aus soziologischer Sicht

In den letzten Jahren ist die Subjektzentrierung in vielen Ansätzen von Achtsamkeitsübungen in die Kritik geraten.[50][51][52] In diesem Kontext wird Achtsamkeit, entsprechend einer der gängigsten Definitionen, als eine Form der Aufmerksamkeitsausrichtung beschrieben, die absichtsvoll ist, sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht und gleichzeitig einen Wertungsverzicht anstrebt.[53] Entsprechend dieser Definition thematisiert Achtsamkeit keine externalen Reize, sondern fokussiert sich ausschließlich auf ihre individuelle internale Verarbeitung. Wahrnehmung und Bewertung sollen entkoppelt werden bzw. eine Bewertung nicht mehr erfolgen oder gar langfristig abtrainiert werden. Die so kultivierte urteilsfreie akzeptierende Haltung wird mit vielen positiven Effekten wie z. B. einer verstärkten Fähigkeit, Emotionen zu kontrollieren, geringerer Anfälligkeit für Stress, Depressionen, Angst, chronische Schmerzen, Suchtverhalten, Schlafqualität und Abschwächung von Vergeltungsimpulsen in Verbindung gebracht.[54] Eine solche Haltung der Akzeptanz impliziere aber auch, dass es keinen Grund gebe (bzw. eine verringerte emotionale Incentivierung), etwas an der aktuellen Situation zu ändern.[49] Der Soziologe Hartmut Rosa formuliert hierzu: „Was mich daran stört, ist die unpolitische Haltung dahinter. Es geht um Wellness, und diese Attitüde wird den aktuellen gesellschaftlichen Problemen nicht gerecht“[55]. Diesem Gedanken folgend wird Achtsamkeit als kontraproduktives politisches Sedativum kritisiert, welches nicht nur keine Probleme löst, sondern durch Subjektzentrierung sogar von der Lösungssuche abbringt.[52] "Achtsamkeit erscheint in dieser Perspektive als eine […] durch ihren von strukturellem Reformbedarf ablenkenden Charakter sogar schädliche Ideologie.“[56]

Eine spezielle Ausprägung dieser Kritik beschäftigt sich mit der Praktizierung von Achtsamkeit in Unternehmenskontexten. Seit den 1990er Jahren setzen Unternehmen Meditation ein, um Arbeitnehmern bei Stressreduktion zu helfen. In den letzten Jahren haben große Unternehmen wie Google, SAP, Apple und Nike zunehmend begonnen zu diesem Zweck auch Achtsamkeitstrainings für ihre Beschäftigten anzubieten.[50] Die in dieser Deutung von Achtsamkeit verankerte Subjektzentrierung werfe jedoch erhebliche Fragen auf, da sie die Ursachen für Stress im Subjekt verorte, Leiden dekontextualisiere und somit externale Ursachen für Stress systematisch außer Acht lasse. Es wird angemahnt, dass Achtsamkeit von Unternehmen vor dem Hintergrund einer gezielt geförderten Leistungskultur zum Ziel der Produktivitätssteigerung eingesetzt werden könne, während sie einer notwendigen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen (oder arbeitsumfeldbedingten) Schieflagen keinen Raum biete. Wohlbefinden werde so zum Produkt von Selbstdisziplin im Sinne der Selbstoptimierung.[50] Durch äußere Umstände verursachten, oder zumindest beeinflussten Stress ausschließlich mit internal orientierten Achtsamkeitsübungen zu begegnen, hieße aber, die Umstände anstandslos zu akzeptieren, anstatt das dem Stress zugrundeliegende System in Frage zu stellen.[49] Rosa resümiert: „Gerade im Kontext von Unternehmen ist zu vermuten, dass Achtsamkeit ein zerstörerisches System stützt.“[55]

Ein weiterer Kritikansatz aus soziologischer Sicht bezieht sich auf eine mögliche Übertreibung der Signifikanz und Wirkung von Achtsamkeit, die von ihrer ökonomischen Nutzbarkeit motiviert sei. Betont wird insb. das ökonomische Potenzial von Achtsamkeit (der „Achtsamkeitsmarkt“[57]), das sich in das Konzept des „anxiety consumerism“ und der Wellnesswirtschaft einfüge[50] und sich aus einer „eigentümlichen“ Verquickung von moralischen und hedonistischen Komponenten ergebe.[58] Dr. Dirk Hohnsträter von der Universität Hildesheim resümiert: „Achtsamkeit […] ist ebenso ein kultureller Trendbegriff wie ein spezifischer Markt. Er zielt nicht nur auf einen generellen Einstellungswandel, sondern auf verlangsamende Konsumpraktiken, die teilweise durch gezielt daraufhin designte Produkte begünstigt werden sollen. Politische Programme übersetzen sich auf diese Weise in hedonistisches Erleben, ethische Anliegen in ästhetische Formen.“[56] Das Global Wellness Institute schätzt, dass die Wellnesswirtschaft 2020 einen Umsatz von mehr als 4,5 Billionen Dollar erwirtschaftet habe.[59] Das Interesse an tatsächlicher Erkenntnis durch ergebnisoffenes Forschen wird dadurch zumindest unter Spannung gesetzt.[60]

Kritik aus der Verhaltenstherapie

Eine der Hauptkritiklinien in der Verhaltenstherapie zu gängigen Auffassungen von Achtsamkeit befasst sich mit ihrer wissenschaftlich-konzeptionellen Unschärfe. Undeutlich bleibe insbesondere die Abgrenzung von verhaltenstherapeutischer Technik zu ideologischer Haltung. Prominente Vertreter der Achtsamkeit in der Verhaltenstherapie beschreiben eine Technik der bewussten Aufmerksamkeitsausrichtung auf die Gegenwart, bei gleichzeitigem Bewertungsverzicht, wobei es, so oft beschrieben, nicht nötig sei, sich auf die mit dem Konzept von Achtsamkeit ursprünglich verbundenen Weltanschauungen einzulassen.[61][62][63] Auf der anderen Seite sei diese Technik nicht trainierbar, sondern als Lebenseinstellung oder Haltung nur durch Erfahrung erwerbbar. Einige Vertreter gehen so weit zu sagen, dass die spirituelle Komponente der Achtsamkeit die eigentliche ihr „innenwohnende Kraft“ sei und dass Achtsamkeit traditionell begründet nur in einem persönlichen Lehrverhältnis zwischen Achtsamkeitslehrern und -schülern erworben werden könne,[64] was wiederum von Kritikern als klarer Hinweis auf eine Vermischung von Leben- und Weltanschauung mit psychologisch-empirischer Wissenschaft gedeutet wird.[65]

In der Praxis äußere sich diese Unschärfe z. B. dadurch, dass Achtsamkeit meist im Rahmen von Fertigkeitentrainings vermittelt werde, die Praktiken wie „tiefes, annehmendes Atmen“, „annehmendes Lächeln“ sowie weitere Achtsamkeitsübungen umfassen würden.[64] Die Bedeutung von Begrifflichkeiten wie „annehmendes Lächeln“ und „annehmendes Atmen“, soweit nicht weltanschaulich gefüllt, bleibe dabei unklar und stehe im Widerspruch zu objektiven Kriterien zur Beurteilung der Umsetzungsqualität der vermittelten Praktiken.[65]

Aus den beschriebenen Gegensätzlichkeiten und der Verquickungen verhaltenstherapeutischer Technik mit ihren weltanschaulichen Ursprüngen ergeben sich Zweifel hinsichtlich der Wissenschaftlichkeit der Achtsamkeit als Methode in der Verhaltenstherapie.[66] Zwar können wirksame verhaltenstherapeutische Ansätze aus ideologisch geprägten Ursprüngen erwachsen, es bleibe aber unklar, ob die wissenschaftliche Reifung von Achtsamkeitspraktiken, sprich die für diesen Migrationsprozess gegebenenfalls notwendige Abgrenzung eines wissenschaftlichen verhaltenstherapeutischen Ansatzes von ihrem weltanschaulichen Ursprung, in ausreichendem Maß stattgefunden habe. Entsprechend habe in der Erforschung eine Verschiebung „weg von der inhaltlich-intellektuellen Auseinandersetzung hin zu der Beforschung von Effekten“ stattgefunden, die aber insbesondere im Zusammenhang mit definitorischen Unschärfen zu erheblichen Herausforderungen in der empirischen Betrachtung von Achtsamkeit führe.[67] Diese Bedenken verstärken sich noch im Kontext des derzeitigen empirischen Forschungsstands, der als methodisch unsauber und unzureichend vollständig für eine fundierte Beurteilung kritisiert wird.[68] Einige Vertreter der Achtsamkeit begegnen diesem Argument, indem sie anführen, dass eine klare Trennung säkular-wissenschaftlicher von religiösen oder weltanschaulichen Ansätzen in der heutigen Gesellschaft nicht mehr zeitgemäß sei und die fehlende Trennschärfe Kennzeichen einer neuen post-säkularen Kultur sein könnte.[69]

Ein weiterer Kritikansatz bezieht sich auf die in der soziologischen Kritik thematisierten der Achtsamkeit zugrundeliegenden Subjektzentrierung. Der Verhaltenstherapeut Johann C. Lammers schreibt: „Auf Bewertungsprozesse im Rahmen der Achtsamkeitshaltung bezüglich der Aufmerksamkeitsausrichtung auf die (internale und externale) gegenwärtige Situation nun nicht nur zu verzichten […], sondern diesen Bewertungsverzicht aktiv in einem langwierigen Lernprozess zu betreiben und lebenslang zu erhalten, erscheint mir wie ein Verzicht auf das aktive Streben nach Erreichung von Wünschen und Zielen[…].“ Achtsamkeit erstrebe demnach eine beinahe resignative Anerkennung des Ist-Zustands und entspreche somit nicht einer konstruktiven Psychotherapiezielsetzung, die von Ressourcenaktivierung, Problemaktualisierung, Problembewältigung, sowie einer Handlungs- und veränderungsausgerichteten Grundhaltung gekennzeichnet und dessen Wirksamkeit empirisch belegt sei.[65]

Literatur

Psychologie/Psychotherapie

  • Christopher Germer, Ronald Siegel, Paul Fulton (Hrsg.): Achtsamkeit in der Psychotherapie. Arbor, Freiamt 2009, ISBN 978-3-936855-71-5 (Leseprobe) (PDF; 563 kB)
  • Thomas Heidenreich, Johannes Michalak (Hrsg.): Achtsamkeit und Akzeptanz in der Psychotherapie. Ein Handbuch. dgvt-Verlag, Tübingen 2004, ISBN 3-87159-053-3.
  • Michael Huppertz: Achtsamkeit. Befreiung zur Gegenwart: Achtsamkeit, Spiritualität und Vernunft in Psychotherapie und Lebenskunst. Theorie und Praxis. Junfermann, Paderborn 2009, ISBN 978-3-87387-727-6.
  • Zindel V. Segal, J. Mark G. Williams, John D. Teasdale: Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie der Depression. Ein neuer Ansatz zur Rückfallprävention. dgvt-Verlag, Tübingen 2008, ISBN 978-3-87159-077-1.
  • Daniel Siegel: Das achtsame Gehirn. Arbor, Freiamt 2007, ISBN 978-3-936855-88-3.
  • John O. Stevens: Die Kunst der Wahrnehmung. Übungen der Gestalt-Therapie. 17. Auflage. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2006, ISBN 3-579-02278-4 (Orig.: Awareness: exploring)
  • Yi-Yuan Tang: Die Wissenschaft der Achtsamkeit. Wie Meditation die Biologie von Körper und Geist verändert. 1. Auflage. Junfermann, Paderborn 2019, ISBN 978-3-95571-782-7.
  • Halko Weiss, Michael E. Harrer: Achtsamkeit in der Psychotherapie. Verändern durch „Nicht-Verändern-Wollen“ – ein Paradigmenwechsel? In: Psychotherapeutenjournal. 9,1/2010, S. 14–24. (online) (PDF; 4,3 MB) mit Literaturverzeichnis (online) (PDF; 133 kB) und Diskussion mit abschließender Replik der Autoren, In: Psychotherapeutenjournal. 9,3/2010, S. 276–282. (online) (PDF; 4,4 MB)
  • Mark Williams, John Teasdale, Zindel V. Segal, Jon Kabat-Zinn: Der achtsame Weg durch die Depression. Arbor, Freiamt 2009, ISBN 978-3-936855-80-7.
  • Gerhard Zarbock, Axel Ammann, Silka Ringer: Achtsamkeit für Psychotherapeuten und Berater. Beltz, Weinheim 2012, ISBN 978-3-621-27818-8.

Buddhismus

  • Analayo: Mindfulness in the Pali Nikayas. In: D. K. Nauriyal: Buddhist Thought and Applied Psychological Research. Routledge Curzon, London 2006, S. 229–249.
  • Henepola Gunaratana: Die Praxis der Achtsamkeit. Eine Einführung in die Vipassana-Meditation. Kristkeitz, Heidelberg 1996, ISBN 3-921508-77-0.
  • Thích Nhất Hạnh: Das Wunder der Achtsamkeit. Theseus, Stuttgart 2002, ISBN 3-89620-173-5.
  • Thích Nhất Hạnh: Worte der Achtsamkeit. Herder, Freiburg 2001, ISBN 3-451-27040-4.
  • Jack Kornfield: Frag den Buddha und geh den Weg des Herzens. Kösel, München 1995, ISBN 3-466-34338-0.
  • Jack Kornfield, Joseph Goldstein: Einsicht durch Meditation. Die Achtsamkeit des Herzens. Arbor, Freiamt 2006, ISBN 3-936855-38-2.
  • Nyanaponika: Geistestraining durch Achtsamkeit. 5. Auflage. Beyerlein-Schulte, Herrnschrot Stammbach 2000, ISBN 3-931095-02-9.
  • Matthias Dhammavaro Jordan: Ruheloser Geist trifft Achtsamkeit. Aus der Zeit in den Moment. Via Nova Verlag, 2013, ISBN 978-3-86616-252-5.
  • Susan Piver: Der achtsame Weg zu einem authentischen Leben. Arbor Verlag, 2013, ISBN 978-3-86781-096-8.

Wirtschaft

  • Paul J. Kohtes, Nadja Rosmann: Mit Achtsamkeit in Führung. Was Meditation für Unternehmen bringt. Klett-Cotta, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-608-94865-3.
  • Ronald Purser: McMindfulness: How Mindfulness Became the New Capitalist Spirituality. Repeater, London 2019, ISBN 978-1-912248-31-5.
    • deutsch: Ronald Purser: Wie Achtsamkeit die neue Spiritualität des Kapitalismus wurde. Mabuse, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3863216146.

Soziologie

  • Jacob Schmidt: Achtsamkeit als kulturelle Praxis. Zu den Selbst-Welt-Modellen eines populären Phänomens. transcript, Bielefeld 2020, ISBN 978-3-8376-5230-7, Download (PDF;2,65 MB).

Weblinks

Commons: Achtsamkeit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Achtsamkeit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Psicotools: La eficacia del Mindfulness como complemento de la psicoterapia. In: AZSalud. Abgerufen am 25. März 2020.
  2. a b Jon Kabat-Zinn: An outpatient program in behavioral medicine for chronic pain patients based on the practice of mindfulness meditation: Theoretical considerations and preliminary results. In: General Hospital Psychiatry. 4 (1), 1982, S. 33–47, doi:10.1016/0163-8343(82)90026-3.
  3. Kirk Warren Brown, Richard M. Ryan: The Benefits of Being Present: Mindfulness and Its Role in Psychological Well-Being. In: Journal of Personality and Social Psychology. 84 (4), 2003, S. 822–848, doi:10.1037/0022-3514.84.4.822.
  4. Kirk Warren Brown, Richard M. Ryan, J. David Creswell: Mindfulness: Theoretical Foundations and Evidence for its Salutary Effects. In: Psychological Inquiry. 18 (4), 2007, S. 211–237, doi:10.1080/10478400701598298.
  5. Scott R. Bishop, Mark Lau u. a.: Mindfulness: A Proposed Operational Definition. In: Clinical Psychology: Science and Practice. 11 (3), 2004, S. 230–241, doi:10.1093/clipsy.bph077.
  6. Henepola Gunaratana: Achtsamkeit und Konzentration. In: ds.: Die Praxis der Achtsamkeit. Eine Einführung in die Vipassana-Meditation. Kap. 14, Kristkeitz, Heidelberg 1996, S. 161–169.
  7. Bhikkhu Analayo: Mindfulness in the Pali Nikayas. In: K. Nauriyal: Buddhist Thought and Applied Psychological Research. Routledge Curzon, London, S. 229–249.
  8. Akincano Marc Weber: Achtsamkeit – ein Begriff zwischen den Welten. Teil 1: Zur Psychologie buddhistischer Geistesgegenwart. In: Transpersonale Psychologie und Psychotherapie. 15/2, 2009, S. 71–82.
  9. Akincano Marc Weber: Achtsamkeit – ein Begriff zwischen den Welten. Teil 2: Buddhistische Geistesgegenwart in therapeutischer Praxis. In: Transpersonale Psychologie und Psychotherapie. 1, 2010, S. 61–73.
  10. Von den vielen Aspekten des Begriffs „Achtsamkeit“ ist zuallererst der zu beachten, dass er ein alltagspsychologischer Begriff der deutschen Umgangssprache und entsprechend „unscharf“ ist. Durch die außerkulturellen Einflüsse aus dem Buddhismus ist er inzwischen noch vieldeutiger geworden, wie in den hier verlinkten Texten (Memento vom 2. Juli 2012 im Internet Archive) erläutert wird.
  11. Chögyam Trungpa: Aktive Meditation. Tibetische Weisheit. 7. Auflage. Walter, Olten 1972, 1988, S. 100. ISBN 3-530-88801-X
  12. Chögyam Trungpa: Spirituellen Materialismus durchschneiden. Theseus, Küsnacht 1989, S. 211 und S. 182 ISBN 3-85936-025-6 (dort spricht Chögyam Trungpa von Mahavipassana)
  13. Chögyam Trungpa: Jenseits von Hoffnung und Furcht. Gespräche über Abhidharma. Octopus, Wien 1978, S. 96 (dort ist von „panoramahafter Bewußtheit“ die Rede)
  14. Chögyam Trungpa: Der Mythos Freiheit und der Weg der Meditation. Theseus, Küsnacht 1989, S. 76 ISBN 3-85936-029-9.
  15. s. dazu Ingo-Wolf Kittel: Panoramabewusstheit -fact or fiction? In: Harald Piron, Renaud van Quekelberghe(Hrsg.): Meditation und Yoga. Achtsamkeit, Heilung, Selbsterkenntnis. Klotz, Eschborn/ Magdeburg 2010, S. 187–194 (Memento vom 29. April 2014 im Internet Archive) (PDF; 79 kB). ISBN 978-3-88074-025-9
  16. Matthieu Ricard in seinem Dialog über Hirnforschung und Meditation mit Wolf Singer, Suhrkamp edition unseld Nr. 4, Frankfurt 2008, ISBN 978-3-518-26004-3, S. 77.
  17. Jon Kabat-Zinn: Im Alltag Ruhe finden. Das umfassende praktische Meditationsprogramm. 7. Auflage. Herder, Freiburg 2007, ISBN 978-3-451-05132-6, S. 75.
  18. Noch detaillierter vergleicht Achtsamkeit und Konzentration Henepola Gunaratana in Kap. 14 seines o. g. Buches.
  19. Nahrung für das Erwachen Die Rolle der vollständigen Aufmerksamkeit, von Thanissaro Bhikkhu
  20. Achtsamkeit (Mindfulness) definiert, von Thanissaro Bhikkhu
  21. Thich Nhat Hanh: Umarme deine Wut. Sutra der vier Verankerungen der Achtsamkeit. Theseus Verlag, 1990, ISBN 3-89620-323-1.
  22. Matthias Michal: Achtsamkeit und Akzeptanz in der Psychoanalyse. In: Thomas Heidenreich, Johannes Michalak (Hrsg.): Achtsamkeit und Akzeptanz in der Psychotherapie. Ein Handbuch. Dgvt-Verlag, Tübingen 2004, ISBN 3-87159-053-3, S. 365.
  23. Bundschuh-Müller: "Es ist was es ist sagt die Liebe..." Achtsamkeit und Akzeptanz in der Personenzentrierten und Experimentellen Psychotherapie. In: Thomas Heidenreich, Johannes Michalak (Hrsg.): Achtsamkeit und Akzeptanz in der Psychotherapie, Ein Handbuch. DGVT-Verlag 2004, ISBN 3-87159-053-3, S. 365.
  24. F. S. Perls, R. F. Hefferline, P. Goodman: Gestalt-Therapie. Lebensfreude und Persönlichkeitsentfaltung. 1951, Stuttgart 1979.
  25. F. Perls: Das Ich, der Hunger und die Aggression. 1944/1946, Stuttgart 1978, S. 219 ff. Perls setzt sich bereits hier ausführlich mit dem Begriff „Konzentration“ auseinander, unterscheidet z. B. Interesse, Aufmerksamkeit und „negative Konzentration“, bleibt aber in diesem Werk noch bei dem Begriff, in Ermangelung einer Alternative zu dem Zeitpunkt.
  26. a b c Shian-Ling Keng, Moria J. Smoski, Clive J. Robins: Effects of mindfulness on psychological health: A review of empirical studies. In: Clinical Psychology Review. 31 (6), 2011, S. 1041–1056 doi:10.1016/j.cpr.2011.04.006.
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