Adrar Tamgak

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Adrar Tamgak
Adrar Tamgak

Adrar Tamgak

Lage Agadez, Niger
Teil des Aïr
Adrar Tamgak (Niger)
Koordinaten 19° 10′ N, 8° 45′ OKoordinaten: 19° 10′ N, 8° 45′ O

Der Adrar Tamgak (auch Adragh Tamgak) ist ein bis zu 1988 m hohes Gebirgsmassiv im Hochgebirge Aïr in Niger.

Geographie

Der Adrar Tamgak liegt im Osten des Aïr und gehört zum UNESCO-Welterbe Naturreservat Aïr und Ténéré. Seinen mit 1988 m höchsten Punkt erreicht er in seinem Südteil.[1]

Das Gebirgsmassiv wird durch eine tiefe, bogenförmig in West-Ost-Richtung verlaufende Schlucht in einen nördlichen und einen südlichen Abschnitt geteilt. Der westliche Eingang zur Schlucht liegt rund fünf Kilometer vom Dorf Iférouane entfernt. Ihr östlicher Ausgang führt in die Sanddünen der Ténéré südwestlich des Chiriet-Massivs. Die Tamgak-Schlucht entstand durch sich überlappende Plutone. Auch die dort zu findenden Mega-Brekzien verweisen auf den vulkanischen Ursprung des Tals. An den Seitenschluchten tritt unterirdisch fließendes Wasser an die Oberfläche, wodurch besonders im westlichen Teil große Wasserbecken entstehen.[2]

Im Massiv ist eine kleine Anubispavian-Population anzutreffen.[3] Die Gueltas in der Schlucht ziehen außerdem Gazellen, Mufflons, Nagetiere und Greifvögel an.[4]

Geschichte und Kultur

In der Schlucht leben nomadisierende Tuareg. Der Name Adrar Tamgak bedeutet „bewohnter Berg, der viele Dinge verbirgt“. Dies ist ein Hinweis darauf, dass er seit langem als Rückzugsgebiet dient.[2]

Eine vollständige Durchquerung der Schlucht mit Kamelen dauert zumindest sechs Tage.[4] Der erste Europäer, der diesen Weg zurücklegte, war der Franzose Burthe d’Annelet im Jahr 1930.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Réserves naturelles de l’Aïr et du Ténéré. Carte des limites de la réserve (en vert). UNESCO Centre du patrimoine mondial, abgerufen am 19. März 2013.
  2. a b c Harald A. Friedl: Die Vertretbarkeit von Ethnotourismus am Beispiel der Tuareg der Region Agadez, Republik Niger (Westafrika) – Eine Evaluation aus Sicht der angewandten Tourismusethik. Dissertation. Karl-Franzens-Universität Graz, Graz 2005, S. 221.
  3. Jolijn Geels: Niger. Bradt, Chalfont St Peter 2006, ISBN 1-84162-152-8, S. 189.
  4. a b Dominique Auzias, Jean-Paul Labourdette: Niger. Petit Futé, Paris 2009, ISBN 978-2-7469-1640-1, S. 186.