Adscharische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik

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Flagge der Adscharischen ASSR
Karte der Adscharischen ASSR im Jahre 1922 (dünkelgrün links)

Die Adscharische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (Adscharen-ASSR oder auch Adscharien Autonome Sozialistische Sowjetrepublik; georgisch: აჭარის ავტონომიური საბჭოთა სოციალისტური რესპუბლიკა, russisch Аджарская Автономная Советская Социалистическая Республика) war eine autonome Republik innerhalb der Georgischen SSR. Sie wurde gegründet am 16. Juli 1921, bestand bis zum Zerfall der Sowjetunion im Jahre 1991 und wurde anschließend zur Autonomen Republik Adscharien des nunmehr unabhängigen Georgien. Die Hauptstadt war Batumi.

Geschichte

Nach einer vorübergehenden Besetzung durch türkische und britische Truppen in den Jahren 1918–1920 wurde 1920 Adscharien mit Georgien wiedervereinigt. Nach einem kurzen militärischen Konflikt vom März 1921, trat die Regierung in Ankara das Territorium Georgiens durch Artikel VI des Vertrags von Kars mit der Bedingung der Autonomie für die muslimische Bevölkerung ab. Sowjetrussland etablierte die adscharische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik am 16. Juli 1921 in Übereinstimmung mit dieser Klausel. Die sowjetische Regierung rief die Adscharische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik noch am gleichen Tag, am 16. Juli 1921, aus.[1]

Die Türkei trat die Region an die Bolschewiki ab unter der Bedingung, dass ihr die Autonomie gewährt werden würde im Interesse der Muslime unter der gemischten Bevölkerung Adschariens. Es wird vermutet, dass Moskau auch verhindern wollte, dass Georgien die vollständige Kontrolle der wichtigen Schwarzmeer-Häfen von Batumi erhielt, und dass sie die kommunistischen Neigungen unter den ethnischen georgischen Muslimen, die in der Türkei lebten, unterstützen wollte. Jedoch wurde unter der Diktatur Josef Stalins der Islam wie auch das Christentum unterdrückt.

Im April 1929 griffen die muslimischen Bewohner der Bergregionen in Adscharien zu den Waffen, um gegen die Zwangskollektivierung und die Einschränkung der Religionsfreiheit zu kämpfen. Sowjetische Truppen schlugen den Aufstand rasch nieder. Tausende von Adscharen wurden aus der Republik deportiert.[2]

Einzelnachweise

  1. Eric Lohr (2003), Nationalizing the Russian Empire: the Campaign against Enemy Aliens during World War I, Seiten 151–152, 220–221. Harvard University Presse, ISBN 0674010418.
  2. Peter Malcolm Holt, Ann K. S. Lambton, Bernard Lewis: The Cambridge history of Islam, Cambridge University Press 1977, ISBN 0521291364, Seite 639.