Age of Conan

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Age of Conan – Hyborian Adventures
Entwickler Funcom
Publisher Eidos Interactive
Veröffentlichung Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 20. Mai 2008
Europa 23. Mai 2008
Plattform PC (Windows XP, Vista)
Spiel-Engine Dreamworld
Genre MMORPG
Thematik Fantasy
Spielmodus Mehrspieler, Einzelspieler
Steuerung Tastatur, Maus
Systemvor-
aussetzungen
Prozessor mit 3 GHz Taktfrequenz, 1 GB RAM, 3D-Grafikkarte mit 128 MB und Shader Model 2.0, 32 GB Festplattenspeicher
Medium DVD
Sprache Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch
Altersfreigabe
USK
USK ab 18
PEGI
PEGI ab 18+ Jahren empfohlen
PEGI-Inhalts-
bewertung
Gewalt
Information 400.000 aktive Accounts (Stand: Mai 2008)[1]

Age of Conan – Hyborian Adventures ist ein am 23. Mai 2008 erschienenes Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel (MMORPG) für Microsoft Windows XP und Vista. Die Veröffentlichung für die Konsole Xbox 360 wurde zwar von Gamedirector Craig Morrison angekündigt,[2] aber nicht umgesetzt.

Das Spiel ist in der vom Romanautor Robert E. Howard erdachten Welt Hyboria angesiedelt, in der sich die Handlung seiner Fantasy-Geschichten um den Titelhelden Conan dem Cimmerier abspielt, die unter anderem 1982 als Conan der Barbar verfilmt wurden. Das von Eidos Interactive auf DVD-ROM vertriebene Videospiel wurde von dem in Oslo angesiedelten Spielehersteller Funcom entwickelt und erscheint im europäischen Raum mit den Sprachfassungen Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Für den Soundtrack des Spiels war der norwegische Musiker Knut Haugen verantwortlich, welcher zur Unterstützung der Gesangsparts die Sängerin Helene Bøksle hinzuzog.

Das Spiel erhielt in Deutschland von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.[3] In den ersten fünf Wochen verkaufte der Publisher mehr als eine Million Lizenzen des Spiels.[4]

Spielfiguren

Cosplayerinnen gekleidet wie die Hyborierinnen in Age of Conan

Der Spieler kann bei der Erstellung seiner Spielfigur aus drei Völkern Hyborias wählen: Aquilonier, Cimmerier und Stygier, und mit der Erweiterung "Rise of the Godslayer" die Khitai. Dabei kann er optische Anpassungen wie Körperbau, Haarfarbe, Tätowierungen, Gesichtszüge und Geschlecht vornehmen.

Ferner stehen 12 Charakterklassen zur Auswahl, welche genretypisch in die vier Archetypen Soldat, Schurke, Priester und Magier unterteilt sind. Die Wahl des Volkes schränkt hierbei die Charakterklassen ein, die zur Auswahl stehen. Die Unterklassen der einzelnen Archetypen unterscheiden sich voneinander unter anderem im ausgeteilten Schaden, der Fähigkeit zum Tragen unterschiedlich schwerer Rüstung oder der Effizienz von Heilungszaubern.

  • Soldaten können schwere Rüstungen (ab Level 30) und Plattenrüstung (ab Level 60) tragen dadurch mehr Angriffe als andere Klassen verkraften.
    • Der Eroberer verfügt über Fertigkeiten, welche die kämpferische Attribute der eigenen Verbündeten heben, und kann gleichzeitig die Effektivität seiner Angreifer mindern, sowie Verbündete im Kampf wiederbeleben. Er kann zweihändige oder auch zwei einhändige Waffen schwingen.
    • Der Dunkle Templer entzieht seinen Gegnern Trefferpunkte, Mana und Ausdauer, welche er auf die eigene Gruppe verteilen kann; er errichtet magische Schutzwälle zwischen sich und seinen Angreifern und senkt mit unheiligen Zaubern deren Abwehrkräfte. Mit einem Talisman anstelle eines Schildes bewaffnet kann er seinen Schutz für mehr Schaden opfern.
    • Der Wächter ist mehr als alle anderen Kriegerklassen darauf ausgerichtet, selbst die stärksten Angriffe zu überleben und als Tank die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich zu lenken. Dafür nutzt er eine einhändige Waffe und einen Schild oder auch eine zweihändige Stangenwaffe.
  • Schurken können mit Waffenangriffen aus dem Hinterhalt hohen Schaden anrichten.
    • Der Assassine greift sein Ziel aus dem Hinterhalt mit vergifteten Dolchklingen oder unheiliger Macht an.
    • Der Barbar wendet brutale Kraft an um seine Gegner mit zweihändigen oder gar mit zwei einhändigen Waffen zu zerschmettern.
    • Der Waldläufer ist vornehmlich als Fernkämpfer mit Bögen oder Armbrüsten konzipiert, kann aber auch im Nahkampf sich wehren.
  • Priester erhalten primär sich und andere durch Heilzauber am Leben, können dabei aber auch gehörig Schaden austeilen.
    • Der Bärenschamane ist ein Heiler, der im Nahkampf mit zweihändigen Hämmern, oder Keulen agiert. Mit Hilfe seiner Manifestationen kann er unterschiedlichste Effekte auf seine Gegner oder auf seine Verbündete auslösen.
    • Mitra-Priester benutzen heilige Magie um ihre Gegner zu läutern oder um ihre Verbündeten zu schützen.
    • Vollstrecker Sets nutzen die Macht der Blitze um ihre Gegner zu zerschmettern und um ihre Verbündeten zu unterstützen.
  • Magier greifen ihre Ziele mit Zaubern oder herbeigerufenen Kreaturen an.
    • Ein Dämonologe verfügt neben seinen Angriffszaubern mit Blitz und Feuer über die Möglichkeit, einen Dämonenhelfer in den Kampf zu rufen.
    • Herolde des Xotli sind Nahkämpfer, die sich aber auch kurzzeitige in einen Dämonen verwandeln können um ihre Feinde mit ihrem unheiligem Feuer zu verbrennen.
    • Der Nekromant beschwört und befehligt Untote, die seine Ziele schwächen und angreifen. Dazu kann er Zauber aus unheiliger Magie und tödlicher Kälte benutzen.

Ab Stufe 20 ist der Spieler in der Lage die sechs zu Verfügung stehenden Rohstoffsammelberufe zu erlernen. Zur Auswahl stehen Holzfäller, Weber, Pelzhändler, Steinhauer, Schürfer und Bergarbeiter. Dabei muss man sich nicht auf bestimmte Sammeltätigkeiten festlegen, sondern kann alle erlernen. Das Erlernen erfolgt über das Lösen von Quests, wobei das Erlernen der Sammelfähigkeiten für Rohstoffe höherer Qualität an die Charakterstufe des Spielers gebunden ist.

Ab Stufe 40 ist es dem Spieler möglich, zwei der fünf vorhandenen Handwerksberufe zu ergreifen. Wählbare Berufe sind der Beruf des Waffenschmiedes, des Rüstungsschmiedes, des Baumeisters, des Alchimisten und des Juwelenschleifers. Auch bei diesen Berufen erfolgt das Erlernen neuer Rezepte und Steigern der Handwerksfähigkeiten über das Lösen von Quests(z. B.das Herstellen von einem Set mittlerer Rüstung).

Mit der Erweiterung Rise of the Godslayer ist ein zusätzliches Skillsystem eingeführt worden, mit welchem der Charakter durch Alternativ-Aufstiegpunkte in den Kategorien Begabung, Meisterschaft und Kompetenz weiter spezialisiert werden kann. Neue besonders taktisch einsetzbare Spezialfähigkeiten halten über das sogenannte Vergünstigungs-System Einzug.

Besonderheiten

Das Kampfsystem von Age of Conan weist einige Besonderheiten auf, die es von anderen genretypischen Spielen unterscheidet.

Um mehr Realitätsnähe zu erreichen sind alle Nahkampfangriffe in Age of Conan als offene Angriffe ausgelegt. Das bedeutet, sie treffen alle Gegner die sich in Reichweite der Waffe befinden. Im Nahkampf werden fünf verschiedene Angriffsrichtungen unterschieden, welche in ihrer Ausführung den Gegner auch von unterschiedlichen Seiten treffen. Dies ist wichtig, da die NPCs ihre Verteidigung sehr schnell auf die bevorzugte Angriffsrichtung des Spielers anpassen. Des Weiteren ist zum Aktivieren von speziellen Angriffsfertigkeiten im Nahkampf nicht ein einzelnes Auswählen diese Fertigkeit ausreichend, sondern anschließend noch ein erfolgreich durchgeführte Schlagkombination.

Für die Charakterklassen, die bevorzugt mit magischen Angriffen arbeiten, gibt es diese richtungsbezogene Angriffsweise im Nahkampf auch, aber nur auf drei Angriffsrichtungen reduziert und nicht bei der Anwendung von Zaubern. Dafür bekommen diese Klassen im späteren Spielverlauf die Fähigkeit, durch das so genannte Spellweaving oder Zauberweben die Effektivität ihrer Zauber zu erhöhen, natürlich für einen Preis. Es gibt 6 Stufen des Zauberwebens, wobei beim Erreichen einer neuen Stufe innerhalb von 10 Sekunden auch ein Malus zufälliger Art auf den Magier oder Priester.

Auch in Bezug auf das Heilen von anderen Charakteren gibt es in Age of Conan eine Besonderheit. Alle Heilungszauber sind nicht auf ein ausgewähltes Ziel bezogen, sondern heilen alle befreundeten Ziele, welche sich in einem bestimmten Wirkungsbereich vor dem Heiler befinden. Dadurch ist es auch hier notwendig, dass der Heiler und die anderen Mitglieder seiner Gruppe auf ihre Positionierung im Kampf achten.

Softwareseitig unterstützt Age of Conan bei Mehrkernprozessoren aktiv die Nutzung von zwei Prozessorkernen für die anfallenden Rechenvorgänge. Seit 2009 verfügt Age of Conan auch über die lange angekündigte DirectX 10 Unterstützung.

Monatliche Kosten

Für Age of Conan gibt es zurzeit zwei Bezahlmodelle. Es gibt die Möglichkeit das Spiel gratis zu spielen oder Premium zu abonnieren.

Für die Premium-Variante wird eine monatliche Gebühr verlangt, die über Kredit-, Guthabenkarte oder Lastschriftverfahren beglichen werden kann. Diese beträgt pro Monat etwa 15 Euro, wobei Rabatte für das sofortige Zahlen eines größeren Zeitraums gewährt werden. Im Kaufpreis des Spiels ist ein kostenloser Monat Spielzeit enthalten, der durch Angabe einer Zahlungsart im Nutzerkonto freigeschaltet wird. Bei der Benutzung einer Guthabenkarte erfolgt die Zahlung vor der Freischaltung des Freimonats.

Seit dem 1. Juli 2011 ist das Free-to-play-Modell verfügbar. Das Spiel finanziert sich jetzt zusätzlich über einen Ingame-Itemshop. Für F2P Spieler gibt es aber einige Einschränkungen in der Auswahl der zur Verfügung stehenden Rassen, Klassen und dem Zugang zu Instanzen.

Kritik

Sowohl innerhalb der Community von Age of Conan – Hyborian Adventures als auch von Seiten der Presse wurde häufig Kritik geübt.[5] Das Spiel hatte bei seinem Erscheinen viele Fehler, die erst lange nach dem Release Stück für Stück behoben wurden. Einige Fehler bestehen aber noch heute. Unter anderem waren zum Release das Spieler-gegen-Spieler-System (PvP) und das Handwerkssystem noch nicht vollständig implementiert oder funktionierten nicht richtig. So urteilte das unabhängige Spiele-Magazin gamona.de: „Es darf einfach nicht sein, dass ein hoffnungsvolles Produkt mit derart vielen Problemen veröffentlicht wird. Auch dann nicht, wenn es sich um ein MMOG handelt.“ (Wertung 75 %)[6]

Funcom kündigte mehrfach umfangreiche Fehlerbehebungen und Verbesserungen an, welche bis jetzt vor allem mit der Veröffentlichung des überarbeiteten PvP-Systems und neuen Gebieten wie dem Ymir-Pass und dem Gesindeviertel umgesetzt sind.

Critify-Wertung (Durchschnittswertung aller bekannten Magazine und Internet-Portale): 84

Auszeichnungen

Age of Conan erhielt schon vor seiner Veröffentlichung große Aufmerksamkeit. Das Spiel wurde sowohl auf der Electronic Entertainment Expo 2005 von den Redakteuren der Website Gamespot[7] als auch 2006 von Yahoo, Gamespot und Gamespy jeweils als bestes MMOG der Messe ausgezeichnet. Des Weiteren wurde es von IGN als bestes durchgehendes Online-Spiel benannt.[8][9][10] Nach seiner Vorstellung auf der E3 2007 erhielt der Titel erneut drei Auszeichnungen. Im selben Jahr wurde das Spiel auf der Games Convention in Leipzig vorgestellt und von deutschen Pressevertretern als das beste Online-Spiel der GC gewürdigt.[11]

Zensur der deutschen Version

Im Gegensatz zur ungeschnittenen europäischen Version, welche auch die deutsche Sprachausgabe enthält, ist die deutsche Version von Age of Conan zensiert. Im Spiel wurden vier der „Finishing-Moves“ entfernt und viele weitere zensiert. So ist es nicht mehr möglich, Gegnern den Kopf oder Gliedmaßen abzuschlagen. Die Zensur wird aktiviert, sobald man bei der Registrierung den deutschen CD-Key eingibt.

Einzelnachweise

  1. computerbase.de: Meldung vom 27. Mai 2008 (aufgerufen am 28. Mai 2008)
  2. Age of Conan für Xbox 360 im Kommen. In: giga.de. 22. Februar 2010, archiviert vom Original; abgerufen am 31. Oktober 2020.
  3. Prüfdatenbank. (Nicht mehr online verfügbar.) In: usk.de. Ehemals im Original; abgerufen am 31. Oktober 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.usk.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  4. Preliminary Announcement of Results for the 12 months to 30 June 2008 (Memento vom 31. Dezember 2015 im Internet Archive) (englisch)
  5. Spieleflut.de verweigert Review
  6. Test bei gamona.de, 75 %
  7. GameSpot Announces Winners of Ninth Annual E3 2005 Editors' Choice Award. In: pressreleases.cnetnetworks.com. Archiviert vom Original; abgerufen am 31. Oktober 2020 (englisch).
  8. yahoo.com (Memento vom 15. Mai 2008 im Internet Archive): Rückblick auf die E3 2006 (englisch, aufgerufen am 5. Mai 2008)
  9. gamespot.com: Rückblick auf die E3 2006 (englisch, aufgerufen am 5. Mai 2008)
  10. gamespy.com: Rückblick auf die E3 2006 (englisch, aufgerufen am 5. Mai 2008)
  11. @1@2Vorlage:Toter Link/www.gc-germany.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)

Weblinks