Agrarwissenschaften

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Agrarwissenschaftler im Getreidebereich bei der Arbeit

Die Agrarwissenschaften (seltener Agrarwissenschaft oder Agronomie) beschäftigen sich mit allen Fragen rund um die Primärproduktion menschlicher und tierischer Nahrung sowie nachwachsender Rohstoffe (Agrarsektor). Einer der Begründer ist Albrecht Thaer. Neben der Einbeziehung vieler Teilbereiche aus anderen Wissenschaftsgebieten gibt es eigenständige Fachgebiete der Agrarwissenschaften. Eine häufige Grundeinteilung gliedert sie in Pflanzenbauwissenschaften, Tierwissenschaften und Agrarökonomie.

Agraringenieur/Agronom

Agraringenieur oder Agronom ist eine Berufsbezeichnung für den produktionstechnisch-naturwissenschaftlichen Bereich des Landbaus. Agraringenieure sind Fach- oder Führungskräfte an der Schnittstelle von Wissenschaft (Biologie, Chemie, Technik und Ökonomie), Verwaltung und landwirtschaftlicher Praxis. Weitere Aufgabenfelder liegen in der Agrarpolitik, Marketing landwirtschaftlicher Produkte, Naturschutz, Raumplanung und Strukturentwicklung ruraler Gebiete. Agrarexperten werden auch interdisziplinär in Entwicklungshilfeprojekten in der Dritten Welt bei der Entwicklung ländlicher Räume (z. B. GIZ) oder spezieller Projekte der multilateralen Zusammenarbeit eingesetzt. Dabei sind Allround-Qualitäten oder Koordinierungsfunktionen zwischen verschiedenen Spezialisten gefragt. Weitere Spezialisierungen sind Pflanzenarzt, Gartenbau-Ingenieur etc.

Statistik

Laut Statistischem Bundesamt waren im Wintersemester 2017/ 2018 sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen 63.873 Studierende der Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften sowie Veterinärmedizin an deutschen Hochschulen, in Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben.

Tätigkeitsfelder

Das Agrarstudium ist ein interdisziplinär breit gefasstes Studium. Es bestehen daher vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Anschluss; so z. B. in der Forschung, Züchtung, fachlichen Beratung, sowie im Journalismus. Auch außerhalb des eigenen Fachs werden Agraringenieure beschäftigt; z. B. bei Banken, Versicherungsunternehmen oder in der Verwaltung des Öffentlichen Dienstes.

Zweige und Disziplinen

Akademische Abschlüsse

In der Vergangenheit wurde in Deutschland in Diplomstudiengängen der akademische Grad des Diplomlandwirts bzw. Diplom-Agraringenieurs (Dipl.-Ing. agr.) verliehen. Abschlüsse an Fachhochschulen sind in der Regel an dem Zusatz (FH) zu erkennen. Im Zuge des Bologna-Prozesses bieten heute die meisten Hochschulen in Deutschland das gestufte Studiensystem mit den Abschlüssen Bachelor und Master an. Einige Hochschulen bieten auch internationale Doppelabschlüsse an, wie bspw. den Masterstudiengang „Organic Agriculture and Food Systems (EUR-Organic)“ der Universität Hohenheim.[1]

Studienorte

Ein Studium der Agrarwissenschaften ist in Deutschland an folgenden Universitäten und Fachhochschulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Fachrichtungen möglich:

Aufbaustudiengänge werden in den Fachrichtungen Internationale Agrarentwicklung, Landwirtschaft in den Tropen und Subtropen sowie Phytomedizin angeboten. Ein Studium der Agrarwissenschaften ist in der Schweiz an der ETH Zürich und Berner Fachhochschule mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Fachrichtungen, wie auch an der Universität für Bodenkultur Wien in Österreich möglich.

Die zentrale Fachbibliothek in Deutschland für die Agrarwissenschaften ist die ZB MED an ihrem Standort in Bonn.

Siehe auch

Literatur

  • Werner Mühlbauer: Beitrag der Agrartechnik zur Emährungssicherung. In: Göttinger Beiträge zur Land- und Forstwirtschaft in den Tropen und Subtropen. Nr. 115. Göttingen 1996, S. 93 (gbv.de [PDF; 210 kB]).

Fachzeitschriften

Quellen

Weblinks

Commons: Agronomy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Studiengangsbeschreibung auf der Website der Universität Hohenheim. Abgerufen am 13. Februar 2020.
  2. Die Agrarforschung Schweiz wird zur kostenlosen Online-Publikation. (PDF) In: agrarforschungschweiz.ch. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  3. Agrarforschung Schweiz - Herzlich willkommen. In: agrarforschungschweiz.ch. Abgerufen am 25. November 2019.