Unkraut

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Klatschmohn und Kornblume als unerwünschte Beikräuter in Getreide
Haferfeld mit Disteln

Als Unkraut bezeichnet man Pflanzen der spontanen „Begleitvegetation“ in Kulturpflanzenbeständen, Grünland oder Gartenanlagen, die dort nicht gezielt angebaut werden und aus dem Samenpotential des Bodens, über Wurzelausläufer oder über Zuflug der Samen zur Entwicklung kommen. Alternativ wird heute häufig von Beikraut, Wildkraut oder Kulturpflanzenbegleitern gesprochen. Das manuelle Entfernen von Unkraut mit oder ohne Werkzeug wird als Jäten bezeichnet.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist das Hauptkriterium, um eine Pflanze als Unkraut zu bezeichnen, dass sie unerwünscht ist. Je nach Sicht des Betroffenen kann ein bereits eingetretener, ein zu befürchtender wirtschaftlicher Schaden infolge Konkurrenz oder ein ästhetischer Grund der Auslöser für das Störungsempfinden sein. Hierbei kann es sich um unerwünschte Wildpflanzen oder um spontan aufwachsende Kulturpflanzen handeln.

Der Begriff ist nicht auf Kräuter im eigentlichen Sinne beschränkt, sondern umfasst auch Gräser, Farne, Moose oder holzige Pflanzen. Im Bereich des Pflanzenschutzes werden unerwünschte Gräser auch „Ungras“ genannt.

Herbizidresistente Unkräuter werden als Superunkräuter bezeichnet.

Begriffsklärung

Die Auslegung des Begriffs Unkraut hängt stark vom subjektiven menschlichen Empfinden ab. So werden manche Pflanzenarten pauschal als Unkraut bezeichnet. Dies ist dem Grundprinzip nach falsch, da dieselbe Art als Unkraut, Nutzpflanze, Heilkraut, Zeigerpflanze oder in anderer Form auftreten kann. Zum Unkraut wird sie erst dadurch, dass sie als „störend“ empfunden wird. Unterschiedliche Auffassungen hierüber führen häufig zu Nachbarschaftsstreitigkeiten, manchmal sogar zu politischen Debatten. Es spielt keine Rolle, ob es sich bei einem „Unkraut“ um eine krautige oder verholzende Pflanzenart handelt.

Im Zuge der Umweltbewegung in den 1980er Jahren wurde gefordert, den Begriff „Unkraut“ durch „Wildkraut“ zu ersetzen. „Wildkraut“ wird jedoch schon zur Bezeichnung wildlebender essbarer krautiger Pflanzen verwendet, sodass sich diese Forderung nicht durchsetzen konnte. In der Forstwirtschaft ist der Begriff Begleitwuchs gebräuchlich, da sowohl negative wie auch positive Begleiteffekte erwartet werden können.

Von Vertretern der ökologische Landwirtschaft wird der negativ belegte Begriff „Unkraut“ abgelehnt und die neutrale Bezeichnung Beikraut bevorzugt. Die wissenschaftliche Bezeichnung für Ackerunkräuter lautet Segetalpflanzen.

Pflanzen werden in der Regel als Unkraut bezeichnet, wenn sie:

  • mit einer gezielt angebauten Nutzpflanze in Konkurrenz um Wachstumsfaktoren wie Nährstoffe, Licht, Wasser treten, so dass die Nutzpflanze nicht den erwünschten Ertrag erreicht
  • die Bewirtschaftung einer Fläche erschweren, indem sie z. B. in das Erntegut geraten und dieses verunreinigen (siehe Saatgutreinigung)
  • eine massenhafte Verbreitung aufweisen (durch Samenflug, extrem lange Wurzelgeflechte, Verdrängung von Konkurrenten) und somit die Gefahr besteht, dass sie auf zu schützende Flächen übersiedeln;
  • das ästhetische Empfinden eines Menschen stören, zum Beispiel in Ziergärten, Parks, auf Rasenflächen oder bewuchsfrei zu haltenden Flächen
  • durch ihre Giftwirkung den Ertrag einer Fläche unbrauchbar machen (Beispiel Herbstzeitlose in Heu)
  • als Neophyten angestammte Pflanzen von ihren Standorten verdrängen

Herbologie

Das Fachgebiet der Unkrautkunde hat sich in den letzten Jahrzehnten unter der Bezeichnung Herbologie zu einer eigenständigen wissenschaftlichen Disziplin entwickelt. Das Fachgebiet beschäftigt sich mit Fragen der Unkrautbiologie, Unkrautökologie und Unkrautbekämpfung und den daraus resultierenden Einflüssen auf die Umwelt.

Ackerunkräuter

Unkraut schafft der Landwirtschaft naturgemäß Probleme. Die Unkrautpopulationen auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche werden durch Faktoren wie Fruchtfolge, Art der Bodenbearbeitung, mechanische Pflegemaßnahmen (z. B. mit einem Hackstriegel) und andere beeinflusst. Allgemein verbreitet ist heute der Einsatz von Unkrautbekämpfungsmitteln (Herbiziden), durch die viele Ackerunkräuter in ihrem Bestand bedroht sind.

Laut Berechnungen der Herbizidindustrie-nahen[1] Weed Science Society of America könnten Unkräuter ohne Unkrautbekämpfung Schäden von bis zu 27 Milliarden US-Dollar bei Mais und 16 Milliarden US-Dollar bei Sojabohne in den USA und Kanada verursachen. Ohne Unkrautbekämpfung lägen die durchschnittlichen Ernten um 52 % (Mais) bzw. 49,5 % (Sojabohne) niedriger.[2] 1996 wurde geschätzt, dass durch Unkräuter eine Ertragsminderung zwischen 20 % und 40 % verursacht wird.[3] Wird der Ertragsminderung durch Ausweitung der Anbaufläche (Urbarmachung z. B. von Moorflächen) begegnet, kann der Effekt auf die Umwelt sogar noch negativer sein, als es eine Bekämpfung der Unkräuter wäre. Werden hingegen mechanische Pflegemaßnahmen zur Unkrautregulierung eingesetzt, gehen die jeweiligen Erträge nur geringfügig zurück.[4] Je nach angewandter Methode der mechanischen Unkrautbekämpfung können jedoch andere negative Folgen auftreten, so zum Beispiel Bodenverdichtung oder Störung der Bodenlebewesen durch (zu häufiges) Pflügen. Dazu kommt der hohe Arbeitsaufwand traditioneller Methoden wie dem Jäten von Hand.

Geschichte

Die Problematik des Unkrauts ist so alt wie der Ackerbau selbst. In der Bibel wird es als Strafe Gottes für den Sündenfall erwähnt. So steht im 1. Buch Mose (Kapitel 3, 17–18): „So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens. Dornen und Disteln lässt er dir wachsen und die Pflanzen des Feldes musst du essen.“

Da die Entwicklung der Unkräuter eng mit der der des Ackerbaus verwoben ist nahm sie ihren Ursprung wahrscheinlich im Gebiet des fruchtbaren Halbmonds.[5] Von dort drangen sie mit der Landwirtschaft nach Mitteleuropa vor. Erste bäuerliche Siedlungen datieren die Anfänge des Ackerbaus in Europa auf 5000 v. Chr.[6] Die so nach Europa gelangten Unkräuter werden zu den Archäophyten gezählt.[7]

Mit dem Hakenpflug war kein Wenden der gesamten Feldoberfläche möglich, zwischen den Pflugfurchen wurde die Unkrautvegetation kaum gestört. Die Äcker waren stark mit Ruderal- und Weidepflanzen durchsetzt. Bei archäologischen Untersuchungen fand man, dass die Artenzusammensetzung von der Jungsteinzeit (etwa 4000 v. Chr.) bis in die Bronzezeit (etwa 1250 v. Chr.) im Wesentlichen gleich blieb (mit abnehmender Häufigkeit: Weißer Gänsefuß, Windenknöterich, Gemeiner Rainkohl, Taube Trespe, Kleinfrüchtiges Kletten-Labkraut, Ampfer-Arten, Knolliges Lieschgras (Phleum nodosum), Gewöhnliches Rispengras, Floh-Knöterich und verschiedene Wicken).[8]

Zur Zeit der Römer wurden viele Unkrautarten, die heute für Getreidefelder typisch sind, mit Saatgut aus den Mittelmeerländern eingeschleppt.

Während des Mittelalters wurden die meisten Äcker nach dem Prinzip der Dreifelderwirtschaft (Wintergetreide – Sommergetreide – Brache) bestellt. Während der Brache wurde das Vieh auf die Äcker getrieben. Selbst die jungen Getreidebestände wurden beweidet, was sie nur wenig schädigte. Das Unkraut wurde stärker zurückgedrängt als das Getreide, das sich durch das Abweiden nur noch stärker bestockte. Eine gezielte Unkrautbekämpfung erfolgte durch Jäten, die Unkrautbestände enthielten viele Weidepflanzen.

Im 18. Jahrhundert kam die verbesserte Dreifelderwirtschaft (Wintergetreide – Sommergetreide – Hackfrüchte) auf. Es entstanden die typischen Hack- und Halmfruchtunkrautfluren.

Konkurrenz durch Unkräuter

Durch Unkräuter können sich zu Beginn der Vegetationsperiode bis zu 100.000 keimfähige Samen auf einem Quadratmeter Ackerland befinden, während z. B. bei Sommergerste nur eine Saatgutmenge von 400 m−2 gesät wird.[9]

Jährliche Samenproduktion einiger Unkräuter
botanischer Name deutscher Name Samenproduktion
pro Pflanze
Veronica persica Persischer Ehrenpreis 00.050...100
Avena fatua Flug-Hafer 00.100...450
Galium aparine Kletten-Labkraut 00.300...450
Senecio vulgaris Gewöhnliches Greiskraut 01.100...1.200
Capsella bursa-pastoris Gewöhnliches Hirtentäschel 03.500...4.000
Cirsium arvense Acker-Kratzdistel 04.000...5.000
Taraxacum officinale Gewöhnlicher Löwenzahn 05.000 (200 pro Kopf)
Portulaca oleracea Portulak 10.000
Stellaria media Gewöhnliche Vogelmiere 15.000
Papaver rhoeas Klatschmohn 14.000...19.500
Tripleurospermum maritimum
  subsp. inodorum
Geruchlose Kamille 15.000...19.000
Echinochloa crus-galli Hühnerhirse 02.000...40.000
Chamaenerion angustifolium Schmalblättriges Weidenröschen 80.000
Eleusine indica Indische Fingerhirse 50.000...135.000
Digitaria sanguinalis Blutrote Fingerhirse 02.000...150.000
Chenopodium album Gänsefuß 13.000...500.000
Triticum aestivum Weichweizen 00.090...100

Nutzwert von Unkräutern

Unkräuter fördern die Bodengare, indem sie den Boden zwischen den Kulturpflanzen durchwurzeln und vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Auf Feldern, die lange Zeit ohne Bewuchs bleiben (z. B. Mais), können sie der Erosion entgegenwirken. Dasselbe gilt für Weinberge – hier ermöglicht ein Bewuchs mit niedrigen Pflanzen teilweise erst das Befahren.

Wildpflanzen sind ein wichtiges Gen-Reservoir, das im Hinblick auf eine spätere Nutzung möglichst erhalten werden sollte. Einige Nutzpflanzen, wie die Kulturformen der Rübe, Feldsalat oder Roggen, waren ursprünglich Unkräuter. Eine Reihe von Unkräutern sind wichtige Heilpflanzen, z. B. Kamille, Spitzwegerich und Ackerschachtelhalm.

Im Rahmen der biologischen Schädlingsbekämpfung bieten besonders blühende Unkräuter Schlupfwespen, Raupenfliegen und anderen Nützlingen Nektar und Pollen als Nahrung. Mit Schädlingen befallene Unkräuter ermöglichen Nützlingen zudem das Überleben auf dem Acker, solange keine befallenen Kulturpflanzen zur Verfügung stehen.

Zugehörigkeit zu Pflanzenfamilien

In Europa können etwa 650 Pflanzenarten zu den Ackerunkräutern gezählt werden. Davon gehört die Hälfte zu den Familien der Korbblütler, Kreuzblütengewächse, Nelkengewächse und Süßgräser. Diese Familien sind auch außerhalb der Unkrautgesellschaften sehr artenreich. Auffallend ist eher der überproportionale Anteil der Gänsefuß-, Fuchsschwanz- und Knöterichgewächse.[10]

Unkräuter sind oft „Samenunkräuter“ mit einer kurzen Generationsdauer und teilweise mehreren Generationen pro Jahr. Die Zahl der Samen pro Pflanze kann außerordentlich hoch sein, beim Gewöhnlichen Hirtentäschel kann eine kräftige Pflanze 90.000 Samen entwickeln. Gelangt Unkrautsamen einige Zentimeter in den Boden, beispielsweise durch das Pflügen, kann er dort viele Jahre überdauern. Man spricht in diesem Zusammenhang von der Samenbank des Bodens.

Dauerunkräuter sind ausdauernde Pflanzen, die sich aus ihren Wurzeln oder Rhizomen schnell regenerieren können. Dazu zählen beispielsweise Acker-Kratzdistel, Ackerwinde, Quecke, Giersch, einige Ampfer-Arten sowie Acker-Schachtelhalm. Diese Arten können durch inkonsequent durchgeführte mechanische Bekämpfung sogar gefördert werden, da sie auch aus Wurzel- und Rhizomfragmenten neu austreiben.

In der mitteleuropäischen Forstwirtschaft zählen beispielsweise die Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) oder die Robinie (Robinia pseudoacacia) zu den „ungeliebten“ Pflanzenarten.

Ackerunkrautgesellschaften

Die Zusammensetzung der Unkrautbestände auf den Äckern ist von einer Reihe von Faktoren abhängig. Wichtiger noch als die jeweilige Kulturpflanze ist der Zeitpunkt der letzten „radikalen“ Kulturmaßnahme, sei es durch Hacken, Pflügen, Eggen, Dämpfen oder die Anwendung eines Herbizids.

Falls die letzte Bodenbearbeitung im Spätherbst oder Vorfrühling geschieht, entsteht eine Getreide-Unkrautgesellschaft, selbst wenn auf dem Feld in diesem Jahr kein Getreide angebaut wird. Erfolgt diese letzte Kulturmaßnahme erst im Mai oder Juni, bildet sich eine sogenannte Hackunkraut-Gesellschaft. Die Ursache dafür sind unterschiedliche Dormanz und Keimtemperaturen der Unkrautsamen.[11]

Die Eigenschaften des jeweiligen Bodens wirken sich ebenfalls auf die Unkrautbestände aus. Wichtig sind insbesondere die Einflüsse der Bodenreaktion, der Nährstoff- und Wasserversorgung und der Bodenart. Auch das Klima und die am jeweiligen Standort vorhandene Samenbank sind von Bedeutung.

Die Unkrautgesellschaften wurden in der pflanzensoziologischen Systematik während der letzten 80 Jahre immer wieder neu gruppiert, beispielsweise durch Braun-Blanquet 1936 oder Oberdorfer 1957. Die letzte umfassende Neugliederung erfolgte 1990 durch Hüppe und Hofmeister.[12]

Neben der Gliederung aufgrund von pflanzenphysiologischen Systematiken gibt es auch Gliederungen nach Wuchs, Lebensform, Diasporenausbreitung, Temperaturoptimum und eine ökologisch soziologische Gliederung.[7]

Naturschutzaspekte

In Deutschland gilt ein Drittel der etwa 270 Pflanzenarten, die ihr Hauptvorkommen in der Ackerunkraut- und kurzlebigen Ruderalvegetation haben, als regional gefährdet oder ausgestorben. Der Erhalt dieser Arten durch Aufrechterhalten der althergebrachten Bewirtschaftungsweise wäre sehr teuer. Ihr Erhalt in botanischen Gärten ist schwierig, da dabei fast zwangsläufig Pflanzen ausgelesen werden, denen wichtige (Unkraut-)Eigenschaften wie der Keimverzug fehlen.

Mit großem Erfolg wurden in den 1980er Jahren in mehreren Bundesländern Ackerrandstreifen-Programme eingeführt. Dabei verpflichten sich Landwirte gegen eine Entschädigung, den Ackerrandstreifen nicht mit Pflanzenschutzmitteln zu behandeln. In vielen Bundesländern hat das Interesse an den Ackerrandstreifen-Programmen über die 1990er Jahre bis heute stark abgenommen.[13] Die in den Roten Listen dokumentierte Gefährdungssituation für die Segetalflora hat sich nicht verbessert (genauere Beschreibung im Karlstädter Positionspapier).[14] Aus diesem Grund wurde 2007 das bundesweite Schutzackerprojekt „100 Äcker für die Vielfalt“ ins Leben gerufen.[15] Auch das Umstellen auf den Ökologischen Landbau kann zum Erhalt dieser gefährdeten Arten beitragen.[16] Mit speziellen Naturschutzstandards wird die Effektivität des Ökologischen Landbaus für den Segetalartenschutz gerade in und am Rande von Großschutzgebieten optimiert.[17] Eine weitere sehr effektive Möglichkeit des Schutzes sind „Schlaginterne Naturschutzbrachen“: Dies sind sehr kleine Flächen innerhalb eines Feldes wie z. B. sandige Kuppen, die hochwertige Lebensräume und Vernetzungsstrukturen schaffen.[18]

Neben den Pflanzenarten selbst sind auch verschiedene Tiergruppen vom Rückgang der Unkräuter betroffen, da sich diese Tiere teilweise oder vollständig von Pollen, Nektar, Stängeln und Blättern, Wurzeln oder Samen der Unkräuter ernähren oder die Unkräuter als Habitat nutzen.[19][20] Die verminderte Verfügbarkeit von Unkrautsamen hat so in den letzten Jahrzehnten unter anderem zu einem starken Rückgang von granivoren (Samen fressenden) Vogelarten der Agrarlandschaft mit beigetragen.[21][22]

Artenübersicht

Die folgende Tabelle ist die vereinfachte Version einer ähnlichen Tabelle in Wilmanns (1993).[10] Sie soll einen ersten Überblick verschaffen, welche Pflanzenarten auf welchen Ackerstandorten vorkommen (siehe auch Zeigerpflanzen).

auf allen Äckern, aber auch in Ruderalgesellschaften Gewöhnliches Hirtentäschel, Weißer Gänsefuß, Kleiner Storchschnabel, Gewöhnliches Greiskraut, Gemüse-Gänsedistel, Vogelmiere, Geruchlose Strandkamille
auf Äckern und in Gärten, relativ unabhängig von der Nährstoffversorgung Acker-Gauchheil, Stängelumfassende Taubnessel, Purpurrote Taubnessel, Acker-Vergissmeinnicht, Windenknöterich, Floh-Knöterich, Acker-Gänsedistel, Feld-Ehrenpreis, Acker-Stiefmütterchen
auf basenarmen Böden (saure Bodenreaktion, nährstoffarm) Acker-Hundskamille, Acker-Rettich, Einjähriger Knäuel, Acker-Spark, Acker-Schmalwand, Kleiner Sauerampfer im Wintergetreide Gemeiner Windhalm, Kornblume, Schmalblättrige Wicke, Rauhaarige Wicke
in Hackfruchtäckern auf Sandböden Blutrote Fingerhirse, Gewöhnlicher Reiherschnabel, Behaartes Knopfkraut, Rote Borstenhirse, Grüne Borstenhirse
in Hackfruchtäckern auf Lehmböden Vielsamiger Gänsefuß, Knäuel-Hornkraut, Aufrechter Sauerklee
auf basenreichen Böden (kalkhaltig, nährstoffreich) Hundspetersilie, Acker-Fuchsschwanz, Flughafer, Schlitzblättriger Storchschnabel, Klatschmohn, Ackersenf, Acker-Hellerkraut, Persischer Ehrenpreis im Wintergetreide Gewöhnlicher Feldrittersporn, Kleine Wolfsmilch, Knollen-Platterbse, Acker-Steinsame, Finkensame, Acker-Hahnenfuß, Gezähnter Feldsalat
in Hackfruchtäckern Sonnwend-Wolfsmilch, Garten-Wolfsmilch, Gewöhnlicher Erdrauch

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Wiktionary: Unkraut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Wildkraut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: jäten – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Weeds (plants) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Unkraut – Zitate

Einzelnachweise

  1. Directories | Weed Science Society of America. Abgerufen am 26. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  2. Left uncontrolled, weeds would cost billions in economic losses every year. Abgerufen am 26. September 2022.
  3. Erich-Christian Oerke, Ulrike Steiner: Ertragsverluste und Pflanzenschutz. Die Anbausituation für die wirtschaftlich wichtigsten Kulturpflanzen. In: Schriftenreihe der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft. Band 6. Ulmer Verlag, 1996.
  4. Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Hrsg.): Positionspapier des Fachbeirats Nachhaltiger Pflanzenbau. Mehr Verunkrautung wagen: Plädoyer für einen Perspektivwechsel in der Unkrautbekämpfung im Ackerbau. 9. Oktober 2019 (bund.de [PDF; 71 kB; abgerufen am 20. November 2019]).
  5. Ulrich Willerding: Zur Entwicklung von Ackerunkrautgesellschaften im Zeitraum vom Neolithikum bis in die Neuzeit in Der prähistorische Mensch und seine Umwelt. In: Forsch. u. Bericht Vor- und Frühgeschichte Bad.-Wütt. Nr. 31. Stuttgart 1988, S. 31–41.
  6. Ernst Burrichter, Joachim Hüppe, Richard Pott: Agrarwirtschaftlich bedingte Vegetationsbereicherung und -verarmung in historischer Sicht. In: Phytocoenologia. Band 23, Nr. 1-4, 15. Dezember 1993, ISSN 0340-269X, S. 427–447, doi:10.1127/phyto/23/1993/427 (schweizerbart.de [abgerufen am 14. März 2019]).
  7. a b Peter Zwerger, Hans Ulrich Ammon: Unkraut – Ökologie und Bekämpfung ; 105 Tabellen. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2002, ISBN 3-8001-3846-8.
  8. Thomas Eggers: Werden und Wandel der Ackerunkraut-Vegetation. In: Otti Wilmanns, Reinhold Tüxen (Hrsg.): Werden und Vergehen von Pflanzengesellschaften. In: Berichte der Internationalen Symposien der Internationalen Vereinigung für Vegetationskunde. Band 22, 1979, ISBN 3-7682-1218-1, S. 503–527.
  9. Andrew H. Cobb, John P.H. Reade: Herbicides and Plant Physiology. 2. Auflage. Wiley-Blackwell, Newport (Shropshire) 2010, ISBN 978-1-4051-2935-0, S. 12 (englisch).
  10. a b Otti Wilmanns: Ökologische Pflanzensoziologie. 5. Auflage. 1993. In: Uni-Taschenbücher. Band 269, Quelle & Meyer, Heidelberg, ISBN 3-8252-0269-0, S. 130–148.
  11. Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht (= UTB für Wissenschaft. Große Reihe. Band 8104). 5., stark veränderte und verbesserte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1996, ISBN 3-8252-8104-3.
  12. Joachim Hüppe, Heinrich Hofmeister: Syntaxonomische Fassung und Übersicht über die Ackerunkrautgesellschaften der Bundesrepublik Deutschland. In: Berichte der Reinhold-Tüxen-Gesellschaft. Band 2, 1990, S. 61–81.
  13. Thomas van Elsen, Matthias Berg, Detlev Drenckhahn, Franz-G. Dunkel, Thomas Eggers, Eckhard Garve, Bernhard Kaiser, Hubert Marquart, Dietmar Pilotek, Dieter Rodi, Gisela Wicke: Ackerwildkrautschutz – Hintergründe, Entwicklungstendenzen und Perspektiven. Anlage zum Karlstadter Positionspapier. In: Naturschutz und Landschaftsplanung. Band 37, 2005, Nr. 9, S. 284–286, (PDF-Datei einer Entwurfsfassung; 230 kB).
  14. Thomas van Elsen, Matthias Berg, Detlev Drenckhahn, Franz-G. Dunkel, Thomas Eggers, Eckhard Garve, Bernhard Kaiser, Hubert Marquart, Dietmar Pilotek, Dieter Rodi, Gisela Wicke: Karlstadter Positionspapier zum Schutz der Ackerwildkräuter. In: Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz. Sonderheft XX, 2006, S. 527–533, Stuttgart, (PDF-Datei; 230 kB).
  15. 100 Äcker für die Vielfalt - 100 Äcker für die Vielfalt. Abgerufen am 26. September 2022.
  16. Frieben, B.; Prolingheuer, U.; Wildung, M. & Meyerhoff, E. (2012): Aufwertung der Agrarlandschaft durch ökologischen Landbau. Naturschutz und Landschaftsplanung 44: 108–114, 154–160.
  17. Landwirtschaft für Artenvielfalt. Abgerufen am 26. September 2022.
  18. Werner, A.; Berger, G.; Glemnitz, M.; Stachow, U.; Platen, R.; Stein-Bachinger, K.; Hufnagel, J.; Wurbs, A.; Schröder, B. (2011): Bedeutung der landwirtschaftlichen Produktion für die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft. - In: Neue Wege zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Agrobiodiversität: Effektivität und Perspektiven von Fördermaßnahmen im Agrarbereich; Tagungsband BMELV: 70-84; Bonn (IBV) (Memento vom 23. Juli 2015 im Internet Archive).
  19. B. Gerowitt, E. Bertke, S.-K. Hespelt, C. Tute: Towards multifunctional agriculture – weeds as ecological goods? In: Weed Research. Band 43, Nr. 4, 2003, S. 227–235 doi:10.1046/j.1365-3180.2003.00340.x.
  20. E. J. P. Marshall, V. K. Brown, N. D. Boatman, P. J. W. Lutman, G. R. Squire, L. K. Ward: The role of weeds in supporting biological diversity within crop fields. In: Weed Research. Band 43, Nr. 2, 2003, S. 77–89, doi:10.1046/j.1365-3180.2003.00326.x.
  21. John R. Krebs, Jeremy D. Wilson, Richard B. Bradbury, Gavin M. Siriwardena: The second silent spring? In: Nature. Band 400, Nr. 6745, 1999, S. 611–612, doi:10.1038/23127.
  22. D. Moorcroft, M. J. Whittingham, R. B. Bradbury, J. D. Wilson: The selection of stubble fields by wintering granivorous birds reflects vegetation cover and food abundance. In: Journal of Applied Ecology. Band 39, Nr. 3, 2002, S. 535–547, doi:10.1046/j.1365-2664.2002.00730.x.