Albaner in Kroatien

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Die Albaner in Kroatien (albanisch 

Shqiptarët në Kroaci

, kroatisch Albanci u Hrvatskoj) sind eine in der kroatischen Verfassung anerkannte Minderheit.[1] Sie unterteilen sich in zwei Gruppen: Neben ethnischen Albanern aus dem ehemaligen Jugoslawien (umgangssprachlich auch Šiptari genannt), überwiegend aus dem Kosovo und aus Nordmazedonien, gibt es auch die alteingesessenen Arbanasi.

Geschichte

Im Mittelalter existierte eine große albanische Gemeinschaft in Ragusa (heutiges Dubrovnik). In einem aus dem Jahre 1285 stammenden Dokument von dort ist der Satz Audivi unam vocem clamantem in monte in lingua albanesca („Ich hörte eine rufende Stimme aus den Bergen in albanischer Sprache“) überliefert. Dies ist die älteste schriftliche Erwähnung der albanischen Sprache an sich.[2]

Arbanasi

Die Arbanasi (albanisch auch Arbëreshët e Zarës „Albaner von Zadar“) sind eine bis heute bestehende kleine Bevölkerungsgruppe in Kroatien. Sie sind ethnisch gesehen katholische Albaner, die zwischen 1726 und 1733 vor den Osmanen ins kroatische Küstenland flüchteten,[3] wo sie auch heutzutage noch präsent sind. In der Stadt Zadar gründeten sie ein eigenes nach ihnen benanntes Stadtviertel,[4] welches bis heute weiterbesteht.[5] Die Arbanasi sprechen traditionell einen gegischen Dialekt des Albanischen.

Die ursprünglich albanischen Bewohner katholischen Glaubens von Peroj (albanisch Përrua) bei Pula, welche 1657 vor den Osmanen flüchteten, haben ihre albanische Nationalität aufgegeben.[6]

Demografie

Aus der Volkszählung von 2011 geht hervor, dass damals 17.513 Albaner in Kroatien lebten. Das entspricht 0,41 % der Bevölkerung.[7] Im Jahr 2001 hatte der Anteil mit 15.082 Personen nur 0,34 % betragen.[8]

Von ihnen sind 9.594 (54,8 %) Muslime und 7.109 (40,6 %) Katholiken. 17 gehören anderen christlichen Konfessionen an und die restlichen 793 (4,5 %) sind teils Atheisten, teils Agnostiker, geben keine Angabe in Bezug auf die Religion oder gehören anderen Religionen an.[9]

Albaner gibt es schwerpunktmäßig in Istrien (2.393), Dalmatien (1.025), Zadar (908) und im Norden der kroatischen Küste (2.410) sowie in der Hauptstadt Zagreb (4.292). Weitere leben in kleinerer Zahl über ganz Kroatien verstreut.[10]

Politik

Im kroatischen Parlament, dem Sabor, sind fünf Sitze für ethnische Minderheiten, darunter die albanische, reserviert.[11]

Siehe auch

Weblinks

  • August Kovačec: Arbanasi-Albanisch. In: Miloš Okuka (Hg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens. (= Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens, Bd. 10). Wieser, Klagenfurt 2002. ISBN 3-85129-510-2.

Einzelnachweise

  1. The Constitution of the Republic of Croatia (consolidated text). Historical Foundations. In: Kroatisches Parlament. Archiviert vom Original am 19. April 2016; abgerufen am 30. Mai 2016 (englisch).
  2. Robert Elsie: The earliest references to the existence of the Albanian language. In: Zeitschrift für Balkanologie. Berlin 1991, S. 101–105 (elsie.de [PDF]).
  3. Dejan Djokić: Yugoslavism: Histories of a Failed Idea, 1918-1992. London 2003, S. 312 (google.de).
  4. Nancy C. Dorian: Investigating Obsolescence: Studies in Language Contraction and Death. 1989, S. 209 (google.de).
  5. http://www.grad-zadar.hr/mjesni-odbori-81/
  6. Franz Miklosich in: Albanische Forschungen, Wien 1870, S. 3
  7. http://www.dzs.hr/Eng/censuses/census2011/results/htm/E01_01_04/e01_01_04_RH.html
  8. http://www.dzs.hr/Hrv/censuses/Census2001/Popis/H01_02_02/H01_02_02.html
  9. http://www.dzs.hr/Eng/censuses/census2011/results/htm/E01_01_12/E01_01_12.html
  10. http://www.dzs.hr/Eng/censuses/census2011/results/htm/E01_01_04/e01_01_04_RH.html
  11. The Constitutional Act on The Rights of National Minorities in the Republic of Croatia. (PDF) In: Sabor. 18. Juni 2010, archiviert vom Original am 23. Mai 2016; abgerufen am 3. April 2016 (englisch).