Albert Wunsch
Albert Friedrich Wunsch (* 1944 in Setterich) ist ein deutscher Erziehungswissenschaftler, Hochschullehrer und Autor.
Leben und Werk
Albert Wunsch wuchs in Köln auf. Er studierte Sozialpädagogik, mit der theologischen Zusatzqualifikation ‚Missio canonica’. Parallel zu seiner hauptberuflichen Tätigkeit absolvierte er ein Studium der Kunst- und Werkerziehung. Es folgte ein erziehungswissenschaftliches Studium, das er im Jahre 1986 in der Fächern Erziehungswissenschaften, Psychologie und Kunst an der Universität Köln mit der Promotion abschloss. Sein Dissertationsthema war: Die Idee der Arbeitsgemeinschaft. – Eine Untersuchung zur Erwachsenenbildung in der Weimarer Zeit.
Wunsch war stellvertretender Leiter eines Jungenwohnheimes in Köln und wechselte dann an das Katholische Jugendamt in Neuss, wo ihm 1973 die Leitung übertragen wurde. Während dieser Zeit arbeitete er nebenberuflich als Werklehrer an einer Neusser Sonderschule. Er war von 1972 bis 2004 Lehrbeauftragter für Supervision an der Fachhochschule Düsseldorf sowie von 1994 bis 1999 an der Katholischen Fachhochschule Köln (KFH). Albert Wunsch nimmt seit 1987 ununterbrochen einen Lehrauftrag an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wahr. Im Jahr 2004 wechselte er vom Katholischen Jugendamt Neuss hauptberuflich an die Katholische Hochschule NRW (Fachbereich Sozialwesen) in Köln, seit 2009 mit reduziertem Lehrangebot. Im Jahre 2013 begann er eine hauptberufliche Lehrtätigkeit an der Hochschule für Oekonomie und Management (FOM) in Essen / Neuss. Zwischen 2008 und 2011 war er auch an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar sowie zwischen 2013 und 2016 an der CVJM-Hochschule in Kassel tätig. Daneben arbeitet er in seiner Praxis in Neuss als Paar-, Erziehungs- und Konfliktberater sowie als Supervisor und Coach und führt Fortbildungen für Lehrkräfte, Erzieherinnen und Eltern durch.
Der Artikel Droge Verwöhnung 1998 in der Wochenzeitung Die Zeit löste bundesweite Diskussionen aus.[1] und wurde zur Basis seines Buches: Die Verwöhnungsfalle. In seinem 2003 erschienenen Buch Abschied von der Spaßpädagogik hat Wunsch umfassende Kritik an einer seiner Ansicht nach hedonistischen Gesellschaft und einem überbordenden Sozialstaat geübt und plädiert für eine Charaktererziehung. Der Ratgeber Boxenstopp für Paare dient der Vermeidung von substanziellen Konflikten und einer Optimierung bzw. Stabilisierung des alltäglichen Miteinanders in Partnerschaft und Familie.[2] Mit seinem Buch Mit mehr selbst zum stabilen ICH. Resilienz als Basis der Persönlichkeitsentwicklung greift er das Thema der Selbststärkung von Menschen auf. In dem Buch: Wo bitte geht's nach Stanford? Wie Eltern die Leistungsbereitschaft ihrer Kindern fördern können (mit Isabelle Liegl) verdeutlicht Wunsch, wie Eltern die Leistungsbereitschaft ihrer Kindern durch Wollen und Können fördern können.
Wunsch ist Unterzeichner des „Manifests gegen den Linkstrend“ der „Aktion Linkstrend stoppen“, weil er „gegen die Aushebelung der elterlichen Erziehungsverantwortung durch … staatliche Ganztagsbetreuungsangebote ist“.[3]
Wunsch ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Die von ihm gemeinsam mit seiner Frau gegründete Malaika-Stiftung fördert Bildungsprojekte in Nigeria.
Ehrung
Albert Wunsch wurde am 7. Juni 2013 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.[4]
Werke
- Die Idee der „Arbeitsgemeinschaft“. Eine Untersuchung zur Erwachsenenbildung in der Weimarer Zeit (Dissertation). Frankfurt am Main, Bern, New York 1986.
- Abschied von der Spaßpädagogik. Für einen Kurswechsel in der Erziehung. München 2003.
- Boxenstopp für Paare. - an welcher Schraube sie drehen können, damit Ihre Beziehung rundläuft. Berlin 2018, ISBN 978-3-96409-029-4.
- Die Verwöhnungsfalle. Für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit. 14. überarbeitete und erweiterte Neuauflage Auflage. München 2013, ISBN 3-466-30982-4.
- Mit mehr selbst zum stabilen ICH. Resilienz als Basis der Persönlichkeitsentwicklung. Heidelberg 2018, ISBN 3-662-56129-8.
- Schüler motivieren. Konzepte und Methoden für die Schulpraxis. (Co-Autor). Köln 2016.
- Wo bitte geht’s nach Stanford? Wie Eltern die Leistungsbereitschaft ihrer Kindern fördern können (mit Isabelle Liegl). Weinheim 2017, ISBN 978-3-407-86450-5.
- Die Verwöhnungsfalle. Für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit (Hörbuch, gekürzte Fassung des Original-Buches). Tegernheim 2019, ISBN 978-3-9819271-2-2.
Literatur
- Markus Höffer-Mehlmer: Liebe? Na klar! Albert Wunsch hat unrecht ‒ und seine Klage ist nicht neu, Die Zeit online, 15. Oktober 1998
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Die Zeit, Hamburg, Germany: Droge Verwöhnung. Zeit.de, abgerufen am 14. September 2010.
- ↑ Albert Wunsch: Eltern zwischen Glückssehnsucht und Alltagsstress-Boxenstopp für Paare. familienhandbuch.de. Abgerufen am 14. Juni 2017.
- ↑ Albert Wunsch: Keine Aushebelung der elterlichen Erziehungsverantwortung! Linkstrend-stoppen.de, 18. Juni 2010, archiviert vom Original am 19. Dezember 2010; abgerufen am 14. September 2010.
- ↑ Dr. Albert Wunsch erhält Bundesverdienstkreuz am Bande. klartext-ne.de, abgerufen am 10. Juni 2013.
Personendaten | |
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NAME | Wunsch, Albert |
ALTERNATIVNAMEN | Wunsch, Albert Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Erziehungswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 1944 |
GEBURTSORT | Setterich |