Alexander Moszkowski

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Alexander Moszkowski (* 15. Januar 1851 in Pilica, Russisches Kaiserreich; † 26. September 1934 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und Satiriker polnischer Herkunft. Er ist der Bruder des Komponisten und Pianisten Moritz Moszkowski.

Leben

Moszkowski wurde in Pilica, das zu Kongresspolen gehörte, in einer reichen, jüdischen, polnischen Familie geboren, wuchs jedoch in Breslau auf. Später zog er nach Berlin, wo ihn Julius Stettenheim von 1877 bis 1886 für seine Satirezeitung Berliner Wespen engagierte.

Nach Differenzen mit Stettenheim gründete er seine eigene Zeitschrift Lustige Blätter, die während der Weimarer Republik hohe Auflagen erreichte.

Moszkowski gehörte seit 1892 zu den Mitgliedern der Gesellschaft der Freunde. Er war eine Persönlichkeit der Berliner Gesellschaft und mit Berühmtheiten wie Albert Einstein bekannt. Moszkowski war einer der ersten, die die Relativitätstheorie einem breiten Publikum populärwissenschaftlich zugänglich machten.

Werk

Die jüdische Kiste (1911)

Neben seinen satirischen Arbeiten umfasst das Werk Moszkowskis zahlreiche populärwissenschaftliche Bücher vor allem über Sprache und Philosophie: Der Sprung über den Schatten (1917), Sokrates d. Idiot (1917), Das Geheimnis der Sprache (1920), Die Welt von der Kehrseite (1920), Der Venuspark, Phantasien über Liebe und Philosophie (1920) u. a.

Er war Witze- und Aphorismensammler und veröffentlichte Die Unsterbliche Kiste mit den "333 besten Witzen der Weltliteratur", "befür- und bevorwortet von Alexander Moszkowski"; darauf folgte ein zweiter Teil unter dem Titel Die jüdische Kiste. Des Weiteren erschien Der Jüdische Witz und seine Philosophie mit 399 Beispielen. Seine Witzesammlung erreichte über 100 Auflagen.[1]

1924 erschien Das Panorama meines Lebens.

Die Inseln der Weisheit

Sein bis heute interessantestes Werk ist der utopische Roman Die Inseln der Weisheit von 1922. Dieses in der Tradition von Daniel Defoe und Jonathan Swift stehende Werk nutzt die Rahmenhandlung einer Expedition zu unbekannten, aber teils hochtechnisierten Inseln, um verschiedene Geistesströmungen seiner Zeit mittels Gesellschaften auf den verschiedenen Inseln zu schildern. Diese Gesellschaften führen jeweils eine Idee ins Extrem und damit ad absurdum.

Dabei erfindet Moszkowski unter anderem das Mobiltelefon und schildert prophetisch die Beschleunigung der modernen hochtechnisierten Informationsgesellschaft. Es wird u. a. eine Art Holodeck, also ein Virtueller Raum beschrieben, in dem ein dreidimensionaler Film über den Aufstieg der Maschinen und die Versklavung der Menschheit gezeigt wird.

Werke (Auswahl)

Philipp Scharwenka: Illustration zu Moszkowskis ,,Anton Notenquetscher"
  • Anton Notenquetscher. Ein satirisches Gedicht in vier Gesängen von Alexander Moszkowski. Mit 23 Illustrationen von Philipp Scharwenka. Cassel, Troll, 1875. (Digitalisat)
  • Schultze und Müller im Ring des Nibelungen. Humoristische Skizzen. Berlin [1881] u. Berlin, Hofmann & Comp., 1911 sowie Hildesheim, Olms, 2013.
  • Einstein. Einblicke in seine Gedankenwelt. Gemeinverständliche Betrachtungen über die Relativitäts-Theorie und ein neues Weltsystem entwickelt aus Gesprächen mit Einstein. Hamburg, Hoffmann & Campe, 1921, Digitalisat.
  • Der jüdische Witz und seine Philosophie. 399 Juwelen echt gefast. Berlin, Eysler, 1922.

Quelle

Weblinks

Wikisource: Alexander Moszkowski – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Nachruf im Gemeindeblatt der jüdischen Gemeinde zu Berlin (Nr. 38) vom 13. Oktober 1934, S. 6.