Alfonsas Svarinskas

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Alfonsas Svarinskas (2007)

Alfonsas Svarinskas (* 21. Januar 1925 in Kadrėnai bei Deltuva, Rajongemeinde Ukmergė; † 17. Juli 2014) war ein litauischer katholischer Priester, Dissident in der Zeit der kommunistischen Diktatur und Politiker.

Leben

Von 1932 bis 1936 lernte Svarinskas in Vidiškiai und von 1936 bis 1942 am Gymnasium Ukmergė. Von 1942 bis 1946 studierte er am Priesterseminar Kaunas. Ab 1946 wurde Svarinskas wegen der antisowjetischen Tätigkeit in Sowjetlitauen verfolgt. Er verließ das Seminar und unterstützte die litauischen Partisanen. Er versorgte sie mit Medikamenten, Presse und Dokumenten. Im Dezember 1946 wurde Svarinskas verhaftet, gefoltert und verurteilt. Von 1947 bis 1956 war er im Lager Abese (Komi, Russland). 1954 wurde er heimlich vom Bischof Pranciškus Ramanauskas zum Priester geweiht. Von 1956 bis 1957 arbeitete er in Kulautuva (Rajongemeinde Kaunas) und 1958 als Vikar in Betygala bei Raseiniai.

1958 wurde er wieder verhaftet. Die Jahre 1958 bis 1964 verbrachte er in Lagern in Mordwinien. 1961 wurde er mit Versäumnisurteil des Obersten Gerichts der Litauischen SSR als besonders gefährlicher Wiederholungstäter (рецидивист, Rezidivist) verurteilt. Ab April 1964 lebte er wieder in Litauen. Von 1965 bis 1971 arbeitete er als Vikar in Miroslavas (Rajongemeinde Alytus) und in Kudirkos Naumiestis bei Šakiai, von 1971 bis 1976 als Pfarrer von Igliauka und Patilčiai bei Marijampolė. Von 1976 bis 1983 war er Pfarrer von Viduklė in der Rajongemeinde Raseiniai.

Ab 1972 war er Mitarbeiter der illegalen litauischen römisch-katholischen Zeitschrift Lietuvos katalikų bažnyčios kronika. 1978 gründete er mit anderen Priester-Dissidenten die Menschenrechtsorganisation Tikinčiųjų teisėms ginti katalikų komitetas. 1983 wurde er erneut verhaftet und verurteilt. Von 1983 bis 1988 saß er in Lagern im Rajon Tschussowoi in der Oblast Perm ein. 1988 bat Ronald Reagan bei einem Besuch in Moskau Michail Gorbatschow um die Freilassung Svarinskas'. 1988 kam Svarinskas nach Viduklė und wurde ohne Rückkehrrecht nach Deutschland abgeschoben. Bis 1990 besuchte er die litauischen Gemeinden in der ganzen Welt. Zwölfmal traf er sich mit dem Papst Johannes Paul II.

Von 1990 bis 1991 war er Kanzler des Kardinals Vincentas Sladkevičius (1920–2000), von 1991 bis 1992 Deputat im Seimas. Von 1991 bis 1995 war er Oberkaplan der Litauischen Armee. Er wurde zum Oberst befördert. Von 1997 bis 1998 arbeitete er in Kaunas, von 1998 bis 2000 als Pfarrer von Kavarskas bei Anykščiai, ab 2000 lebte er in Ukmergė.

Ehrungen

Weblinks