Almuth Schult

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Almuth Schult
Almuth Schult (2015)
Personalia
Geburtstag 9. Februar 1991
Geburtsort Dannenberg (Elbe)Deutschland
Größe 180 cm
Position Tor
Juniorinnen
Jahre Station
0000–2007 FC SG Gartow
2007–2008 Hamburger SV
Frauen
Jahre Station Spiele (Tore)1
2007–2008 Hamburger SV 0 (0)
2007–2008 Hamburger SV II 3 (0)
2008–2011 Magdeburger FFC [1] 44 (0)
2011–2013 SC 07 Bad Neuenahr 43 (0)
2013–2022 VfL Wolfsburg 137 (0)
2022– Angel City FC 0 (0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2006 Deutschland U15 2 (0)
2007–2008 Deutschland U17 7 (1)
2008–2009 Deutschland U19 7 (0)
2009–2011 Deutschland U20 10 (0)
2010 Deutschland U23 1 (0)
2012– Deutschland 65 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 9. Juni 2022

2 Stand: 6. September 2022

Almuth „Alma“ Schult (* 9. Februar 1991 in Dannenberg (Elbe)) ist eine deutsche Fußballtorhüterin. Ab 2013 stand sie beim VfL Wolfsburg unter Vertrag, 2022 wechselte sie zum Angel City FC. 2014 wurde sie gemeinsam mit Hope Solo zur IFFHS-Welttorhüterin des Jahres gewählt.

Karriere

Vereine

Almuth Schult wuchs in Lomitz auf und begann das Fußballspielen im Alter von fünf Jahren in ihrer Heimatregion, dem Wendland, beim FC SG Gartow.[2] 2007 wechselte sie zum Hamburger SV. 2008 zog sie aus persönlichen Gründen nach Stendal und spielte fortan bei dem Regionalligisten Magdeburger FFC. Dort konnte Schult einen Stammplatz erringen und schaffte 2009 mit dem Verein den Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord. 2010 legte sie ihr Abitur ab und war im Januar 2011 neben 258 Amateurfußballspielern in Sachsen-Anhalt die einzige Frau, die mit einem Vertrag ausgestattet war.[3]

Im Sommer 2011 wechselte sie zum Frauen-Bundesliga-Verein SC 07 Bad Neuenahr.[4] Aufgrund der Insolvenz des Vereins kündigte sie Mitte April 2013 ihren bis 2014 laufenden Vertrag und wechselte Ende Mai 2013 zum VfL Wolfsburg.[5]

In der eingleisigen Frauenfußball-Bundesliga (seit 1997/98) hält Schult den Rekord für die meisten Spielminuten ohne Gegentreffer. Zwischen dem 4. Oktober 2014 und dem 15. März 2015 blieb sie 1051 Minuten in der Frauen-Bundesliga ohne Gegentor. Sowohl am 6. Spieltag als auch am 17. Spieltag wurde sie dabei von Genoveva Añonma vom 1. FFC Turbine Potsdam überwunden.[6]

2019 gewann sie mit ihrem Verein VfL Wolfsburg das Double mit Meisterschaft und DFB-Pokal. Für die WM 2019 war sie als Stammtorhüterin gesetzt und bestritt alle fünf Spiele bis zum Ausscheiden gegen Schweden im Viertelfinale.

In der Championsleague-Saison 2021/2022 zog sie mit den Wölfinnen in einer schwierigen Gruppe gegen Juventus und Chelsea als Gruppensieger ins Viertelfinale ein.[7]

Nachdem bereits bekannt war, dass Schult ein Angebot zur Vertragsverlängerung beim VfL Wolfsburg abgelehnt hatte, gab sie am 6. April 2022 bekannt im Sommer nach der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022 nach Los Angeles in die USA zu Angel City FC zu wechseln. Sie unterschrieb für 18 Monate.[8]

Nationalmannschaft

Almuth Schult im Nationaldress (2015)

Zu frühen Erfolgen im Nationaldress zählen ihre Titel mit der deutschen U-20-Nationalmannschaft bei der U-20-Weltmeisterschaft 2010 in Deutschland und der dritte Platz bei der U-17-Weltmeisterschaft 2008 in Neuseeland. Almuth Schult bestritt außerdem mit der U-19-Auswahl das EM-Turnier 2010 in Mazedonien und schied dort im Halbfinale gegen Frankreich nach Verlängerung und Elfmeterschießen aus.

Almuth Schult gehörte zum Kader für die Weltmeisterschaft der Frauen 2011, kam aber nicht zum Einsatz. Am 15. Februar 2012 bestritt sie beim 5:0-Sieg in der EM-Qualifikation gegen die Auswahl der Türkei ihr erstes Länderspiel in der A-Nationalmannschaft aufgrund der Verletzung von Stammtorhüterin Nadine Angerer. Sie ist die erste DFB-Torhüterin, die ihren ersten Einsatz in einem Pflichtspiel absolvierte. Auch in den drei folgenden Spielen beim Algarve-Cup kam sie zum Einsatz und blieb ohne Gegentor, womit sie den Rekord von Nadine Angerer einstellte, die als erste Torhüterin in ihren ersten vier Spielen ohne Gegentor geblieben war. Erst im mit 4:3 gegen Weltmeister Japan gewonnenen Finale musste sie die ersten Gegentore hinnehmen.

Am 24. Mai 2015 wurde sie von Bundestrainerin Silvia Neid in den endgültigen Kader für die Weltmeisterschaft 2015 in Kanada berufen.[9]

Im September 2015 wurde sie von Silvia Neid zu Nadine Angerers Nachfolgerin als Nationaltorhüterin ernannt.[10] Bei den Olympischen Sommerspielen 2016 gewann sie als Stammtorhüterin die Goldmedaille. Dafür wurde sie am 1. November 2016 mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[11]

Bei der Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden schied Schult mit ihrem Team im Viertelfinale gegen Dänemark aus. Schult stand bei jedem der vier Spiele im Tor.

Für die EM 2022 in England wurde sie von der Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zwar nominiert, den Vorzug im Tor hat aber Merle Frohms bekommen. Das deutsche Team erreichte das Finale, scheiterte aber an England und wurde Vize-Europameister. Schult kam im Turnier nicht zum Einsatz.

TV-Expertin

Bei der Fußball-Europameisterschaft 2021 war sie für die ARD als Expertin tätig. Ihr Einsatz als TV-Fußballexpertin wurde in den Medien extrem positiv bewertet. Ihr bescheinigte man Authentizität und Fachwissen. Die Welt meinte „Aus deutscher Sicht war sie zweifelsohne das Beste bei dieser EM.“ In der Bild war zu lesen „Mehr Almuth Schult, weniger Schweini.“

Persönliches

Schult studiert an der Deutschen Sporthochschule Köln.[12] Nachdem sie im November 2018 die Testspiele gegen Italien und Spanien verpasst hatte, arbeitete sie am 10. November als Co-Kommentatorin für die Sportschau an der Seite von Bernd Schmelzer.[13] Sie ist verheiratet. Im Frühjahr 2020 wurde Schult Mutter von Zwillingen.[14]

Erfolge

Im Verein

In der Nationalmannschaft

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Almuth Schult – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Berücksichtigt sind nur Zweitligaspiele der Saisons 2009/10 und 2010/11
  2. Janette Beck: Almuth Schult – eine Fußballerin, die weiß was sie will. In: Volksstimme.de. 10. Juli 2010, abgerufen am 1. Dezember 2015.
  3. Wolfgang Seibicke: Almuth Schult auch als Angreiferin stark. In: Volksstimme.de. 25. Januar 2011, abgerufen am 19. Juli 2013.
  4. SC 07 Bad Neuenahr: Goeßling will weg u. Almuth Schult kommt. In: frauenfussball-info.de. 28. April 2011, archiviert vom Original am 31. März 2013; abgerufen am 1. März 2019.
  5. Schult verstärkt den Triple-Gewinner. In: kicker.de. 29. Mai 2013, abgerufen am 30. Mai 2013.
  6. Frauen-Bundesliga: Potsdam und Frankfurt holen auf. In: framba.de. 15. März 2015, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 15. März 2015.
  7. Kicker: "Huth und Waßmuth treffen doppelt - Wolfsburg stürmt ins Viertelfinale"
  8. Almuth Schult wechselt im Sommer vom VfL Wolfsburg in die USA sportschau.de, abgerufen am 6. April 2022
  9. Neid beruft endgültigen Kader für die WM in Kanada. In: dfb.de. 24. Mai 2015, abgerufen am 1. März 2019.
  10. Neue Nummer eins. In: vfl-wolfsburg.de. 15. September 2015, archiviert vom Original am 31. Mai 2016; abgerufen am 1. März 2019.
  11. Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes. Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes, 1. November 2016, abgerufen am 30. März 2017.
  12. Bekannte Studierende und Alumni der Deutschen Sporthochschule Köln. Deutschen Sporthochschule Köln, abgerufen am 1. März 2019.
  13. WM-Aus und Abschied: Licht und Schatten bei Länderspiel-Aktivitäten der Wölfinnen. VFL Wolfsburg, 14. November 2018, abgerufen am 20. November 2018.
  14. Andreas Pahlmann: Zwillinge! Doppeltes Baby-Glück für Deutschlands Nummer 1. sportbuzzer.de, 27. April 2020, abgerufen am 27. April 2020.