Alternativbank

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Alternativbanken, auch alternative Banken genannt (engl. alternative bank, frz. banque alternative, sp. banca alternativa), sind Universal- und Geschäftsbanken, die meist genossenschaftlich verfasst sind und sich insbesondere auf nachhaltig ausgerichtete Anlagen und Investitionen spezialisieren (siehe Nachhaltiges Banking, Ethisches Investment), die also bestimmten ethischen, religiösen, kirchlichen, ökologischen, sozialen oder politischen Prinzipien und Anliegen verpflichtet sind.[1] Sie unterscheiden sich generell von herkömmlichen Banken in der Relativierung des Renditeprinzips und in ihrer stärkeren Orientierung am Stakeholder-Prinzip gegenüber dem Shareholderprinzip.

Begriff

Die Begrifflichkeit ist oft unscharf, so werden alternative Banken auch gelegentlich als ökologische, ethische oder soziale Banken bezeichnet.[2] Die meisten alternativen Banken verbinden außerdem mehrere Prinzipien. Viele alternative Banken haben eine der charakterisierenden Bezeichnungen im Namen.

Im englischsprachigen Raum werden unter dem Begriff alternative banks lediglich Genossenschaftsbanken (cooperative banks), staatliche Sparkassen (government savings banks) Landesbanken und Zweckgesellschaften (special purpose banks) verstanden, deren gemeinsames Merkmal die Abwesenheit des Profitprinzips ist.[3][4][5] Aber auch ein dem deutschen Verständnis entsprechender Gebrauch des Ausdrucks kommt vor.[6][7]

Alternativbanken in Europa

Soziale Banken

In manchen Ländern versteht man unter Sozialen Banken gemeinnützige öffentliche Leihhäuser und Sozialbanken die sich um finanzschwache Kunden kümmern, die keinen Zugang zum regulären Banksystem haben.[8]

Religiös gebundene Banken

Kirchliche Banken

Katholische Alternativbanken
Deutschland
Evangelische Alternativbanken
Deutschland
Ökumenische Alternativbanken

Islamische Banken

Deutschland
Großbritannien

Anthroposophisch gebundene Banken

Gemeinwohl-Banken

Ethikbanken

Dänemark

  • Andelskassen Oikos
  • Dragsholm Sparekasse
  • Folkesparekassen
  • Merkur Andelskasse

Spanien

  • Colonya Caixa Pollença
  • Caixa Ontinyent
  • Coop57
  • Fiare
  • Triodos Bank

Großbritannien

  • The Co-operative Bank
  • Ecology Building Society
  • Reliance Bank
  • Shared Interest
  • Unity Trust Bank
  • Charity Bank

Niederlande

Österreich

Belgien

Ungarn

Norwegen

  • Cultura Bank

Schweden

Deutschland

Frankreich

Italien

  • Fiare Banca Etica, italienische Ethikbank, 2005
  • Banca Popolare Etica, erste italienische Ethikbank, 1998

Ökologische Banken

Deutschland

Schweiz

Nordamerika

Kanada

  • ATB Financial, Based in Edmonton, Alberta. owned by the Province of Alberta

USA

  • Urban Partnership Bank, Chicago. Nachfolger der ShoreBank
  • RSF Social Finance, San Francisco
  • New Resource Bank, San Francisco.
  • First Green Bank, Mount Dora, Florida
  • One Pacific Coast Bank, in Oakland, Seattle, Portland, Illwaco, WA.
  • Spring Bank, Bronx, New York

Oceania

Australia

New Zealand

  • Prometheu

Literatur

  • Stiftung Warentest: Grüne Geldanlage. Verantwortungsvoll investieren. November 2010, ISBN 978-3-86851-314-1.
  • Wolfgang Kessler, Antje Schneeweiß: Geld und Gewissen. Tu Gutes und verdiene daran. ISBN 978-3-88095-139-6.
  • Max Deml, Hanne May: Grünes Geld. ISBN 978-3-7910-2101-0.

Einzelnachweise

  1. Kevin Schaefers: Nachhaltiges Investieren – ein wirtschaftsethisches Beratungskonzept. Haupt Verlag AG, 2014, ISBN 978-3-258-07851-9 (google.de [abgerufen am 28. Februar 2017]).
  2. Jürgen Conrads: Geld Anlage: mit sozialer Verantwortung. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-91049-3 (google.de [abgerufen am 28. Februar 2017]).
  3. Butzbach Olivier, E. von Mettenheim Kurt: Alternative Banking and Theory. In: Accounting, Economics, and Law: A Convivium. Band 5, Nr. 2, 1. Januar 2015, S. 105–171 (repec.org [abgerufen am 22. Januar 2017]).
  4. Olivier Butzbach, Kurt E. von Mettenheim: Alternative Banking and Theory. In: Accounting, Economics and Law – A Convivium. Band 5, Nr. 2, 1. Juli 2015, ISSN 2152-2820, doi:10.1515/ael-2013-0055 (degruyter.com [abgerufen am 22. Januar 2017]).
  5. Kurt von Mettenheim, Olivier Butzbach: Alternative Banking and Financial Crisis. Routledge, 2015, ISBN 978-1-317-31863-7 (google.de [abgerufen am 22. Januar 2017]).
  6. James J. Lynch: Ethical Banking: Surviving in an Age of Default. Springer, 1991, ISBN 978-1-349-21710-6 (google.de [abgerufen am 22. Januar 2017]).
  7. Intelligenthq.Com: Guide to Ethical Banking. YOUPublish, 2016, ISBN 978-3-95880-074-8 (google.de [abgerufen am 22. Januar 2017]).
  8. Renaissance der Sozialbanken in aller Welt. In: Die Zeit. 13. Januar 2005, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 22. Januar 2017]).
  9. https://www.verbraucherzentrale-bremen.de/media218699A.pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.verbraucherzentrale-bremen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Oikocredit: Oikocredit Deutschland – Oikocredit Deutschland. Abgerufen am 22. Januar 2017.
  11. Referenz für gesamten Abschnitt „Kirchliche Banken“: https://www.verbraucherzentrale.nrw/media224538A.pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.verbraucherzentrale.nrw (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. KT Bank: Erste islamische Bank in Deutschland eröffnet – WELT. Abgerufen am 22. Januar 2017.
  13. Al Rayan Bank | Islamic banking | Sharia compliant & ethical. Abgerufen am 23. Januar 2017 (englisch).
  14. Frédéric Cazenave: La première banque éthique française sur les rails. In: Le Monde.fr. 26. Mai 2014, ISSN 1950-6244 (lemonde.fr [abgerufen am 22. Januar 2017]).