Alwin Elling

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Karl Alwin Elling (* 20. Juli[1] 1897 in Hannover; † 7. November 1973 ebenda) war ein deutscher Filmregisseur und Filmproduzent.

Leben und Wirken

Elling absolvierte bis zur Promotion von 1920 bis 1924 in Göttingen ein Musikstudium. Anschließend knüpfte er Kontakte zur Filmbranche und arbeitete als Schnittmeister. Nebenbei gab er 1932 sein Regiedebüt bei einem Kurzfilm. Im April 1934 gründete er gemeinsam mit Dr. Walter Bergmann die Astra-Film Herstellungs- und Vertriebsgesellschaft m.b.H.[2] Er drehte leichtgewichtige Unterhaltung ohne größeren Anspruch, Komödien und Lustspiele harmloser Machart, gelegentlich unter der Aufnahmeleitung seines jüngeren Bruders Adolf Elling.

Der mit einer zwölf Jahre älteren Jüdin verheiratete Alwin Elling geriet im Laufe der Jahre bei den nationalsozialistischen Machthabern unter Druck, erhielt kaum mehr Spielfilm-Aufträge und konnte seinen Lebenserwerb nach 1938 fast nur noch mit der Herstellung von Lehrfilmen für die Wehrmacht verdienen. Kurz nach 1945 gingen er und seine jüdische Gattin Anna für einige Zeit in die USA, wo Elling in den ausgehenden 1940er Jahren als Schauspieler an Walter Wicclairs "Freier Bühne" wirkte. Wieder zurück in (der Bundesrepublik) Deutschland, konnte er nur schwer Anschluss an das Kinofilmschaffen der Bundesrepublik finden. Schließlich kehrte Alwin Elling in seine Heimatstadt Hannover heim.

Filme (als Ton- und Filmeditor)

Filme (als Regisseur)

  • 1932: Nur ein Viertelstündchen (Kurzfilm, auch Drehbuchmitarbeit)
  • 1932: Herr Direktor engagiert (Kurzfilm, auch Drehbuch)
  • 1935: Achte mir aufs Gakeki (Kurzfilm, auch Produzent)
  • 1935: Eine Seefahrt, die ist lustig (auch Produzent)
  • 1936: Trau, schau, wem (Kurzfilm)
  • 1936: Befehl ist Befehl
  • 1936: Hummel – Hummel / Ein kleiner goldener Ring
  • 1936: Ballmutter (Kurzfilm)
  • 1936: Der lustige Witwenball (auch Drehbuchmitarbeit und Produzent)
  • 1936: Meine Frau, die Perle
  • 1937: Karussell (auch Drehbuchmitarbeit)
  • 1937: Kein Wort von Liebe
  • 1938: Kleines Bezirksgericht (auch Produzent)
  • 1941: Ehe man Ehemann wird (auch Produzent)
  • 1943: Überwinden von Minensperren (Dokumentar- und Lehrfilm)
  • 1953: Sanatorium total verrückt (auch Drehbuchmitarbeit)
  • 1958: Er ging an meiner Seite (nur Produktion)

Literatur

  • Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 104.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. entgegen allen Internetquellen, die den 20. April angeben, steht in seinem Fragebogen und Lebenslauf in der Personalakte der Reichsfilmkammer der 20. Juli, siehe Bundesarchiv R 9361-V/109229
  2. Handelsregister Berlin HRB Nr. 49037