Am Mellensee
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 52° 10′ N, 13° 24′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Teltow-Fläming | |
Höhe: | 60 m ü. NHN | |
Fläche: | 104,68 km2 | |
Einwohner: | 6965 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 15838 | |
Vorwahlen: | 033703, 03377 (Saalow) | |
Kfz-Kennzeichen: | TF | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 72 002 | |
Gemeindegliederung: | 8 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Zossener Str. 21c, OT Klausdorf 15838 Am Mellensee | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Frank Broshog (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Am Mellensee im Landkreis Teltow-Fläming | ||
Am Mellensee ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg.
Geografie
Die Gemeinde Am Mellensee befindet sich etwa 40 km (Luftlinie) südlich von Berlin-Mitte und grenzt an die Stadt Trebbin im Nordwesten, die Stadt Zossen im Nordosten und Osten, die Stadt Baruth/Mark im Südosten und die Gemeinde Nuthe-Urstromtal im Südwesten und Westen. Jeweils an den Grenzen der Gemeinden liegen Heegesee, Mellensee, Neuendorfer See und Schulzensee.
Gemeindegliederung
Für die Gemeinde Am Mellensee sind nach ihrer Hauptsatzung acht Ortsteile ausgewiesen:[2]
- Gadsdorf
- Klausdorf
- Kummersdorf-Alexanderdorf (mit den Gemarkungen Kummersdorf und Alexanderdorf)
- Kummersdorf-Gut
- Mellensee
- Rehagen
- Saalow
- Sperenberg
Auf dem Gemeindegebiet gibt es außerdem die folgenden Wohnplätze:[3]
- Alexanderdorf
- Fernneuendorf
- Hanschenland
- Kummersdorf
- Mönninghausen
- Waldkater
Geschichte
Die Geschichte der Gemeinde Am Mellensee ist im Grunde die Geschichte der Einzelgemeinden, die im Mittelalter alle zur Herrschaft Zossen gehörten. Mit dem Aufkommen der Kreisgliederung der Mark Brandenburg im 17. Jahrhundert kamen die Gemeinden zum Kreis Teltow, der 1952 aufgelöst wurde. Alle Gemeinden kamen zum Kreis Zossen (1990 bis 1993 Landkreis Zossen). Bis 1974 existierten auf dem Gemeindegebiet noch zehn eigenständige Gemeinden. 1974 schlossen sich Kummersdorf und Alexanderdorf zur Gemeinde Kummersdorf-Alexanderdorf zusammen, und Fernneuendorf wurde nach Sperenberg eingemeindet. Am 6. Dezember 1993 ging der Landkreis Zossen im Landkreis Teltow-Fläming auf.
Zum 1. Juni 1992 schlossen sich die acht Gemeinden Gadsdorf, Klausdorf, Kummersdorf-Alexanderdorf, Kummersdorf-Gut, Mellensee, Rehagen, Saalow und Sperenberg zum Amt Am Mellensee zusammen.[4] Sitz der Amtsverwaltung war Sperenberg.
Im Zuge der kommunalen Neuordnung des Landes Brandenburg schlossen sich sechs der Gemeinden des Amtes Amt Mellensee – Klausdorf, Kummersdorf-Alexanderdorf, Kummersdorf-Gut, Mellensee, Rehagen und Sperenberg – am 1. Februar 2002 freiwillig zur zunächst noch amtsangehörigen Gemeinde Am Mellensee zusammen.[5] Danach bestand das Amt Am Mellensee nurmehr aus drei Gemeinden. Zum Abschluss der Gemeindegebietsreform wurden mit Wirkung zum 26. Oktober 2003 die Gemeinden Gadsdorf und Saalow per Gesetz in die Gemeinde Am Mellensee eingegliedert. Das Amt Am Mellensee wurde zum 26. Oktober 2003 aufgelöst, die Gemeinde Am Mellensee amtsfrei.[6]
Die Gemeindezusammenschlüsse und Eingemeindungen in der Übersicht:
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Alexanderdorf | 1. Januar 1974 | Zusammenschluss mit Kummersdorf zu Kummersdorf-Alexanderdorf |
Fernneuendorf | 1. April 1974 | Eingemeindung nach Sperenberg |
Gadsdorf | 26. Oktober 2003 | |
Klausdorf | 1. Februar 2002 | |
Kummersdorf | 1. Januar 1974 | Zusammenschluss mit Alexanderdorf zu Kummersdorf-Alexanderdorf |
Kummersdorf-Alexanderdorf | 1. Februar 2002 | |
Kummersdorf-Gut | 1. Februar 2002 | |
Mellensee | 1. Februar 2002 | |
Rehagen | 1. Februar 2002 | |
Saalow | 26. Oktober 2003 | |
Sperenberg | 1. Februar 2002 |
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember[7][8][9], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Am Mellensee besteht aus 17 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 62,5 % zu folgendem Ergebnis:[10][11]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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Unabhängige Wählergemeinschaft | 32,1 % | 6 |
CDU | 19,1 % | 3 |
Die Linke | 13,8 % | 3 |
AfD | 12,6 % | 1 |
SPD | 12,1 % | 2 |
Listenvereinigung Bündnis 90/Die Grünen - BI Am Mellensee | 5,3 % | 1 |
Freie Wähler Am Mellensee | 5,0 % | 1 |
Auf die AfD entfielen entsprechend ihrem Stimmenanteil zwei Sitze, von denen einer unbesetzt bleibt, weil die Partei nur einen Kandidaten nominiert hatte.
Bürgermeister
- 2003–2007: Manfred Donath (SPD)[12] (Rücktritt wegen Krankheit)
- seit 2007: Frank Broshog (parteilos)[13]
Broshog wurde in der Bürgermeisterwahl am 20. September 2015 mit 61,9 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[14] gewählt (Wahlbeteiligung 51,8 %).[15]
Sehenswürdigkeiten
- Dorfkirche Sperenberg, entstand in den Jahren 1752 und 1753 nach Plänen des Landbaumeisters Georg Friedrich Berger. Im Innern befinden sich zwei Altarleuchter eines Hamburger Reeders aus dem Jahr 1612 sowie ein Holzkreuz des Sperenberger Bildhauers Egon Liebold.
- Benediktinerinnenabtei St. Gertrud in Alexanderdorf, einziges nachreformatorisches Benediktinerinnen-Kloster in Brandenburg, 1934 gegründet und 1984 zur Abtei erhoben
- Scheunenwindmühle Saalow, bei der der Antriebswind direkt durch das Mühlengebäude hindurchströmt, in ihrer Art weltweit einmalig
- Paltrockwindmühle Saalow, abgewandelte Bockwindmühle, bei der das Mühlengebäude auf einen Rollenkranz gelegt wurde
- Gutshaus Sperenberg, zweigeschossiger, siebenachsiger Putzbau, 1914 errichtet
- Heldenfriedhof Mellensee für Gefallene der Befreiungskriege 1813[16]
- Lazarettfriedhof Saalow, Kriegsgräberstätte von Opfern des Zweiten Weltkriegs
- Denkmalsplatz in Klausdorf
- Originalpflasterung der Ebereschenallee aus Hartbrandziegeln
- Strandbad Klausdorf
In der Liste der Baudenkmale in Am Mellensee und der Liste der Bodendenkmale in Am Mellensee stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.
- Naturdenkmale
Siehe Liste der Naturdenkmale in Am Mellensee
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Gemeindegebiet verlaufen die Landesstraßen L 70 (Trebbin–Dahme/Mark), L 74 (Sperenberg–Wünsdorf) und L 79 (Klausdorf–Ludwigsfelde). Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind Ludwigsfelde-Ost und Rangsdorf an der A 10 (südlicher Berliner Ring) bzw. Bestensee an der A13 (Berlin–Dresden).
Die Bahnhöfe Mellensee, Rehagen, Sperenberg und Kummersdorf Gut liegen an der Bahnstrecke Zossen–Jüterbog. Der Personenverkehr wurde 1996 beziehungsweise 1998 eingestellt. Seit 2003 verkehren auf den Gleisen der ehemaligen K. M. E. (Königlich Preußische Militär-Eisenbahn) Draisinen der Erlebnisbahn Zossen–Jänickendorf.
Tourismus
Im Ort befindet sich am Nottekanal eine Schleusenanlage, die 2013 modernisiert worden ist. Wassersportler können dadurch auf dem Wasserweg bis nach Berlin gelangen. Die rund 25 km lange Draisinenbahn Zossen–Jänickendorf führt über das Gemeindegebiet direkt am Nottekanal entlang. Auf dem Mellensee ist Wassersport möglich. Der Wassersportclub am Mellensee e. V. wurde am 1. Februar 2008 gegründet. Auf dem See werden im Sommer Rundfahrten mit einem Grachtenboot angeboten. Der Mellensee ist außerdem ein beliebtes Angelrevier. Im Ortsteil Mellensee gibt es noch hauptberufliche Fischer bzw. Fischereibetriebe.
In den letzten Jahren wurde auch das Netz der Wanderwege auf dem Gemeindegebiet ausgebaut.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Bartholomäus Krüger (um 1540–nach 1597), Schriftsteller, geboren in Sperenberg
- Ernst Meyer (1869–1914), Feldjäger, Oberförster und Landtagsabgeordneter, geboren in Kummersdorf
- Franz Noack (1901–1979), Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, geboren in Sperenberg
- Adele Stolte (1932–2020), Sängerin, geboren in Sperenberg
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Josef Hafrang (1911–1995), Politiker (SED), lebte in Mellensee
- Uwe Dittmer (1934–2020), Pfarrer in Sperenberg
- Jochen Oehler (1942–2017), Verhaltens- und Neurobiologe, lebte in Mellensee
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Am Mellensee vom 20.11.2013. (PDF (99,6 kB)) Gemeinde Am Mellensee, 20. November 2013, abgerufen am 3. September 2020.
- ↑ Gemeinde am Mellensee auf der Website des Landes Brandenburg
- ↑ Bildung des Amtes Amt Mellensee. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 30. Mai 1992. Amtsblatt für Brandenburg - Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 3. Jahrgang, Nummer 44, vom 3. Juli 1992, S. 835.
- ↑ Bildung der neuen Gemeinde Am Mellensee. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 8. Januar 2002. Amtsblatt für Brandenburg - Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 13. Jahrgang, Nummer 4, 23. Januar 2002, S. 43.PDF
- ↑ Viertes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Havelland, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Teltow-Fläming. S. 14–17
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Bekanntmachung des festgestellten Ergebnisses der Wahl der Gemeindevertretung Am Mellensee am Sonntag, 26. Mai 2019. In: daten2.verwaltungsportal.de. Abgerufen am 21. Juni 2022.
- ↑ Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 33
- ↑ Bürgermeisterwahl am 7. Oktober 2007 auf www.dielinke-teltow-flaeming.de
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl vom 20. September 2015
- ↑ Heldenfriedhof Mellensee. In: www.denkfried.de. Abgerufen am 30. März 2022.