American Hardcore

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Film
Deutscher Titel American Hardcore
Originaltitel American Hardcore
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2006
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Paul Rachmann
Drehbuch Steven Blush
Produktion Steven Blush, Paul Rachmann
Musik Bad Brains, Minor Threat, Black Flag und viele andere
Kamera Paul Rachmann, diverse
Schnitt Paul Rachmann
Besetzung

American Hardcore ist ein dokumentarischer Independentfilm aus dem Jahr 2006, der die erste Generation der US-amerikanischen Hardcore-Szene wiedergibt.

Inhalt

Mit zahlreichen Amateur-Konzertaufnahmen und Interviews mit Szenegrößen porträtiert der von Steven Blushs gleichnamigem Buch inspirierte Film die frühe amerikanische Hardcore-Szene. Dabei stellt er eine Verbindung her zwischen der repressiven Politik der Reagan-Ära und dem antiautoritären, teilweise explizit politischen Charakter dieser Subkultur. Der Film beleuchtet verschiedene Aspekte der Bewegung, so die DIY-Ethik und Straight Edge, aber auch die Gewalt auf Konzerten.

Der Film lässt zahlreiche Protagonisten der frühen Hardcore-Szene zu Wort kommen, unter anderem Ian MacKaye (Teen Idles, Minor Threat, Fugazi), Henry Rollins (S.O.A., Black Flag), Dave Smalley (DYS, Dag Nasty), Phil Anselmo (Pantera), Jimmy Gestapo (Murphy’s Law) und Moby, der damals bei der Hardcoreband Vatican Commandos Gitarre spielte. Im Wechsel mit den Interviews zeigt American Hardcore zudem eine große Zahl von Live-Aufnahmen von Bands wie den Bad Brains, Black Flag, Minor Threat, MDC, den Untouchables und anderen.

Entstehungsgeschichte

Autor Blush und Filmemacher Rachmann kannten sich bereits seit den frühen 1980er-Jahren, als beide in verschiedenen lokalen Hardcore-Szenen aktiv waren. Rachmann filmte zu dieser Zeit in Boston schon Material, das später in American Hardcore zum Einsatz kam.[1]

Soundtrack

Zum Film erschien auf Rhino Records ein Soundtrack mit 26 Titeln von 26 zeitgenössischen Bands.

Track Band Titel
1 Black Flag Nervous Breakdown
2 The Middle Class Out Of Vogue
3 Bad Brains Pay To Cum
4 D.O.A. Fucked Up Ronnie
5 Circle Jerks Red Tape
6 Minor Threat Filler
7 MDC I Remember
8 Untouchables Nic Fit
9 Gang Green Kill A Commie
10 The Freeze Boston Not L.A.
11 Jerry’s Kids Straight Jacket
12 SSD Point
13 Void Who Are You?/Time To Die
14 Scream Came Without Warning
15 Negative Approach Friend Or Foe
16 Articles of Faith Bad Attitude
17 Die Kreuzen Think For Me
18 Battalion of Saints My Minds Diseased
19 7 Seconds I Hate Sports
20 Big Boys Brickwall
21 Really Red I Was a Teenage Fuckup
22 Adolescents I Hate Children
23 YDI Enemy For Life
24 Dirty Rotten Imbeciles Runnin' Around
25 Cro-Mags Don't Tread On Me
26 Flipper Ha Ha Ha

Rezeption

Das Intro-Magazin stellte heraus, dass Hardcoreszene in den 1980er-Jahren unabhängig von Einflüssen der Musikindustrie politische und gesellschaftliche Werte herausgebildet habe, die erst in den 2000er-Jahren im Mainstream angekommen seien, und urteilte, American Hardcore käme (2006) „zur rechten Zeit“, um in einem Klima von „neuer Religiosität, Innerlichkeit und Neokonservatismus“ aufzuzeigen, dass „es durchaus möglich ist, aus Wut, Protest und Negation eine positive Kraft zu ziehen“.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Planet-Interview.de: Paul Rachman: Hardcore war die Musik der jugendlichen Angst. Abgerufen am 18. November 2018.
  2. Intro.de: Paul Rachman / American Hardcore (Memento vom 14. Februar 2007 im Internet Archive)