André Jung
André Jung (* 13. Dezember 1953 in Luxemburg) ist ein luxemburgischer Schauspieler mit schweizerisch-deutscher Karriere.
Leben
Von 1973 bis 1976 besuchte Jung die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart[1]. Danach war er an verschiedenen Bühnen engagiert, insbesondere am Theater Basel (1988–1993), am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (1993–2000) und am Schauspielhaus Zürich (2000–2004). Von 2004 bis 2015 spielte er im Ensemble der Münchner Kammerspiele.
Neben seiner Theaterarbeit verkörpert Jung auch regelmäßig Fernseh- und Filmrollen. Er wirkte auch in über 50 Hörspielen mit, zuletzt in Perec/grinations des Saarländischen Rundfunks (SR). Darüber hinaus spricht er den Hauptkommissar Michel Paquet in den vom SR produzierten Folgen des ARD Radio Tatorts.[2]
In der Literaturverfilmung Das Tagebuch der Anne Frank, die im Frühjahr 2015 gedreht wurde und am 3. März 2016 in die Kinos kam, spielt Jung Hermann van Pels, der im Film wie im Tagebuch Hans van Daan genannt wird.
Jung wurde 1981 und 2002 von Theater heute zum Schauspieler des Jahres gewählt, 2000 erhielt er den Rita-Tanck-Glaser-Schauspielpreis der Hamburgischen Kulturstiftung. Den österreichischen Nestroy-Theaterpreis 2009 erhielt er für die Verkörperung von Samuel Becketts Krapp in Das letzte Band bei den Salzburger Festspielen. 2018 erhielt er den Gertrud-Eysoldt-Ring für seine Rolle als Erzähler in Georg Büchners Lenz am Schauspielhaus Zürich/Schiffbau.[3]
Jung hat 2 Kinder und lebt heute in München und Luxemburg, wo er das Haus seiner Großmutter aus dem Jahr 1702 bewohnt, in dessen Nachbarhaus er aufwuchs.
Filmografie (Auswahl)
- 1985: Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit
- 1994: Ausgerechnet Zoé
- 1996: Polizeiruf 110: Kleine Dealer, große Träume (Fernsehreihe)
- 2001: Das Experiment
- 2001: Bella Block: Bitterer Verdacht
- 2003: Os Imortais
- 2004: Im Nordwind
- 2006: Kleine Geheimnisse (Perl oder Pica)
- 2007: Vorne ist verdammt weit weg
- 2007: Polizeiruf 110: Taubers Angst
- 2008: Freiwild. Ein Würzburg-Krimi
- 2008: Die Besucherin
- 2008: Kommissar Stolberg – Die besten Jahre (Fernsehserie)
- 2009: Giulias Verschwinden
- 2009: Bloch: Schattenkind
- 2010: Der letzte schöne Herbsttag
- 2011: Das Meer am Morgen
- 2011: Tatort: Ein ganz normaler Fall
- 2012: Polizeiruf 110: Schuld
- 2012: Bella Block: Der Fahrgast und das Mädchen
- 2013: Adieu Paris
- 2013: Traumland
- 2014: Coming In
- 2014: Fieber
- 2014: Monsoon Baby
- 2014: Wir sind die Neuen
- 2014: Der Tatortreiniger: Carpe Diem
- 2014: Eine Liebe für den Frieden – Bertha von Suttner und Alfred Nobel
- 2015: Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit
- 2015: Schwarzach 23 und die Hand des Todes
- 2015: Friesland: Familiengeheimnisse
- 2016: Endstation Glück
- 2016: Morgen hör ich auf
- 2016: Das Tagebuch der Anne Frank
- 2016: Egon Schiele: Tod und Mädchen
- 2016: Polizeiruf 110: Und vergib uns unsere Schuld
- 2016: Ein Teil von uns
- 2016: Was im Leben zählt
- 2016: Hotel Heidelberg: Tag für Tag
- 2017: Vorwärts immer!
- 2018: Unterwerfung
- 2018: Krieg der Träume (dokumentarische Drama-Serie)
- 2018: Tatort: Damian
- 2018: Superjhemp Retörns (luxemburgischer Film)
- 2018: Hotel Heidelberg: Kinder, Kinder!
- 2018: Hotel Heidelberg: … Vater sein dagegen sehr
- 2019: Polizeiruf 110: Zehn Rosen
- 2019: Lara
- 2020: Wanda, mein Wunder
- 2021: Unbroken (Fernsehserie)
- 2022: Tatort: Gier und Angst
- 2022: Ein Sommer in der Bretagne (Fernsehreihe)
- 2022: Der Passfälscher
- 2022: Tatort: Flash
Hörbuch
- 2010: Daniil Charms: Wie schrecklich schwinden unsere Kräfte, aus dem Russischen von Peter Urban, gesprochen von Ueli Jäggi, Felix von Manteuffel, Peter Urban, André Jung, Fritz Zaugg. Christoph Merian Verlag, Basel, ISBN 978-3-85616-443-0.
Hörspiele
- 2004: Thomas Hürlimann: Mein liebstes Krokodil – Regie: Geri Dillier (Hörspiel – SRF)
- 2013: Ivana Sajko: Das sind nicht wir, das ist nur Glas – Regie: Erik Altorfer (Hörspiel – WDR)
- 2013: Händl Klaus: Eine Schneise – Regie: Erik Altorfer (Hörspiel – WDR)
- 2015: Tim Etchells: Auch wenn wir gescheitert sind/Although We Fell Short – Regie: Erik Altorfer (Hörspiel – DKultur)
Literatur
- Literatur von und über André Jung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Thomas Blubacher: André Jung. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 2, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 944 f.
Weblinks
- André Jung in der Internet Movie Database (englisch)
- André Jung bei crew united
- André Jung bei filmportal.de
- André Jung bei der Agentur Studlar
- Andre Jung ARD, Radio Tatort
- André Jung (Memento vom 15. März 2015 im Internet Archive) an den Münchner Kammerspielen
Einzelnachweise
- ↑ André Jung bei filmportal.de , abgerufen am 6. Januar 2022
- ↑ Michel Paquet alias André Jung (Memento vom 26. Januar 2010 im Internet Archive) auf radiotatort.ard.de; abgerufen 6. Januar 2022.
- ↑ André Jung bekommt Eysoldt-Ring 2018 auf wort.lu am 21. Dezember 2018, abgerufen am 6. Januar 2022
Personendaten | |
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NAME | Jung, André |
KURZBESCHREIBUNG | luxemburgischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 13. Dezember 1953 |
GEBURTSORT | Luxemburg |