Andreas Büttner (Politiker)

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Büttner 2009

Andreas Büttner (* 3. Juli 1973 in Kassel) ist ein deutscher Politiker (ehemals CDU und FDP, jetzt Die Linke), war Mitglied des Landtages von Brandenburg und Vorsitzender der dortigen FDP-Fraktion. Büttner war bis zum 20. November 2019 Staatssekretär im Brandenburgischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.[1]

Mit der Wahl vom 1. September 2019 wurde er erneut Mitglied des Landtages und Vorsitzender des Ausschusses für Inneres und Kommunales.

Leben

Büttner wuchs in Baunatal auf.[2] Er gehört der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage an,[3] ist verheiratet und wohnt mit seiner Frau und den vier gemeinsamen Kindern in Templin (Landkreis Uckermark). Er ist Mitglied verschiedener Vereine und Organisationen, darunter der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Zudem engagiert sich Büttner als Organist in Kirchen verschiedener Religionsgemeinschaften.

Berufstätigkeit

Büttner ist – nach Angaben auf der Webseite des brandenburgischen Landtages – seit 1995 aktiver Polizeibeamter (Oberkommissar) des Landes Berlin.[4] Bis 2018 arbeitete er als Streifenpolizist in Berlin-Spandau.[5]

Ferner war er laut Handelsregister von 2011 bis 2013 gemeinsam mit einem Wahlkreismitarbeiter Geschäftsführer einer Medienagentur in Eberswalde.[6][7] Nach seinem vorübergehenden Ausscheiden aus dem Landtag im Jahre 2014 kehrte er in den Berliner Polizeidienst zurück.[8][9] Zudem war Büttner Geschäftsführer einer auf vertrauliche Regierungskontakte spezialisierten Beratungsfirma mit Büros in Deutschland und in den USA.[10]

Politisch

Mitglied der CDU

Andreas Büttner war zunächst Mitglied des von ihm mitbegründeten Baunataler Ortsverbandes der CDU-Jugendorganisation Junge Union[2] und der CDU.[11]

Mitglied der FDP

Nach dem Umzug nach Brandenburg wurde er Mitglied der FDP, deren Kreisverband Uckermark er ab 2007 führte. Im selben Jahr wurde Büttner Mitglied im Landesvorstand der FDP Brandenburg. Büttner war Vorsitzender des Ortsverbandes Templin,[12] der nach innerparteilichen Querelen, zwischenzeitlich nur noch aus fünf Personen, darunter mehrere Familienangehörige Büttners, bestand; ein Großteil der Mitglieder einschließlich der drei Stadtverordneten hatte die Partei im November 2012 verlassen.[13][14]

Zum Präsidiumsmitglied der FDP Brandenburg wurde Büttner 2008 gewählt. Von 2008 bis 2011 war er auch Vorsitzender des Landesfachausschusses Bildung und Schule. Am 5. Dezember 2009 wurde er zum kommissarischen Generalsekretär der FDP Brandenburg bestellt.

Auf dem Landesparteitag der FDP Brandenburg am 27. März 2010 wurde Büttner mit knapp 84 % der Stimmen als Generalsekretär bestätigt. Er trat am 31. August 2010 als Generalsekretär zurück, nachdem er Nachfolger von Hans-Peter Goetz als Vorsitzender der FDP-Fraktion im Landtag Brandenburg wurde. Büttner ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport sowie Mitglied im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie.[15] 2010 leitete er im Hintergrund die Ablösung des damaligen Fraktionschefs Hans-Peter Goetz ein; ihm sollen eigene Ambitionen auf diesen Posten nachgesagt worden sein. Die Presse bezeichnete den Vorgang als Putsch.[16][17]

Im März 2013 kandidierte Büttner für den Bundesvorstand der FDP. Mit 23,56 bzw. 20,52 % der Stimmen in zwei Wahlgängen verfehlte er den Einzug in das Gremium.[18]

Am 6. April 2013 wurde Büttner zum stellvertretenden Vorsitzenden der FDP Brandenburg gewählt. Dabei verzichtete die bisherige Amtsinhaberin Linda Teuteberg überraschend zu seinen Gunsten auf eine Kampfkandidatur und beendete damit einen in der Partei schwelenden Führungsstreit mit dem Vorsitzenden Gregor Beyer.[19]

Am 30. November 2013 wurde Büttner zum Spitzenkandidaten der brandenburgischen FDP für die Landtagswahl am 14. September 2014 gewählt.[20] Nach der verlorenen Landtagswahl, bei der die FDP aus dem Landtag ausschied, trat Büttner von dem Amt des stellvertretenden Vorsitzenden zurück.[21]

Büttner ist Mitglied der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Templin. Dort war er bis 2019 Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Kultur, Bildung und Sport. Er ist Vorsitzender der Linksfraktion in der SVV Templin[22] Er gehörte bis 2014 und seit 2019 dem Kreistag Uckermark an. Dort ist er Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit, Soziales und Gesundheit.

Mitglied von Die Linke

Im Oktober 2015 gab Büttner seinen Austritt aus der FDP und seinen Eintritt bei der Partei Die Linke bekannt.[8] Büttner wurde auf dem Parteitag der Linken im März 2016 in die Landesschiedskommission Brandenburg gewählt.[9] Zur Bundestagswahl 2017 kandidierte Büttner als Direktkandidat im Wahlkreis Uckermark – Barnim I,[23] wo er 18,4 % der Stimmen auf sich vereinigen konnte, was gegenüber der Bundestagswahl 2013 ein Minus von 8,7 % bedeutete.[24]

Staatssekretär

Büttner ist am 1. Oktober 2018 zum Staatssekretär des Brandenburgischen Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie unter der neuen Ministerin Susanna Karawanskij ernannt worden und folgte damit auf Almuth Hartwig-Tiedt, die im Zuge des Lunapharma-Skandals um die Lieferung unzureichender Krebsmedikamente neben Ministerin Diana Golze entlassen wurde.[25] Am 20. November 2019 schied er mit Bildung des Kabinett Woidke III aus dem Amt.

Ehrenamt

Andreas Büttner unterstützt ein privates Kinderhilfsprojekt auf den Philippinen und ein Jugendcamp für israelische und palästinensische Kinder in Israel.[3] Zusätzlich ist er Mitglied im Förderverein Multikulturelles Centrum Templin und war Vorsitzender des UM Queer e.V., einem Verein zur Integration und Vernetzung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Trans*Personen in der Uckermark.[26]

Weblinks

Commons: Andreas Büttner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andreas Büttner zum Gesundheitsstaatssekretär ernannt. Abgerufen am 1. Oktober 2018.
  2. a b Peter Dilling: Andreas Büttner: Von der Bauna in märkischen Sand. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine vom 1. März 2013.
  3. a b Bericht Andreas Büttner ist FDP-Spitzenkandidat in der MAZ
  4. Landtag Brandenburg: Mandats- und Amtsträgerinformation.
  5. Oliver Schwers: Überraschender Aufstieg. In: Märkische Oderzeitung. 21. September 2018 (moz.de).
  6. emandor.de: Impressum. (Memento vom 1. April 2013 im Internet Archive)
  7. unternehmensregister.de
  8. a b Alexander Fröhlich: Seitenwechsel: Von den Liberalen zu den Linken. In: Der Tagesspiegel vom 15. Oktober 2015 (abgerufen am 15. Oktober 2015).
  9. a b Andreas Fritsche: Ein Polizist in der Linkspartei (neues deutschland). In: www.neues-deutschland.de. Abgerufen am 9. Juni 2016.
  10. AMglobal - Private Government Relations. In: www.amglobal.de. Abgerufen am 24. September 2016.
  11. Büttner für den Bundestag, Uckermark TV (abgerufen am 30. September 2017).
  12. Uckermark-FDP wählt Kreisvorstand neu. In: moz.de. 27. März 2011, abgerufen am 8. Juli 2019.
  13. Alexander Fröhlich: Liberale suchen das Weite. In: Der Tagesspiegel vom 1. Dezember 2012.
  14. Jens Blankennagel: Großteil verlässt Templiner FDP-Ortsverband. In: Berliner Zeitung vom 30. November 2012.
  15. http://www.landtag-brandenburg.de
  16. A. Fröhlich: Keine Ehrerklärung für FDP-Fraktionschef. In: Potsdamer Neueste Nachrichten vom 16. Juli 2010.
  17. Igor Göldner: Büttner will Goetz-Nachfolger werden. (Memento vom 21. Juli 2010 im Internet Archive) In: Märkische Allgemeine vom 19. Juli 2010.
  18. Ein starkes Team für den Bundesvorstand. In: fdp-barnim.de. 17. Februar 2013, abgerufen am 8. Juli 2019.
  19. Tagesspiegel, Märkische FDP beendet Führungsstreit
  20. Erfolgreiche Listenaufstellung für die Landtagswahlen 2014 (Memento vom 19. Oktober 2014 im Internet Archive)
  21. Brandenburgs FDP-Vorsitzender erklärt seinen Rücktritt, Berliner Morgenpost vom 14. September 2014.
  22. Templin. In: www.templin.de. Abgerufen am 9. Juni 2016.
  23. Dietmar Rietz: Büttner ist jetzt Direktkandidat der Linken. In: Märkische Oderzeitung. 1. Juli 2017 (moz.de).
  24. Bundeswahlleiter: Ergebnisse Bundestagswahl 2017 – Wahlkreis 057 (abgerufen am 30. September 2017).
  25. Andreas Büttner zum Gesundheitsstaatssekretär ernannt. Abgerufen am 1. Oktober 2018.
  26. Homepage der Stadt Templin (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)