Andreas Leimbach

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Andreas Leimbach (* 27. Mai 1959 in Osnabrück) ist ein deutscher Unternehmer und Finanzierungsexperte.

Werdegang

Nach Schulabschluss und Wehrdienst bei der Bundesmarine begann Leimbach 1979 ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Paderborn und erhielt 1985 den Abschluss des Diplom-Kaufmanns. Daraufhin studierte er teilfinanziert durch den DAAD postgradual an der University of Wisconsin–Madison, USA (MBA) mit den Schwerpunkten Finance und Marketing. Im Jahr 1989 promovierte er an der Universität Paderborn zum Dr. rer. pol.

Leimbach trat 1988 in die Dresdner Bank ein. Seine Tätigkeitsschwerpunkte lagen im Firmenkundengeschäft (Corporate Banking) und Investment Banking. Er war Experte im Bereich Structured Finance und Kapitalmarkt. 1996 arrangierte er die Konsortialfinanzierung für ein ausländisches Direktinvestments in Ostdeutschland, AMD Saxony in Dresden, seit März 2009: Globalfoundries.

Bei der Dresdner Bank war er in verschiedenen Aufgabenbereichen im Firmenkundengeschäft und Investment Banking in Frankfurt, London und Hamburg tätig. In der Zeit von 1990 bis 1993 war er persönlicher Mitarbeiter von Bernhard Walter (1987–2000 Mitglied des Vorstands der Dresdner Bank AG). Im Juli 2002 wurde er Vorsitzender der Geschäftsleitung Corporate Banking der Region Nord (Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen).

Der Aufsichtsrat der Dresdner Bank ernannte Andreas Leimbach mit Wirkung zum 15. November 2005, zum Mitglied des Vorstands der Dresdner Bank AG.[1] Ferner wurde er zum 1. Mai 2005 zum Generalbevollmächtigten zuständig für das Firmenkundengeschäft der Dresdner Bank AG ernannt. Andreas Leimbach war damit der letzte intern rekrutierte Vorstand der Dresdner Bank AG. Sein Mandat währte allerdings nur neun Tage, da es zu einer Zusammenführung des Firmenkundengeschäfts und des Investmentbankings und damit zu einem Wegfall seines Ressorts kam. Ende 2006 schied er aus der Dresdner Bank aus.[2] „Kaum ein anderer Banker hatte ohne eigenes Verschulden eine kürzere Amtszeit als er … Sein Abgang gilt intern als Beispiel für das Hin und Her in der Geschäftspolitik der Dresdner Bank unter der Ägide der Allianz.“ (Die Welt, 15. Dezember 2006). Im Jahr 2009 wurde die Dresdner Bank von der Commerzbank übernommen.

Der Aufsichtsrat der IKB Deutsche Industriebank AG berief Andreas Leimbach im April 2008 in den Vorstand.[3] Er übernahm die Verantwortung für das Segment Firmenkunden (Unternehmensfinanzierung, Leasing, Private Equity). Die Berufung von Leimbach trug der großen Bedeutung des IKB-Kerngeschäftes mit Firmenkunden Rechnung. Die IKB gilt seit Juli 2007 allgemein als einer der Auslöser der weltweiten Finanzkrise. Leimbach leistete einen Beitrag zur Restrukturierung und Neuausrichtung der Bank. In seine Amtszeit fiel etwa der Übergang der Aktienmehrheit von der KfW Bankengruppe auf den US-Investor Lone Star Funds (November 2008). Zum Januar 2009 schied er auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen aus.[4]

Danach arbeitete Leimbach freiberuflich als Berater, Referent, Investor und Aufsichtsrat. Daneben hat er verschiedene ehrenamtliche Aufgaben übernommen. So ist er u. a. seit 2009 Stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates der kath. Kirchengemeinde St. Jakobus, Frankfurt/Main und Mitglied des Vorstands der Gerhard Trede-Stiftung, Hamburg.

2009 war er Gründungsmitglied und ist seitdem Verwaltungsrat des Dresdner Alumni e. V., einem Ehemaligen-Netzwerk der Dresdner Bank. 2014 war dieser Verein Herausgeber von DreBuch – zur Unternehmenskultur der Dresdner Bank. Leimbach wirkte sowohl als Mitglied der Redaktion wie auch als Autor daran mit. 2019 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden des Vereins gewählt.

Obwohl Leimbach seit 2010 beruflich nicht mehr im Bankensektor tätig war, sondern sich auf Solarenergie konzentrierte, gab es im November 2015 Meldungen, nach denen er für die Nachfolge von Martin Blessing als Vorstandsvorsitzender der Commerzbank AG in Betracht gezogen worden sei.[5] Im März 2016 ernannte der Aufsichtsrat der Commerzbank AG sodann Martin Zielke, dessen Laufbahn wie die von Leimbach bei der Dresdner Bank AG begann, zum Vorsitzenden des Vorstands.

2010 gründete Leimbach gemeinsam mit Tobias Engelhardt die SolarKapital GmbH und wurde deren Geschäftsführer. Als einzige ausschließlich auf den Solarsektor spezialisierte Private Equity-Gesellschaft investiert SolarKapital Eigenkapital und Know-how in Unternehmen und Projekte des Solarsektors. Im August 2010 gingen die ersten unter der Führung von Leimbach entwickelten und gebauten Photovoltaikanlagen auf Kreta in Betrieb. Weitere Anlagen auf Kreta, Rhodos, Korsika, dem griechischen Festland und in Deutschland folgten. Daneben ist SolarKapital seit 2013 an der ENcome Energy Performance GmbH in Klagenfurt beteiligt, einem Anbieter von Dienstleistungen im Bereich der technischen Betriebsführung von PV-Anlagen in Europa, Asien und Australien. 2017 wurde Leimbach zum Geschäftsführer der ENcome Energy Performance GmbH berufen[6]. Seit Anfang 2019 ist er Alleingeschäftsführer.

2019 gründeten Leimbach und Engelhardt die gemeinnützige SolarKapital-Stiftung[7], die insbesondere Bildungsinitiativen und bürgerschaftliches Engagement fördert.

Schriften

  • Transactions in corporate control – an empirical investigation of the nature, determinants and effects of corporate buyouts. Diss., Frankfurt/Main 1989
  • Unternehmensübernahmen im Wege des Management – Buyouts in der Bundesrepublik. In: Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung. (ZfbF), Mai 1991, S. 540–564
  • DreBuch – zur Unternehmenskultur der Dresdner Bank. Dresdner Alumni e. V. (Hrsg.), Frankfurt/Main 2014, S. 105–118.

Einzelnachweise

  1. Zurück zur Mutter Manager Magazin online, 4. September 2014.
  2. Leimbach verlässt Dresdner Bank. Die Welt, 15. Dezember 2006.
  3. IKB: Andreas Leimbach neuer Vorstand für Firmenkundengeschäft Finanzen.net, 26. März 2008.
  4. IKB verliert Firmenkundenvorstand Handelsblatt online, 23. Januar 2009.
  5. Melanie Bergermann, Gregor Peter Schmitz: Commerzbank: Bundesregierung uneins über Blessing-Nachfolge. Abgerufen am 15. Dezember 2020.
  6. O&M business must get to scale. In: pv magazine International. (pv-magazine.com [abgerufen am 8. Oktober 2017]).
  7. SolarKapital Stiftung - Stiftung. Abgerufen am 13. Dezember 2020.