Andreas Spechtl

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Andreas Spechtl (2013)

Andreas Spechtl (* 1984 in Oberpullendorf, Burgenland) ist ein österreichischer Musiker und Autor. Er ist unter anderem Sänger, Gitarrist und Songwriter der Gruppe Ja, Panik, veröffentlicht Soloplatten und ist als Produzent und Komponist am Theater tätig.

Leben

Andreas Spechtl wuchs im österreichischen Burgenland auf. 2005 gründete er in Wien gemeinsam mit den Musikern Stefan Pabst, Christian Treppo und Manuel Dinhof, die Gruppe Ja, Panik, die 2014 vom österreichischen Standard als „wichtigste Band des deutschsprachigen Raums“[1] bezeichnet wurde. Seit Spechtl 2012 Gitarre auf dem Türen-Album ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ spielte, ist er in der Gruppe als Gitarrist und Keyboarder aktiv. Im Jahr 2017 gründete Spechtl gemeinsam mit Thomas Köck das Performanceprojekt GHOSTDANCE, das unter anderem beim Wiener ImPulsTanz-Festival und am Theater Basel gezeigt wurde.[2] Neben seiner Arbeit als Musiker ist Spechtl als Produzent tätig, so unter anderem für Christiane Rösinger.[3] Im Jahr 2016 veröffentlichte der Verbrecher Verlag das Buch Futur II, eine im Kollektiv verfasste Autobiographie der Gruppe Ja, Panik.[4]

Soloprojekte

2015 veröffentlichte Spechtl mit Sleep sein erstes Soloalbum.[5] 2017 erschien der Nachfolger Thinking About Tomorrow, and How to Build It. Das Album nahm der Musiker größtenteils in Teheran auf, wo er sich dank eines Stipendiums für zwei Monate aufhielt.[6] Dabei ging es Spechtl besonders darum, einen Perspektivwechsel vorzunehmen, wie er gegenüber dem Deutschlandfunk erklärte: „Schon seit einem Jahr hatte ich die Idee, in einem der Länder, in denen sich die europäische Angst konzentriert, zu fahren und dort auch länger zu leben (...) und im besten Fall etwas von dem Leben von dort mitzubekommen.“[7] Spechtls dritte Soloplatte Strategies ist wiederum zum Teil in Mexiko entstanden.[8] Die Taz schreibt über das Album: "Im zweiten Stück, „The Separate“, stehen der schieren Menge künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten von Kraftwerk bis Michael Rother Leute gegenüber, die „sich selbst verdunkeln“. Die Romantik der Musik trägt Boxkämpfe mit den Biografien von Spechtls Wegbegleitern aus. Hörer sehen förmlich die Neonlichter an den Decken der Räume, in denen „The Separate“ als Gegenwartsdrama aufgeführt wird. Es kann das Herz auf eine Weise zerreißen wie der Tod Mimis in Puccinis Oper „La Bohème“."[9]

BBC Radio 3 sagt über das Album: "Andreas Spechtl offers a survival strategy for the new world in the form of motoric beats, catchy hooks and cutting lyrics."

Diskografie

Soloalben

  • 2015: Sleep - Sleep (Staatsakt)
  • 2017: Thinking About Tomorrow, and How to Build It (Bureau B)
  • 2019: Strategies (Bureau B)

Sonstige Veröffentlichungen

  • 2018: Moebius Story Leidecker/Andreas Spechtl (EP, Bureau B)

Theater (Auswahl)

Weblinks

Commons: Andreas Spechtl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ja, Panik: "Mehr Schwarz geht nicht" - derStandard.at. Abgerufen am 7. Januar 2020 (österreichisches Deutsch).
  2. KUDLICH IN AMERIKA - Schauspielhaus. Abgerufen am 7. Januar 2020 (englisch).
  3. Süddeutsche Zeitung: Gelassen desillusioniert. Abgerufen am 7. Januar 2020.
  4. Luise Checchin: Futur II: Die Gruppe Ja, Panik. Abgerufen am 5. Februar 2020.
  5. Einfach mal pennen. Abgerufen am 7. Januar 2020.
  6. Uwe Schütte: Andreas Spechtl: Hörbare Verweigerung. Abgerufen am 7. Januar 2020.
  7. Andreas Spechtl: "Thinking About Tomorrow, And How To Build It" - Der Sound von Teheran. Abgerufen am 7. Januar 2020 (deutsch).
  8. „Ich habe quasi probiert, mir ein bisschen meine Band zurückzuprogrammieren“ – ANDREAS SPECHTL im mica-Interview. 23. Mai 2019, abgerufen am 8. Januar 2020 (deutsch).
  9. Kristof Schreuf: Andreas Spechtls Album, „Strategies“: Strategien gegen brennende Betten. In: Die Tageszeitung: taz. 25. Juni 2019, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 5. Februar 2020]).