Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Logo der SPDqueer
Logo der SPDqueer
Basisdaten
Co-Vorsitzende Carola Ebhardt
Oliver Strotzer
stellvertretende
Vorsitzende
Petra Cardinal
Franz Ellenberger
Ria Cybill Geyer
Timo Hackemann
Benjamin Hertlein
Alexander Irmisch
Vincenzo Truglio
Sarah Ungar
kooptierte
Vorstands-
mitglieder
n.n.
Gliederung 14 Landesverbände und 5 Bezirke
Europäische

Organisation

Rainbow Rose[1]
Website https://spdqueer.de

Die Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung kurz SPDqueer (ehemals: Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD, kurz: Schwusos)[2] ist die Organisation der sozialdemokratisch orientierten LGBTI, die sich innerhalb der SPD organisiert haben. Die Organisation wurde 1978 als Arbeitskreis gegründet und hat heute 14 Landesverbände und zwei Bezirksverbände. Seit dem Bundesparteitag der SPD 2011 wurden die Schwusos von einem Arbeitskreis zu einer Arbeitsgemeinschaft in der SPD aufgewertet.

Sie sind die älteste LSBTI-Organisation (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle) einer Partei in der Bundesrepublik Deutschland.

Auf der ersten digitalen Bundeskonferenz der SPDqueer am 16. Mai 2021 wurden Carola Ebhardt und Oliver Strotzer zu den beiden Co-Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft gewählt. Dem Bundesvorstand gehören außerdem 10 stellvertretende Vorsitzende an. Im Rahmen der Bundeskonferenz wurde mit einer digitalen Vorwahl der neue Vorstand gewählt, welcher bis zum 3. Juni 2021 per Briefwahl bestätigt wurde.[3]

Geschichte

Schwusos an der Gay Pride in Stuttgart 2009
Das Foto zeigt Demonstrierende des CSD in Bayreuth, die ein Banner von SPD queer tragen. Geschrieben steht: „Stadt – Land – Bunt. Respekt für deine Vielfalt. SPD queer.“
Mitdemonstrierende von SPDqueer unter dem Motto „Stadt – Land – Bunt“ auf dem CSD in Bayreuth (2022)

War in den Anfangsjahren für die Schwusos noch das primäre Ziel die Abschaffung des § 175 StGB, des so genannten Schwulenparagraphen, so setzten sie sich danach unter anderem für die Gleichbehandlung der Lebenspartnerschaft mit der in Deutschland bislang ausschließlich heterosexuellen Ehe (z. B. im Steuerrecht) ein. Sie forderten darüber hinaus gemeinsam mit der SPD-Bundespartei die „Öffnung“ der Ehe für homosexuelle Paare.[4], die im Sommer 2017 politisch in Deutschland erreicht wurde. Weitere Ziele der Schwusos sind ein besonderes Asylrecht für verfolgte Lesben und Schwule, ein gemeinsames Adoptionsrecht für schwule und lesbische („gleichgeschlechtliche“) Partnerschaften, das im Sommer 2017 politisch erreicht wurde, sowie die Ergänzung des Artikel 3 Grundgesetz um einen Antidiskriminierungszusatz zur sexuellen Identität, einen nationalen Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie aufzustellen und eine bundesweite Vernetzung von lokalen Aufklärungsinitiativen an Schulen zu unterstützen.

Die Schwusos setzten sich für die Errichtung eines Mahnmals für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus ein, sowie für die Einrichtung einer Stiftung zur Forschung über Homosexualität aus politikwissenschaftlicher, soziologischer und historischer Perspektive. Die Schwusos unterstützen zudem die Initiative artikeldrei des LSVD, die sich der Ergänzung des dritten Artikels des Grundgesetzes zum Ziel gesetzt hat.[5]

Am 4. Dezember 2011 wurden die Schwusos auf dem Parteitag der SPD in Berlin mit drei Stimmen Mehrheit zur Arbeitsgemeinschaft aufgewertet.[6] Dies machte eine Neugründung notwendig, die Anfang Oktober 2012 in Leipzig stattfand. Der langjährige Vorsitzende des Arbeitskreises Ansgar Dittmar wurde wiedergewählt.

Im Oktober 2016 wurde Petra Nowacki als Nachfolgerin von Ansgar Dittmar zur neuen Vorsitzenden gewählt.[7]

Der Name der Arbeitsgemeinschaft wurde in „SPDqueer – Arbeitsgemeinschaft für Akzeptanz und Gleichstellung“ geändert. Die Delegierten beschlossen diesen Namen mehrheitlich auf ihrer Bundeskonferenz 2016 in Schwerin, der Parteivorstand stimmte im Dezember 2016 dieser Namensänderung zu. Über eine Umbenennung wurde im Vorfeld teils erbittert diskutiert. Der bisherige Kurzname „Schwusos“ war als ausgrenzend gegenüber Lesben und „Trans*“ kritisiert worden.[8]

Ehemalige Bundesvorsitzende

Zeitraum
Elia Scaramuzza und Carola Ebhardt (als kommissarische Doppelspitze) Oktober 2019 – Mai 2021
Petra Nowacki Oktober 2016 – Oktober 2019
Ansgar Dittmar Oktober 2012 – Oktober 2016

Landesverbände / Bezirksverbände

Landesverband / Bezirksverband[9] Vorsitzende
SPDqueer Baden-Württemberg Christian Gaus
SPDqueer Bayern Daniel Jazdzewski
SPDqueer Berlin Alfonso Pantisano
SPDqueer Brandenburg Marcel Klose
SPDqueer Bremen Nicoletta Witt
SPDqueer Hamburg Annkathrin Kammeyer und Timo Hackemann
SPDqueer Hessen-Nord Florian Schneider
SPDqueer Hessen-Süd Amelie Ludwig-Dinkel und Andres Velazquez Castillo
SPDqueer Mecklenburg-Vorpommern Reno Banz
SPDqueer Nordrhein-Westfalen Fabian Spies
SPDqueer Rheinland-Pfalz Joachim Schulte
SPDqueer Saar Melanie Schug und Vincenzo Truglio
SPDqueer Sachsen Oliver Strotzer
SPDqueer Sachsen-Anhalt Marcel Dörrer
SPDqueer Schleswig-Holstein Maik Grill
SPDqueer Thüringen Franz Ellenberger, Jakob Fischinger, Mana Klötzer und Vincent Sipeer

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise